Anja Butschkau thematisiert das Schicksal der mit dem Tod bedrohten Frau

Landtagsabgeordnete übernimmt Patenschaft über inhaftierte Iranerin Sogol Borji

Die Dortmunder Landtagsabgeordnete Anja Butschkau (SPD) hat auch eine politische Patenschaft übernommen.
Die Dortmunder Landtagsabgeordnete Anja Butschkau (SPD) hat die politische Patenschaft für Sogol Borji übernommen. Foto: Martin Schmitz

Seit dem Tod der Iranerin Jina Mahsa Amini protestieren immer wieder Menschen im Iran für Freiheit und die Rechte von Frauen. Viele Protestierende wurden inhaftiert. Immer öfter wird von fadenscheinigen Todesurteilen berichtet. Politikerinnen und Politiker weltweit übernehmen deshalb eine Patenschaft über Inhaftierte, um auf ihre Schicksal aufmerksam zu machen. Die Dortmunder Landtagsabgeordnete Anja Butschkau (SPD) hat auch eine solche Patenschaft übernommen.

„Ich werde so lange von ihr berichten, bis sie freigelassen und die Anklage fallengelassen wird“

„Sogol Borji wird vorgeworfen, einen Revolutionsgardisten getötet zu haben. Das wird im Iran mit dem Tod bestraft“, berichtet Anja Butschkau. Die junge Frau sei am 15. Dezember in Teheran mit mehreren weiteren Angeklagten im sogenannten Ektaban Complex Case festgenommen worden. Berichten zufolge wurde sie gefoltert, damit sie ein Zwangsgeständnis ablegt. Sie bekomme wie die anderen Angeklagten keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand ihrer Wahl.

„Ich habe die politische Patenschaft über Sogol Borji übernommen. Der Iran verstößt massiv gegen die Menschenrechte. Ich berichte deshalb darüber, was Sogol Borji im Iran wiederfährt und setze mich auf allen Ebenen für ihre Freilassung ein. Ich werde so lange von ihr berichten, bis sie freigelassen und die Anklage fallengelassen wird“, erklärt Butschkau.

„Es ist wichtig, permanent über Sogol Borjis Schicksal zu informieren“

Kurz vor Weihnachten hat Anja Butschkau begonnen, auf ihren Social Media Kanälen über Sogol Borji zu berichten. In einem Brief wendete sich die Abgeordnete an den iranischen Botschafter in Deutschland Mahmoud Farazandeh. Butschkau fordert ihn auf, sich für die sofortige Freilassung Borjis einzusetzen.

„Es ist wichtig, permanent über Sogol Borjis Schicksal zu informieren. Nur durch Öffentlichkeit wird es dem Regime in Teheran schwierig gemacht, sie ohne faires Gerichtsverfahren hinzurichten. Nur durch Öffentlichkeit kann verhindert werden, dass sie einfach verschwindet. Nur durch Öffentlichkeit steigt der Druck, sie wieder freizulassen“, so Butschkau.

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Reaktionen

  1. Online-Gespräch zu den Protesten im Iran am 2. Februar 2023 (PM)

    Die Integrationsagentur der AWO Unterbezirk Dortmund lädt Sie ganz herzlich zu einem moderierten Online-Gespräch über die Protestbewegung im Iran mit Dastan Jasim und Sanaz Azimipour ein. Die Ermordung von Jîna Mahsa Amini ist schon mehrere Monate her, doch die Proteste im Iran halten trotz des harten Vorgehens der Regierung weiterhin an.

    Hunderte Protestierende wurden in der Zwischenzeit getötet, tausende sind verhaftet worden, auch Todesurteile wurden bereits vollstreckt. Dennoch sind die Menschen entschlossen und gehen weiterhin gegen die Regierung auf die Straßen. Was sie antreibt, welche Aussichten die Proteste haben und wie man die Protestbewegung von Deutschland aus unterstützen kann, werden uns die Aktivistinnen Dastan Jasim und Sanaz Azimipour während des Online-Gesprächs berichten.

    Referentinnen:

    Dastan Jasim ist Doctoral Fellow am German institute for global and area studies in Hamburg und promoviert dort zur politischen Kultur von Kurd*innen im Iran, Irak, Syrien und der Türkei. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich darüber hinaus mit politischen Fragen und sicherheitspolitischen Fragen in der Region.

    Sanaz Azimipour ist Autorin, Aktivistin und Referentin und schreibt am liebsten über Bewegungen, Transnationalismus und soziale Gerechtigkeit. Sie schreibt unter anderem für die ZEIT.

    Moderation: Gilda Horvath ist Journalistin, Transdisziplinäre Künstlerin & Aktivistin

    Wann? Donnerstag, 2. Februar 2023, 18.30 – 20.00 Uhr
    Anmeldung unter j.wenzel@awo-dortmund.de
    Die Zugangsdaten erhalten Sie per E-Mail. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

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