Kirchen treten für den Dialog der Religionen ein

Zum traditionellen Reinoldustag hatten die Evangelische und die Katholische Kirche eingeladen. Foto: Schütze/VKK
Zum traditionellen Reinoldustag hatten die Evangelische und die Katholische Kirche eingeladen. Foto: Schütze/VKK

Ihr Eintreten für Flüchtlinge bekräftigten die beiden christlichen Kirchen auf ihrem Neujahrsempfang, dem Reinoldustag. Vor vielen Gästen, darunter Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Bildung und Kultur, forderte Propst Andreas Coersmeier  in der Stadtkirche St. Reinoldi eine „Willkommenskultur“.

Kirchen treten für die Willkommenskultur ein

Mehr Flüchtlinge als bisher würden aus Afrika, „dem kriegszerrissenen Mittleren Osten“ und anderen Ländern zu uns kommen „auf der Suche nach einer sicheren Zuflucht“. „Ihre Aufnahme ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft.“ Coersmeier verwies auf die Anstrengungen der Kirchen und ihrer Wohlfahrtsverbände, um die Stadt Dortmund bei der Flüchtlingshilfe zu unterstützen.

Abendländische Werte bedeutet den Einsatz für Fremde und Bedürftige

In seiner Predigt hatte zuvor Superintendent Ulf Schlüter die theologischen Grundlagen für dieses Engagement dargelegt. „Wer in den anderen, in den Nächsten, in den Armen, in den Fremden Gottes Antlitz, Gottes Nähe, Gottes Gegenwart erkennt, wer in den anderen diese große himmlische Würde zum Leben sieht, der ist auf der richtigen Spur“. Für das  aktuell häufig zitierte Abendland gelte: „Für Menschen, die eines Menschen bedürfen, Mensch zu sein – das ist der Weg das Abendland zu retten. Nichts anderes.“

Coersmeier: Dortmund ist tolerant und weltoffen

Dortmund sei weltoffen und tolerant, betonte Coersmeier in seiner Rede. Der Dialog der Religionen habe hier eine lange Tradition. „Gerade in diesen Zeiten aufgeheizter Debatten und nach den schrecklichen Attentaten in Frankreich ist es wichtig, den gemeinsamen Wunsch der Religionen nach Frieden zu betonen und den Dialog zu pflegen. Ob Christen, Muslime oder Juden – sie alle gehören zusammen.“

Blick auf die Armut in der Gesellschaft richten

Coersmeier kündigte eine gemeinsame Aktionswoche von Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften an, die auf die Armut in Dortmund aufmerksam machen will. „arm in Arm“, so der Titel, soll mit zahlreichen Veranstaltungen Ende Februar den Betroffenen eine Stimme geben.

In den kirchlichen Statements konnte sich auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau wiederfinden. „Kein Blatt Papier“ passe zwischen diesen Aussagen und denen der Stadt, so Sierau in seiner Erwiderung auf die Rede Coersmeiers. Nur ein gemeinsames Handeln von Kirchen und Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und Unternehmerverbände könne den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft sichern. Das gemeinsame Ziel bleibe, die Zahl der Arbeitslosen zu senken. Außerdem gab es Lob für die Kirchen, denn der interreligiöse Dialog sei, so Sierau „vorbildlich“.

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