„Kein Stück über Liebe“: Eine Inszenierung mit Sprache, Tanz, Witz, Musik und Nachdenklichkeit

"Kein Stück über Liebe" ist im Depot zu sehen. Foto: TiD
„Kein Stück über Liebe“ ist im Depot zu sehen. Foto: TiD

Von Joachim vom Brocke

„Kein Stück über Liebe“ heißt die neue Produktion der Jungen Theaterwerkstatt am Theater im Depot an der Immermannstraße. Premiere ist am kommenden Samstag, 21. Juni, um 20 Uhr, eine weitere Vorstellung am Sonntag, 22. Juni, 19 Uhr. Die insgesamt 16 Jugendlichen zwischen 18 und 27 Jahren – drei junge Männer und 13 Mädchen – zeigen in ihrem Stück, wie es sich in ihrer Generation mit der Liebe verhält. Mit Sprache, Tanz, Witz, Musik und Nachdenklichkeit gehen sie der Frage nach, ob es noch lohnt sich mit der Liebe zu fassen. 


Sieben Monate Vorbereitungszeit für die Inszenierung

Eine lange Produktionsphase bis zur Premiere. Sieben Monate haben die Choreographin Birgit Götz und die Theaterpädagoginnen Cordula Hein und Katja Adlers mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Thema gearbeitet.

„Es wurden Experten verschiedener Berufsgruppen wie etwa Gynäkologin oder Sexualtherapeutin eingeladen, die über ihre Sicht auf Liebe und Sexualität berichteten und sich den Fragen der jungen Leute stellen“, schildert Birgit Götz die Vorbereitungen: „Insgesamt ein spannender Prozess“. Letztlich diente dieses erarbeitete Material als Grundlage für die weitere Arbeit und der Entwicklung eigener Texte. 

Fragen nach der Entwicklung von Geschlechterrollen

"Kein Stück über Liebe" ist im Depot zu sehen. Foto: TiD
„Kein Stück über Liebe“ ist im Depot zu sehen. Foto: TiD

In „Kein Stück über Liebe“ sind sie dabei Fragen nach der Entwicklung von Geschlechterrollen nachgegangen. Oder inwieweit die körperliche und visuelle Freizügigkeit wirklich mehr Freiheit bietet oder den Druck auf Jugendliche erhöht. Oder was hat Sex mit Liebe zu tun? Ist etwa Liebe in der heutigen aufgeklärten Zeit gar überflüssig geworden? 

Ein konzeptioneller Schwerpunkt liegt in der Kombination verschiedener Kunstrichtungen. Für das neue Stück sollen erstmals auch Literatur und Video als Kunstrichtungen – neben den bisherigen Sparten Theater und Tanz – mit dabei sein.

„Eine der wichtigsten Erlebnisebenen für die Jugendlichen ist die Zusammenarbeit im Ensemble“, sagt Birgit Götz: „Ein kleiner Teil einer großen Sache und sein und innerhalb dessen auch etwas ganz Besonderes darstellen zu können“. 

Interaktive Aktion mit Video durch Befragung des Publikums

Begleitet wird das Projekt von einer interaktiven Aktion mit Video – durch Befragung des Publikums zum Beispiel. Alischa Diana Leutner, die bis 2010 Kunst und Kunstwissenschaft an der TU Dortmund, Schwerpunkt Video, Grafik und Plastik bei Prof. Bettina van Haaren und Prof. Ursula Bertram studierte, hat diese Aufgaben übernommen. Leutner gründete 2009 zusammen mit sieben Künstlerkolleginnen und Kollegen die Ateliergemeinschaft Salon-Atelier im Stadtteil Dortmund-West. Das Salon-Atelier versteht sich als Vermittlungs- und Kommunikationsraum zeitgenössischer Kunst. 

Die Junge Theaterwerkstatt selbst ist zweifacher Preisträger des Jugendkulturpreises NRW (2010 und 2012) und erhielt 2012 für das Stück „Schöne Aussichten“ den ersten Preis der Petra-Meurer-Stiftung. 

Nach den beiden Vorstellungen am Wochenende sind zwei weitere Aufführungen am 27. und 28. September sowie am 25. und 26. Oktober im Theater im Depot geplant. Außerdem beteiligt sich die Junge Tanzwerkstatt mit „Kein Stück über Liebe“ am Donnerstag, 26. Juni,  20 Uhr, im Theater im Depot am 9. Dortmunder Schul- und Jugendtheaterfestival.

Kartenreservierung: 0231 – 9 82 23 36
Infos: www.theaterimdepot.de

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