Mehr direkte Beteiligung: Nordstadt-Grüne wollen ein Jugendparlament für den kinderreichsten Stadtbezirk

Rund 100 Jugendliche haben am stadtweiten Jugendforum im Big Tipi teilgenommen.
Bislang gibt es stadtweite Jugendforen (Foto) sowie das sehr aktive Jugendforum Nordstadt. Archivbilder (2): Alex Völkel

Kinder und Jugendliche müssen mitreden und mitentscheiden können, gerade in der Nordstadt. Deshalb möchten die Grünen für den kinderreichsten Dortmunder Stadtteil die Einrichtung eines Jugendparlaments initiieren. In anderen Städten wie Lingen/Ems, Recklinghausen und Dinslaken gibt es schon längst erfolgreiche Jugendparlamente.

Beschlüsse des Jugendparlaments als verbindliche Aufträge für Verwaltung und Bezirksvertretung

Hannah Sassen ist grüne Rats-Kandidatin für die Nordstadt. Foto: Partei
Hannah Sassen ist grüne Rats-Kandidatin für die Nordstadt.

Das Parlament soll drei bis vier Mal im Jahr tagen, in der Zwischenzeit erarbeiten die Jugendlichen ihre Forderungen in Projekten, die sie innerhalb von Schule oder Freizeiteinrichtung durchführen. Die Beschlüsse des Jugendparlaments sind verbindliche Aufträge für Verwaltung und Bezirksvertretung, die darauf aufbauend konkrete Lösungen vorschlagen.

„Beteiligung steht bei uns Grünen ganz vorne. Kinder und Jugendliche erleben die Nordstadt aus einer anderen Perspektive und haben viele Ideen, wie ihr Quartier aussehen soll, damit auch sie sich wohlfühlen“, betont Hannah Sassen, grüne Rats-Kandidatin für die Nordstadt.

Zielsetzungen sind für sie eine jugendfreundliche Planungspraxis, aber auch regelmäßige gemeinsame Aktionen, bei denen neben der Arbeit der Spaß nicht fehlen dürfe.

Damit die Aufträge an die Politik nicht im Papierkorb landen, soll das Jugendparlament zwei Vertreter*innen für die Bezirksvertretung bestimmen. Sie sollen das gleiche Rederecht haben wie die Vertreter der Senioren und des Integrationsrats, die bereits in der Bezirksvertretung fest verankert sind.

Erfolgreiche Projekte wie das Nordstadt sollen sich am Aufbau beteiligen

Die Arbeit des Jugendforums Nordstadt geht Dank der Förderung des Landesjugendamtes in vollem Umfang weiter.
Das Jugendforum Nordstadt arbeitet seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Die Federführung hat der Planerladen.

Die Nordstadt hat bereits gute Voraussetzungen für ein Jugendparlament: „Wir haben das Kommunalwahlrecht für 16- und 17-Jährige“, erinnert Sassen. Im Stadtbezirk arbeiten Jugendprojekte wie „Jugendforum“ und „Verfassungskids“ durchaus erfolgreich. Sie sollen sich – so die Vorstellung der Grünen – am Aufbau des Jugendparlaments aktiv beteiligen.

Zudem hat die Bezirksvertretung auf grüne Initiative einen regelmäßigen Haushaltsposten für Jugend- und Bildungsprojekte eingeführt, der auch für die Projekte des Jugendparlaments angezapft werden kann. Zu einem Parlament gehören auch Wahlen. In einem ersten Schritt könnten die jungen Abgeordneten durch lokale Wahlen in den Schulen und Jugendzentren bestimmt werden.

„Danach soll es alle zwei Jahre einen gemeinsamen Wahltermin in allen Schulen und Jugend-Einrichtungen geben, für den man auch in der Öffentlichkeit werben kann.  Das steigert die Motivation mitzumachen“, glaubt die Grüne. Eine Regel soll in den Sitzungen des Parlaments auf jeden Fall gelten: Die Erwachsenen dürfen nur reden, wenn sie gefragt werden, ansonsten halten sie ihren Mund.

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