Fachliche und finanzielle Unterstützung vor Ort durch Plumploris e.V.

Marcel Stawinoga aus dem Zoo Dortmund beim Plumplori-Schutzprojekt in Bangladesch

Marcel Stawinoga mit Rifat Ahmmed vom Department für Zoologie der Jagannath-Universität in Dhaka bei der Installation einer Plumplori-Brücke.
Marcel Stawinoga mit Rifat Ahmmed vom Department für Zoologie der Jagannath-Universität in Dhaka bei der Installation einer Plumplori-Brücke. Foto: Hassan Al-Razi

Marcel Stawinoga, Kommunikationsmanager im Zoo Dortmund und Vorsitzender des im Zoo ansässigen Plumploris e.V., besuchte für knapp drei Wochen das Plumplori-Schutzprojekt in Bangladesch, welches vor Ort vom Plumploris e.V. mit fachlicher und finanzieller Unterstützung vom Zoo Dortmund umgesetzt wird. Gemeinsam mit dem Team vor Ort wilderte Marcel Stawinoga zwei mit Sendehalsbändern versehene Bengalische Plumploris aus und installierte drei neue Plumplori-Brücken, um den von Menschen zerstückelten Lebensraum für die Primaten erneut zu verbinden.

Unterstützung für die Plumplori-Auswilderung in Bangladesch

Ausgewilderter Bengalischer Plumplori mit Sendehalsband.
Ausgewilderter Bengalischer Plumplori mit Sendehalsband. Foto: Marcel Stawinoga

Zwei weibliche Bengalische Plumploris, die der Plumploris e.V. in Bangladesch im letzten Jahr aus illegaler Haltung übernommen hatte, waren nun bereit für ein erneutes eigenständiges Leben in der Wildnis auf das sie in der vom Dortmunder Verein in dem südasiatischen Land betriebenen Plumplori-Rehabilitationsstation in den letzten Monaten vorbereitet wurden.

Um zu schauen, wie die Primaten sich nun nach der Auswilderung schlagen, und um den Erfolg der Arbeit in der Plumplori-Rehabilitation besser bewerten und wissenschaftlich aufarbeiten zu können, legten Marcel Stawinoga und sein Team den Tieren Sendehalsbänder an, welche mittels Radiotelemetrie geortet werden können.

Dadurch kann das Team vor Ort den Plumploris in der Natur folgen und ihr Verhalten beobachten und gegebenenfalls eingreifen, sollten sie überhaupt nicht zurechtkommen. Im Lawachara-Nationalpark im Nordosten von Bangladesch wurden die Plumploris in die Wildnis entlassen.

Seiilbrücken sollen Plumploris für streunenden Hunden schützen

Junger Bengalischer Plumplori auf einer der Plumplori-Brücken.
Junger Bengalischer Plumplori auf einer der Plumplori-Brücken. Foto: Hassan Al-Razi

In einem Zitronengarten im Satchari-Nationalpark, ebenfalls im Nordosten von Bangladesch, installierten Marcel Stawinoga und die Plumplori-Schützer drei Plumplori-Brücken – Seile, die den angrenzenden Wald mit alleinstehenden Bäumen in dem Garten verbinden.

Denn im und am Zitronengarten befanden sich einige Futterbäume von Plumploris, die seit einiger Zeit durch Baumfällungen nicht mehr auf natürliche Weise über Äste hinweg miteinander verbunden waren.

Anwohner teilten dem Dortmunder Verein mit, dass sie regelmäßig beobachtet haben, wie die hier lebenden Bengalischen Plumploris auf den Boden hinunterklettern und am Boden durch den Zitronengarten zu den Bäumen wanderten.

Zoofreunde Dortmund e.V. übernehmen die Kosten für viele Hilfsmaßnahmen

Marcel Stawinoga mit einem Bengalischen Plumplori kurz vor der Auswilderung
Marcel Stawinoga mit einem Bengalischen Plumplori kurz vor der Auswilderung Foto: Hassan Al-Razi

Üblicherweise begeben Plumploris sich nicht auf den Boden hinab und tun dies nur, wenn sie, so wie hier bei der Nahrungssuche, dazu gezwungen sind. Denn am Boden sind sie leichte Beute und waren speziell im Zitronengarten nahezu schutzlos den herumstreuenden Hunden aus dem naheliegenden Dorf ausgesetzt, dem durch die Brücken nun entgegengewirkt wird.

