Klimawandel und Quartiersentwicklung: Die „Stadterneuerung Nordstadt“ soll weitergehen

Integriertes Handlungskonzept ist Grundlage für Fördermittel

Das sind die künftigen Gebietskulissen für das neue Integrierte Handlungskonzept für die Nordstadt.
Das sind die künftigen Gebietskulissen für das neue Integrierte Handlungskonzept für die Nordstadt. Karte: Stadt Dortmund

Die Nordstadt bleibt im Fokus der Stadterneuerung: Auch in den kommenden zehn Jahren soll sich die nördliche Innenstadt weiterentwickeln. Dafür gibt es erstmals nach 2011 ein komplett neues „Integriertes Handlungskonzept“.

Erfolgreiche Netzwerkarbeit des Quartiersmanagements soll bleiben

Dieses Konzept legt die Verwaltungsspitze nun dem Rat vor. Es beruht auf aktuellen Analysen und berücksichtigt neue Schwerpunkte, z. B. die Folgen des Klimawandels. Es dient als Richtschnur für die ämterübergreifende Arbeit an der Zukunft des Stadtteils. Gleichzeitig ist es eine Grundlage, damit die Stadt Fördermittel von Land, Bund und EU beantragen kann.

Stefan Szuggat ist Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen der Stadt Dortmund.
Stefan Szuggat ist Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen der Stadt Dortmund. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Das neue Konzept baut auf bisherigen Erfolgen auf: Die Hafenentwicklung soll weiter gehen, ebenso die Aktivitäten des Quartiersmanagements, das unter anderem durch Beratung an der Aufwertung vieler Immobilien beteiligt war und ein erfolgreiches Netzwerk engagierter Akteur*innen aufgebaut hat. Parallel werden derzeit neue Projekte entwickelt, erklärt Planungsdezernent Stefan Szuggat.

Neu ist, dass das Rahmen-Handlungskonzept für die Nordstadt erstmals vier kleinere Stadterneuerungsgebiete definiert: die „Zentrale Nordstadt“, die den Großteil der Wohnviertel umfasst, die Westfalenhütte, das nördliche Hauptbahnhofsumfeld und den Hafen. Der Grund: Neue Förderbedingungen fordern kürzere Umsetzungszeiten und deshalb eine schärfere Ausrichtung auf kleinere Stadträume.

Attraktive(re) Tore in die Nordstadt als Baustein

Für zwei dieser Gebiete hat das Amt für Stadterneuerung bereits vertiefende Handlungskonzepte ausgearbeitet. Innerhalb der Zentralen Nordstadt soll vor allem ein eng umrissener Bereich rund um Nordmarkt, Brunnenstraße, Schleswiger Straße und Münsterstraße in den Blick genommen werden.

Abgrenzung des alten Stadterneuerungsgebietes in der Nordstadt für das Integrierte Handlungskonzept.
Abgrenzung des alten Stadterneuerungsgebietes in der Nordstadt für das Integrierte Handlungskonzept. Karte: Stadt Dortmund

Dort sollen Straßen und Plätzen umgestaltet werden, so dass sie attraktiver sind und zu einer klimaresilienten Nordstadt beitragen. Auch der private Gebäudebestand kommt in diesem Gebiet in den Blick. Aktuell prüfen sogenannnte Vorbereitende Untersuchungen, ob die Stadt dort rechtliche Eingriffsmöglichkeiten aus dem Baugesetzbuch nutzen kann. Die südliche Münsterstraße soll als Nahversorgungszentrum mit Aufenthaltsqualität gestärkt werden.

Auch die „Tore zur Nordstadt“ sind ein wichtiges Thema: Die Eingänge und Einfahrten aus dem Süden sind von Straßen, Schienen und Brücken geprägt, die wie Barrieren wirken. Diese Eingänge sollen sauberer, heller, schöner und (verkehrs-)sicherer werden.

Das Quartier Borsigplatz mit „Grünem Ring“ und „Karlsquartier“

Im Stadterneuerungsgebiet Westfalenhütte ist der 34 Hektar große „Grüne Ring“ der Schwerpunkt. Parallel zu diesem Park entsteht dort mit dem Karlsquartier ein komplettes neues Wohnviertel. Beide Projekte laufen bereits.

Verknüpft damit sind bessere Verkehrsanbindungen für Fußgänger*innen, Radfahrende, öffentlichen Verkehr und Autoverkehr. So wird die Stadtbahnlinie U44 verlängert und es entstehen der Hoesch-Hafenbahn-Weg sowie die Hoeschallee als Teil der Nordspange, um die Wohnviertel vom Durchgangsverkehr zu entlasten.

Auch ein neuer Garten für das Hoesch-Museum und die Aufwertung des Hoeschplatzes sind Teile des Konzepts.

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Reaktionen

  1. Auf gute Nachbarschaft: Stadt möchte schöne Plätze und attraktive Spielplätze gemeinsam planen (PM)

    Die Spielplätze an der Leibnizstraße und der Alsenstraße sollen attraktiver werden, ebenso wie die angrenzenden Plätze. Die Stadterneuerung möchte damit den Bedürfnissen der verschiedenen Nutzer*innen gerecht werden.

    Um den öffentlichen Raum attraktiver zu machen, möchte die Stadterneuerung in den kommenden Jahren verschiedene Plätze, Straßenräume und Spielplätze rund um Nordmarkt und Münsterstraße neugestalten. Dies ist verankert im Integrierten Handlungskonzept Zentrale Nordstadt, das der Rat 2023 beschlossen hat.

    Den größten Handlungsbedarf hat die Stadterneuerung bei Spielplätzen erkannt, die direkt an Plätze grenzen. Denn dort stehen die Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen häufig im Konflikt miteinander. Deshalb bilden zwei solcher „Paare“ nun den Auftakt: zum einen die Kombination des Spielplatzes Leibnizstraße mit dem Michaelisplatz und zum anderen die Kombination des Spielplatzes Alsenstraße mit dem Schleswiger Platz. Die Verwaltung schlägt dem Rat vor, die Beauftragung der ganzheitlichen Planung zu beschließen. Ziel ist es, die Flächen in ihren wichtigen Funktionen unter anderem für Begegnung, Bewegung und Integration zu stärken.

    Grundlage für die Planungen wird das neue Klima- und Freiraumkonzept für die Nordstadt. Die Stadterneuerung lässt es gerade unter dem Motto „Nordstadt planen – grüner, kühler, schöner!“ erarbeiten. Viele Menschen vor Ort sind daran beteiligt. Das Konzept schafft den Rahmen und Leitlinien für alle künftigen Veränderungen an Plätzen sowie Grün- und Spielflächen der Nordstadt. Es soll zum Jahresende fertig sein. Dabei wird auch ermittelt, welche weiteren Plätze neu gestaltet werden könnten. Mehr dazu unter dortmund.de/freiraum-nordstadt.

    Fördermittel sind in Aussicht

    Die Kosten für die Planungsleistungen für die beiden Spielplatz-Platz-Kombinationen belaufen sich auf rund 800.000 Euro. Eine Förderung von 70 Prozent aus der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen steht dafür bereits in Aussicht. Die Stadt Dortmund geht davon aus, dass es die entsprechenden Zuwendungen geben wird.

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