
Das landesweit einzigartige Festival für digitale Spielekultur geht in eine neue Runde: Vier Tage lang, vom 13. bis 16. November 2025, wird Dortmund zum Zentrum zeitgenössischer Digitalkultur. Unter dem Motto „TRANSmission“ verschwimmen dabei die Grenzen zwischen Kunstformen, Technologien und gesellschaftlichen Realitäten. Zahlreiche Spielorte im Stadtraum präsentieren ein vielfältiges Programm aus Games, Performances und immersiven Erlebnissen. Die Besucher:innen erwartet eine Verbindung von Technik, Kunst und gesellschaftlichem Diskurs.
Festival bringt Digitalkultur an sieben Orte in Dortmund
Digitale Technologien durchdringen heute alle Lebensbereiche – auch Kunst, Theater und Gesellschaft. Unter dem Motto „TRANSmission“ lädt das Festival NEXT LEVEL zu einer Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der digitalen Kultur ein. Besucher:innen erleben eine Mischung aus persönlicher Erfahrung und kollektiver Begegnung mit neuen ästhetischen Formaten.
Getragen wird das Festival vom Theater Dortmund mit seiner Akademie für Theater und Digitalität, in Kooperation mit verschiedenen Locations im Stadtgebiet.
Spielorte 2025 sind die Akademie für Theater und Digitalität an der Speicherstraße, das Schauspiel Dortmund, das Koproduktionslabor, das Dortmunder U (mit der uzwei, dem Kino im U und dem kiU), das Künstlerhaus Dortmund, das Nansen (Speicherstraße) sowie die Digitale Werkbank.
Arthouse-Games als gesellschaftliche Zeitmaschine
Im „Games Parcours“ können Besucher:innen über 20 Arthouse-Games ausprobieren, die nicht nur durch Gestaltung und Spielweise, sondern auch durch ihre Themen überzeugen. Die Auswahl reicht von noch unveröffentlichten Titeln über neue Releases bis hin zu beliebten Community-Spielen.

So etwa das Spiel „Lose Control“, bei dem Maus und Tastatur nicht wie gewohnt funktionieren. Es vereint „dunklen Humor in einer sarkastisch-philosophischen Geschichte“ mit einem chaotischen Multiplayer-Modus. In „a permanent echo“ tauchen Spielende in die Gedankenwelt des Subjekts 2184 ein – in einer dystopischen Welt nach dem Zerfall Europas. Dabei geht es um Fragen wie: „Wie verändern sich Gesellschaften? Was für Lösungen gibt es für die Klimakatastrophe?“
Gaming wird so zum Reflektionsraum: Es schafft eine Verbindung von Unterhaltung und gesellschaftlicher Relevanz – als Zeitmaschine in mögliche Zukünfte.
Theater trifft Technologie: Performances und Virtual Reality
Auch die Akademie für Theater und Digitalität öffnet für das Festival ihre Türen und präsentiert technologiegetriebene Theaterstücke, Performances und VR-Erfahrungen sowie Präsentationen der internationalen Partnerinstitutionen.

Ein Beispiel ist das Projekt „Department of Interfaced Dimensions (D.I.D)“, das digitale Spielmechaniken mit physischen Requisiten und virtuellen Welten verbindet. Besucher:innen werden zu Beobachter:innen, Mitspieler:innen oder Manipulator:innen in einem System aus Überwachung und Kooperation. Hinter D.I.D. verbirgt sich aber nicht nur ein Künstler:innenkollektiv, sondern auch eine wichtige internationale Partnerschaft mit dem V2_Lab for UnstableMedia aus Rotterdam.
Eröffnet wird das Festival mit der Live-Performance „Waluigi’s Purgatory“ der Gruppe DMSTFCTN. Erzählt wird die Geschichte einer KI im Fegefeuer gescheiterter Maschinenintelligenzen. Sie reflektiert ihre Vergangenheit und zweifelt an ihrer Zukunft, unterstützt vom Publikum. Anhand einer fiktiven Geschichte untersucht das Werk die Widersprüche einer KI, die lernt, dass sie sich möglicherweise niemals mit ihren menschlichen Ausbildern anfreunden kann.
Ein weiteres Highlight ist die VR-Installation „SONA“. In einem abgedunkelten Raum ohne visuelle Reize orientieren sich die Besucher:innen ausschließlich über akustische Signale. Bewegungssensoren und spezielle Schuhe erzeugen Klanglandschaften – von knirschendem Schnee über raschelnde Wälder bis hin zu akustischen Spiegelungen an Wänden. So entsteht ein akustisches Labyrinth, in dem wir lernen, mit den Ohren zu sehen.
Medienkunst und Nachwuchs im Künstlerhaus Dortmund
Das Künstlerhaus Dortmund wird während des Festivals zum offenen Labor für digitale Künste. Hier findet eine Medienkunstausstellung statt, die sich von Gaming und Live Action Roleplay inspirieren lässt. Die Arbeiten bieten Raum für Interaktion – mal ruhig, mal überbordend.

