Mit Abstand, Maske und Absperrung – Fridays for Future Dortmund veranstaltet Großdemo am Freitag auf dem Wall

Demos in Zeiten von Corona erfordern andere Vorbereitungen und besonderes Material. Fotos: Karsten Wickern

Für den 4. September plant Fridays for Future Dortmund (FFF) eine große Demo in der Dortmunder Innenstadt. Knapp zwei Wochen vor der Kommunalwahl wollen FFF damit ihre Forderungen nach einer klimagerechten Kommunalpolitik bestärken. Eine Großdemo erfordert angesichts der aktuellen Corona-Lage besondere Vorbereitungen. Nun haben die Organisator*innen ein umfangreiches Hygienekonzept vorgestellt.

Fridays for Future will mit viel Fläche und Blöcken für Abstand sorgen

Die Organisator*innen haben sich ein Schutzkonzept mit verschiedenen Maßnahmen überlegt.

Das Konzept haben die Dortmunder Aktivist*innen bei der Planung von Anfang an mitgedacht. „Wir nehmen den Infektionsschutz sehr ernst und haben uns deshalb intensiv damit beschäftigt“, erklärt Luna Poy. Das finale Konzept umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die das Infektionsrisiko gering halten sollen. ___STEADY_PAYWALL___

Die zentrale Maßnahme stellt dabei eine extra große Veranstaltungsfläche dar. Für die Demo am Freitag wird dazu der gesamte Südwall gesperrt. FFF rechnet mit etwa 1500 Teilnehmer*innen. Auf der großen Fläche sollten sich die Abstände von mindestens 1,5 Meter somit einfach umsetzen lassen.

Bereits um 10.30 Uhr wird der Südwall für den Autoverkehr gesperrt. Das wird nötig für die Aufbauarbeiten. Die eigentliche Demo beginnt um 15 Uhr. Die Fläche wollen die Organisator*innen in mehrere Blöcke einteilen und mit Absperrungen abtrennen. „Erfahrungsgemäß verschiebt sich die Menge immer näher zu den Lautsprechern. Die Einhaltung der Abstände wird so unmöglich“, erklärt Merle Bösing. Mit den abgetrennten Blöcken wollen sie das verhindern.

Organisator*innen wollten unbedingt auf den Südwall für ausreichend Abstand während der Demo

Der gesamte Südwall wird am Freitag zur Versammlungsfläche.

An den Eingängen werden die Teilnehmer*innen gebeten sich die Hände zu desinfizieren. Außerdem erhalten sie dort einen Zählchip. „Damit wollen wir den Zugang regulieren. Wenn alle Taler vergeben sind, wird der Block geschlossen“, sagt Bösing. Am Ausgang sollen die Chips dann wieder in ein Bad aus Desinfektionsmittel zurückgelegt werden. Anders als bei den Demos der Corona-Leugner*innen gilt bei der Demo von FFF eine Maskenpflicht.

Menschen die Krankheitssymptome aufweisen, werden außerdem gebeten sicherheitshalber zuhause zu bleiben. Die Einhaltung aller Maßnahmen sollen von den Ordner*innen kontrolliert werden, kündigen die Organisator*innen an. Mit den Maßnahmen gehen sie nach eigenen Angaben über die Anforderungen der Behörden hinaus. So wollte die Polizei die Demo eigentlich auf den Hansaplatz verweisen.

Nun wird sie aber doch, wie von FFF geplant, auf dem Wall stattfinden. „Mit der großen Fläche können wir die Abstände vernünftig sicherstellen“, sagt Bösing erfreut. „Außerdem wird es interessant, den sonst mit Autos verstopften Wall mal ganz ohne Autos zu sehen“, ergänzt Poy. Für eine bessere Rückverfolgbarkeit, falls es doch zu einer Infektion kommt, empfiehlt FFF das Installieren der Corona-Warn-App. Die Organisator*innen gehen allerdings davon aus, dass das Risiko bei konsequentem Einhalten der Maßnahmen sehr gering ist.

 

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Reaktionen

  1. Südwall in Dortmund am Freitag gesperrt: Verkehrsteilnehmer müssen Zeit und Umwege einplanen (Gemeinsame Presseinformation der Polizei Dortmund und der Stadt Dortmund)

    Südwall in Dortmund am Freitag gesperrt: Verkehrsteilnehmer müssen Zeit und Umwege einplanen

    Wegen einer Demonstration sperrt die Stadt Dortmund am Freitag (4.9.2020) von 9 Uhr bis voraussichtlich 22 Uhr den Südwall in der Dortmunder Innenstadt zwischen Hohe Straße und Ruhrallee in beide Richtungen.

    Die Sperrung des Südwalls für voraussichtlich zwölf Stunden wird weitreichende Folgen für den Straßenverkehr haben. Die Polizei und die Stadtverwaltung Dortmund bitten deshalb Verkehrsteilnehmer …

    – ohne Ziel im Zentrum: Bitte meiden Sie den Wall-Bereich oder umfahren Sie ihn großräumig.
    – mit Ziel im Zentrum: Bitte planen Sie längere An- und Abfahrtszeiten als üblich und Umwege ein.

    Grundsätzlich ist die Dortmunder Innenstadt jedoch erreichbar. Wer den Einzelhandel besuchen oder Termine am Arbeitsplatz oder in Arztpraxen wahrnehmen möchte, sollte, zum Beispiel, auf das Fahrrad umsteigen.

    Weitere wichtige Informationen:

    – Eine Ein- oder Ausfahrt an der Tiefgarage am Friedensplatz ist von 10 bis voraussichtlich 22 Uhr nicht möglich.
    – Verkehrsteilnehmer, die über die Märkische Straße oder die Ruhrallee in Richtung Neutor fahren, müssen nach Rechts auf den Ostwall abbiegen. Die Kleppingstraße ist befahrbar.
    – Verkehrsteilnehmer, die über die Hohe Straße in Richtung Wall fahren, müssen nach Links auf den Hiltropwall abbiegen. Die Hansastraße ist befahrbar.
    – Verkehrsteilnehmer, die über den Ostwall oder Hiltropwall auf den Südwall zufahren, müssen in Richtung Ruhrallee bzw. Hohe Straße abbiegen.
    – Zwischen der Ruhrallee und der Hohen Straße steht die Saarlandstraße nicht als Verbindungsstraße zur Verfügung. Sie ist wegen einer Baustelle eine Sackgasse.
    – Auf den Straßen in der südlichen Innenstadt ist insgesamt mit Staus zu rechnen, die bis in den Bereich Bundesstraße 1 reichen können.

    Der Demonstrations-Anmelder rechnet mit bis zu 1500 Teilnehmern und hat der Dortmunder Polizei als Versammlungsbehörde in Kooperationsgesprächen auch ein detailliert Hygienekonzept vorgelegt. Demnach ist die Fläche auf dem Südwall auch erforderlich, um zum Beispiel Abstände einhalten zu können.

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