Noch keine Sommerpause auf dem Arbeitsmarkt: Arbeitslosenquote in Dortmund sinkt auf 11,8 Prozent

An der Steinstraße ist die Zentrale von Arbeitsagentur und JobCenter.
An der Steinstraße ist die Zentrale von Arbeitsagentur und JobCenter. Fotos: Alex Völkel

„Der Dortmunder Arbeitsmarkt hält auch im Juni sein gutes Niveau. Noch einmal geht die Arbeitslosigkeit leicht zurück. Mit der besten Juni-Arbeitslosenquote seit 1993 von aktuell 11,8 Prozent und weiter steigender Beschäftigung sind die Rahmendaten auch für die zweite Jahreshälfte grundsätzlich gut“, sagt Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen.

Deutliche Frühjahrsbelebung im April und Mai und anhaltender Beschäftigungsaufbau

Arbeitslosenzahlen Juni 2016„Für das erste Halbjahr 2016 können wir auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt eine positive Bilanz ziehen. In allen sechs Monaten lag die Arbeitslosigkeit unter den Vorjahreswerten“ so Neue weiter.

Grund hierfür war auch die besonders deutliche Frühjahrsbelebung im April und Mai. Gleichzeitig verzeichnen wir in Dortmund einen anhaltenden Beschäftigungsaufbau.

Auch im vierten Quartal 2015 stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung noch einmal an. Zum Stichtag Dezember 2015 arbeiteten in Dortmund 222.558 Menschen sozialversicherungspflichtig, das sind fast 5900 mehr als ein Jahr zuvor.

Agentur für Arbeit erwartet einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Herbst

Das Jugendberufshaus vereint Jugendamt, Jobcenter und Arbeitsagentur.
Das Jugendberufshaus an der Steinstraße vereint Jugendamt, Jobcenter und Arbeitsagentur.

„Gleichzeitig haben wir mit mehr als 7000 Stellen im Bestand eine sehr hohe Nachfrage nach Arbeitskräften. Das sind gute Signale für Dortmund“, so Neese.

Arbeitsagentur und Jobcenter den Arbeitsmarkt entlasteten mit einem breiten Angebot an Förderungen und Unterstützungen, damit arbeitslose Menschen wieder in Beschäftigung gelangen.

„Wir setzen hier auf  Qualifizierungen, die zu einem beruflichen Abschluss oder einer Teilqualifikation führen. Mit der Konzentration auf Aus- und Fortbildungen wollen wir Fachkräfte für den Dortmunder Arbeitsmarkt ausbilden“, so die Chefin der Arbeitsagentur weiter.

Nun wird die Arbeitslosigkeit saisonbedingt leicht steigen und im Herbst müssen wir uns darauf einstellen, dass die Belebung am Arbeitsmarkt durch den Zugang von geflüchteten Menschen in die Arbeitslosigkeit leicht kompensiert wird.

Doch auch für diese Personenkreise haben wir ein breites Maßnahmespektrum, damit die Weichenstellungen in Richtung Integration schnell erfolgen.

Mit leicht sinkender Arbeitslosigkeit in den Sommer

Im Juni waren in Dortmund 36.156 Menschen arbeitslos gemeldet. Davon waren 6.325 Personen bei der Arbeitsagentur und 29.831 beim Jobcenter Dortmund registriert. Damit hat die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 97 Personen oder 0,3 Prozent abgenommen. Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit um 1.658 Personen oder 4,4 Prozent niedriger.

Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und lag bei 11,8 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote im Juni 12,6 Prozent. Die spezielle Arbeitslosenquote für die Agentur lag bei 2,1 Prozent und für das Jobcenter bei 9,8 Prozent.

Jugendarbeitslosigkeit in Dortmund nimmt erwartungsgemäß zu

Rechtkreisübergreifend liegt die Jugendarbeitslosenquote bei aktuell 10,9 Prozent oder 3.355 jungen Menschen. Das sind 3,3 Prozent oder 106 Personen mehr als im Vormonat. Ursächlich hierfür sind die früheren Termine der Abschlussprüfungen zwei und dreijähriger Ausbildungen.

Junge Menschen, die von ihrem Ausbildungsbetrieb trotz erfolgreich bestanderer Prüfung nicht übernommen werden, müssen sich zunächst arbeitslos melden. Trotz des Anstiegs liegt die Zahl jedoch weiterhin unter den Vorjahreswerten.

Im Juni 2015 waren 3.405 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. In diesem Jahr im Juni sind es 1,5 Prozent weniger.

Flüchtlingszuzug: Die Arbeitslosigkeit von AusländerInnen steigt an

Arbeitsagentur, Jobcenter und Sozialamt haben den Integration Point für Flüchtlinge gestartet, der beim Start in Ausbildung und Beruf helfen soll.
Arbeitsagentur, Jobcenter und Sozialamt haben den Integration Point für Flüchtlinge gestartet, der beim Start in Ausbildung und Beruf helfen soll.

Die steigende Zahl von geflüchteten Menschen in Dortmund zeigt sich weiter leicht zunehmend auch in der Arbeitsmarktstatistik. Der Anteil der Ausländer an der Gesamtarbeitslosigkeit stieg im Juni um 0,1 Prozent auf 33,1 Prozent.

Damit sind aktuell 11.974 Ausländer bei der Arbeitsagentur und beim Jobcenter arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich ein deutlicher Anstieg um 3,2Prozent oder 369 Personen.

10.685 ausländische Mitbürger werden durch das Jobcenter Dortmund betreut. Das ist ein Plus von 2,4 Prozent oder 248 Personen gegenüber dem Vorjahr. 1.289 Personen werden aktuell von der Agentur für Arbeit betreut.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Plus um 10,4 Prozent oder 121 Personen.
Der größte Anteil der Arbeitslosen mit ausländischen Pass entfällt auf Zugänge aus Asylzugangsländern: 3.588 Personen waren im Juni arbeitslos gemeldet. Das ist ein Plus von 33,4 Prozent oder 899 Menschen im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Überproportional ist hier vor allem die Arbeitslosigkeit von geflüchteten Menschen aus Syrien gestiegen. Innerhalb eines Jahres stieg ihre Zahl um 162,9 Prozent oder 865 Personen auf 1.396 Syrerinnen und Syrer. Bei den geflüchteten Menschen aus dem Irak stieg die Zahl innerhalb eines Jahres um 45,0 Prozent oder 109 Personen auf aktuell 351 Menschen.

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