Das Künstlerhaus präsentiert international wirkende Künstler:innen wie Babak Ahteshamipour, Robin Baumgarten, Mélanie Courtinat, Creative Coding Utrecht, Nathalie Lawhead, OMSK Social Club, Sine Özbilge, Alona Rodeh, Janne Schimmel, Dorijan Šiško, Ruben van de Ven und Yaloo.
Außerdem werden sowohl Studierende des Masterstudiengangs Szenische Forschung als auch Studierende der Folkwang Universität der Künste spielerische und erzählerische Arbeiten zeigen.
Neues Erzählen und Austausch im Dortmunder U
Auch das Dortmunder U ist wieder zentraler Festivalort. Die Digitalen Künste mit dem storyLab KiU, Page 21 und dem Koproduktionslabor positionieren und präsentieren sich. Page 21 eröffnet im Immersiven Raum des Dortmunder U gleich zwei neue Erzählwelten, „The Farewell“ und „Zwei Hände“.
Die uzwei im Dortmunder U entwickelt gemeinsam mit der Künstler:innengruppe NEXUS ein Vermittlungsprogramm für Schulen, das mithilfe von Technik die Umwelt erforscht und so neues Sehen ermöglicht.
Einen weiteren Ort des Austauschs bietet das Format „Enjoy Community“ der Akademie für Theater und Digitalität, das im Kino im U stattfinden wird. Hier kommt Fachpublikum zusammen, Künstler:innen stellen sich vor, und Institutionen erzählen von ihren Erfahrungen.
Mehr Informationen:
- Das NEXT LEVEL Festival läuft vom 13. bis 16. November 2025
- Spielorte: Akademie für Theater und Digitalität, Schauspiel Dortmund, Koproduktionslabor, uzwei, Dortmunder U, Künstlerhaus Dortmund, Nansen, Digitale Werkbank
- Weiteres auf Social Media: @nextlevel_festival und unter: www.next-level.digital.


Reaktionen
Grenzenloses Gaming, digitale Kunst und immersive Erlebnisse – das NEXT LEVEL Festival verwandelte Dortmund zum Spielfeld der Zukunft
Virtuelle Realitäten zum Anfassen, Gaming als gesellschaftliches Experiment und Theater, das die Grenzen zwischen Mensch und Maschine auflöst – das NEXT LEVEL Festival für digitale Spielekultur feierte unter dem Motto „TRANSmission“ seine neueste Ausgabe und ließ Dortmund vier Tage lang in digitale Sphären eintauchen. Rund 2000 Menschen experimentierten in Workshops, erkundeten Ausstellungen und ließen sich von interaktiven Performances in digitale Welten entführen.
Kraftvolles Zeichen als Auftakt
Mit „Waluigi’s Purgatory“ brachte das Künstler*innenkollektiv DMSTFCTN eine Live-Performance auf die Bühne, die Gaming, Schauspiel und Musik zu einem intensiven Gesamterlebnis verschmelzen ließ. Zwischen Neonlicht, Sounddesign und interaktiven Momenten wurde das Publikum Teil einer KI-Erzählung über Erinnerung, Bewusstsein und digitale Identität.
Interaktive Spielewelten und neue Erzählformen
In der Akademie für Theater und Digitalität öffneten sich neue Dimensionen der Wahrnehmung. Projekte wie das „Department of Interfaced Dimensions“ verbanden physische Requisiten mit virtuellen Welten und die VR-Installation „SONA“ ließ einen Raum, in dem Klang zu Orientierung, Bewegung zu Musik und jeder Schritt zur sinnlichen Entdeckung wurde, verwandeln. Mit der Ausstellung im Künstler*innenhaus und Beiträgen internationaler Kunstschaffenden entstand ein vielfältiges Panorama der digitalen Gegenwart.
Der Games Parcours verwandelte die Digitale Werkbank in eine interaktive Präsentation zeitgenössischer Gameskultur. Zwischen poetischen Indie-Games, experimentellen Erzählformaten und humorvoller Gesellschaftskritik wurden neue Wege des Spielens und Erzählens ausgelotet. Besucher*innen konnten in dystopische Szenarien eintauchen, philosophische Fragen durch Gameplay ergründen oder einfach das Chaos im Multiplayer feiern.
Auch das Dortmunder U wurde zu einem Knotenpunkt des digitalen Austauschs. Hier präsentierten sich das storyLab kiU, Page 21 und das Koproduktionslabor mit immersiven Erzählwelten, Performances und technischen Experimenten. Am Festival-Freitag fand zudem das Format „Enjoy Community Extended“ im Kino des Dortmunder U statt und bot Künstler*innen, Institutionen und Fachpublikum eine Bühne, ihre Projekte vorzustellen und sich über die Zukunft digitaler Kunstformen auszutauschen.
Dank
Ein großes Dankeschön gilt allen beteiligten Künstler*innen, Partnern und Förderinstitutionen, insbesondere Neue Künste Ruhr und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem NRW KULTURsekretariat sowie der Stadt Dortmund.