Online-Event beleuchtet Strategien zur Förderung von Frauen  

Neue IHK-Studie unterstreicht: Die Wirtschaft in NRW braucht mehr Unternehmerinnen 

Anlässlich der Vergabe des Gründungspreises NRW 2023 hat IHK NRW die Studie an Ministerin Mona Neubaur übergeben (v.l.): Petra Göbbels, Simone Bergmann, Gabriela Pantring, Dr. Ralf Mittelstädt, Ministerin Mona Neubaur, Prof. Dr. Christine Volkmann. Bild: MWIKE NRW / Udo Geisler

Bei Startup-Gründungen und Unternehmensnachfolgen sind Frauen bislang stark unterrepräsentiert. Bei den Selbständigen insgesamt beträgt ihr Anteil immerhin noch 37 Prozent. „Damit bleibt nicht nur ein großes Potenzial ungenutzt, sondern wir verzichten auch auf zusätzliches Wachstum“, betont Dr. Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer von IHK NRW. Der Zusammenschluss der 16 IHKs in Nordrhein-Westfalen hat nun eine neue Studie vorgelegt, die erstmals einen breiten, wissenschaftlich fundierten und repräsentativen Überblick über die Gründungsaktivitäten von Frauen in unserem Bundesland gibt.

Für die Studie wurden mehr als 1.400 Gründerinnen und Nachfolgerinnen befragt

„Gründerinnen sind – statistisch gesehen – meist nachhaltig erfolgreicher als ihre männlichen Pendants. In unserer Studie haben wir untersucht, was Frauen motiviert, Unternehmerinnen zu werden, welche Hindernisse sie überwinden müssen und wie mehr weibliches Unternehmertum gefördert werden kann,“ betont Simone Bergmann, Geschäftsführerin der IHK zu Dortmund, ein zentrales Anliegen der Studie, die in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt wurde.

Für die Studie wurden mehr als 1.400 Gründerinnen und Nachfolgerinnen befragt. Hintergrund ist, dass die Zahl der Existenzgründungen seit Jahren rückläufig ist und auch die zur Übergabe anstehenden Unternehmen immer weniger Nachfolgerinnen und Nachfolger finden. Die Studie geht der Frage nach, was getan werden kann, um mehr Frauen für das Thema Existenzgründung und Unternehmertum zu begeistern.

Dazu wurden Motive und Barrieren von Frauen auf dem Weg in die Selbständigkeit ermittelt. Ein Ergebnis lautet, dass vielen Unternehmerinnen geeignete Unterstützungsangebote und Netzwerke fehlen, um erfolgreich am Markt zu agieren und Herausforderungen zu meistern. Außerdem wünschen sie sich generell mehr Sichtbarkeit.

Es gibt Unterstützungsbedarf bei Gründungen und Nachfolgen durch Frauen

Die IHK-Organisation als Interessenvertretung der Wirtschaft kommt diesem Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit natürlich gerne nach. Anlässlich der Vergabe des Gründungspreises NRW 2023 am 23. Oktober wurde die Studie an Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, übergeben.

„Die Studie von IHK NRW zeigt, dass es weiterhin Unterstützungsbedarf bei Gründungen und Nachfolgen durch Frauen gibt. Ein wesentlicher Ansatz dabei sind Maßnahmen rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So können wir potenzielle Gründerinnen besser unterstützen und mehr Frauen den Weg in Führungspositionen ermöglichen“, so Mona Neubaur.

Die Studie liefert eine wertvolle Grundlage, um unsere Maßnahmen zur Unterstützung von Gründerinnen und Nachfolgerinnen noch genauer auszurichten. Mit dem Gründungsstipendium.NRW setzen wir genau an diesem Punkt an und passen das Förderprogramm stärker auf die Herausforderungen und Bedürfnisse von Frauen an“, so die Ministerin.

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Reaktionen

  1. EXIST-Förderung vom Bund: TU Dortmund unterstützt gründungsinteressierte Frauen (PM)

    Das Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET) der TU Dortmund hat in der neuen Förderlinie „EXIST-Women“, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des übergeordneten Programms „EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft“ gestartet hat, eine Förderung in Höhe von 99.000 Euro eingeworben. Mit den Mitteln unterstützt das CET im Rahmen seines neuen Programms FemaleFounders@CET Frauen im akademischen Umfeld auf dem Weg zur Unternehmensgründung.

    Der Frauenanteil liegt bei Ausgründungen am CET derzeit bei 21,7 Prozent und entspricht damit etwa dem deutschlandweiten Anteil. Ziel von FemaleFounders@CET ist es, diesen Anteil weiter zu steigern. Das Programm richtet sich daher gezielt an gründungsinteressierte Frauen – Absolventinnen, Wissenschaftlerinnen und Studentinnen der TU Dortmund.

    Die Initiative zielt darauf ab, Frauen in verschiedenen Phasen ihrer beruflichen Laufbahn zu unterstützen und ihre unternehmerischen Vorhaben zu fördern. Während des zehnmonatigen Programms können die Teilnehmerinnen an Workshops und Netzwerkveranstaltungen teilnehmen und profitieren auch von individuellem Mentoring und Coaching. Zudem besteht die Möglichkeit, ein dreimonatiges Stipendium zu erhalten.

    Unterstützt wird FemaleFounders@CET an der TU Dortmund von der Prorektorin Diversität Prof. Petra Wiederkehr, von Prof. Tessa Flatten, Prorektorin Internationales und Professorin für Technologiemanagement, von JProf. Daniela Giménez Jiménez von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, die unter anderem zum Thema Female Entrepreneurship forscht, sowie vom Gleichstellungsbüro.

    Über die Förderlinie EXIST-Women

    EXIST-Women ist eine neue Förderlinie des BMWK, die darauf abzielt, Start-up-Gründerinnen zu stärken und die Diversität im Gründungsumfeld zu fördern. Das BMWK hat die Linie im Juli dieses Jahres veröffentlicht – damit gehört die TU Dortmund zu den ersten Hochschulen, die eine Förderung erhalten. Mit dem übergeordneten Programm „EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft“ unterstützt der Bund bereits seit 1998 Gründungen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

    Mehr Informationen zu FemaleFounders@CET:
    https://cet.tu-dortmund.de/gruendung/beratung/female-founders-cet/

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