Die Seile für die Plumplori-Brücken sowie Wildkameras, um die Nutzung der Brücken durch Plumploris und andere Tiere auswerten zu können, inklusive Zubehör wie Seilschlösser, aber auch die Arbeitskosten für Kletterer zum Anbringen der Seile und Wildkameras oben in den Bäumen und fürs regelmäßige Auslesen der Speicherkarten für ein Jahr wurden komplett vom Zoofreunde Dortmund e.V. übernommen.

Hintergrund zum Projekt:

  • Der im Zoo Dortmund ansässige Plumploris e.V. ist seit Sommer 2021 im Plumplori-Schutz in Bangladesch aktiv, als der Verein eine entsprechende Vereinbarung mit dem Forest Department, der in Bangladesch zuständigen Behörde, unterzeichnete.
  • Fünf Mitarbeiter sind für den Plumploris e.V. mittlerweile im Projekt vor Ort tätig.  
  • Hauptförderer des Projekts sind die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe und der Zoo Augsburg.
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Reaktionen

  1. Tierische Osterferien im Zoo Dortmund verleben (PM)

    Legt der Osterhase wirklich Eier? Das können Schulkinder in den Osterferien im Dortmunder Zoo herausfinden. Ab sofort können Eltern ihre Kinder für das Ferienprogramm im Zoo anmelden. Zur Auswahl steht in beiden Ferienwochen je ein Angebot für Kinder ab 6 bzw. ab 9 Jahren. Die Kinder basteln z.B. Beschäftigungsmaterialien für verschiedene Tiere oder lernen den Alltag im Zoo kennen. Dabei stehen die Zoolots*innen Rede und Antwort.

    Das Zoo-Ferienprogramm geht jeweils vom 3. bis 6. April sowie 11. bis 14. April von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Mitbringen müssen die Kinder nur eine große Portion Wissensdurst, wetterfeste Kleidung, ein kleines Frühstück und ein Mittagessen sowie eine FFP2-Maske für den Besuch des Regenwaldhauses. Die Teilnahmegebühr beträgt 88 Euro pro Kind und Woche.

    Anmeldung: Telefon: (0231) 50-28628 zwischen 9 und 12 Uhr oder E-Mail: zoo-info@dortmund.de

  2. Brücken für die Plumploris in Bangladesch: Vortrag des Zoos im Botanischen Garten Rombergpark (PM)

    In Bangladesch sind mit Unterstützung der Zoofreunde Dortmund neue Brücken für Plumploris entstanden. Marcel Stawinoga, Kommunikationsmanager im Zoo Dortmund und Vorsitzender des Plumploris e.V., erzählt von diesem Projekt am Mittwoch, 22. März, 20 Uhr im Bildungsforum Schule Natur und Umwelt des Botanischen Gartens Rombergpark (Am Rombergpark 35a, 44225 Dortmund). Der Eintritt ist frei, der Vortrag dauert etwa 90 Minuten.

    Der Plumploris e.V. mit Sitz im Zoo Dortmund ist seit 2021 im Plumplori-Schutz in Bangladesch aktiv und errichtet unter anderem Plumplori-Brücken im Satchari-Nationalpark, der im Nordosten des südasiatischen Landes liegt. Dabei spannt der Dortmunder Verein über Straßen hinweg Seile von Baum zu Baum und verbindet in Zitronengärten durch Baumfällungen Plumplori-Futterbäume miteinander, die nicht mehr auf natürliche Weise verbunden sind. Dadurch müssen die Tiere, die nicht springen können und am Boden sehr ungeschickt sind, bei der Nahrungssuche nicht auf den Boden hinunter, wo sie Gefahr laufen, überfahren oder von herumstreuenden Hunden angefallen zu werden. Auch für andere baumbewohnende Tiere sind die Brücken nützlich.

    Durch finanzielle Unterstützung der Zoofreunde Dortmund e.V. konnte der Plumploris e.V. nun drei neue Plumplori-Brücken in einem Zitronengarten im Satchari-Nationalpark installieren, inklusive Wildkameras und Zubehör, um die Nutzung der Brücken auswerten zu können. Marcel Stawinoga war im Januar für drei Wochen bei dem Projekt in Bangladesch zu Besuch.

    Insgesamt elf Plumplori-Brücken betreut der Verein nun im Satchari-Nationalpark in Bangladesch und konnte auf diesen bereits acht Säugetierarten nachweisen. Neben Bengalischen Plumploris nutzen Phayre-Brillenlanguren, Kappenlanguren, Nördliche Schweinsaffen, Rhesusaffen, Schwarzweiß-Gleithörnchen, Irawadi-Hörnchen und Fleckenmusangs die Brücken.

    Der Vortrag beginnt um 20 Uhr direkt nach der Mitgliederversammlung der Zoofreunde Dortmund und ist auch für Nicht-Mitglieder zugänglich.

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