Der Umbau zur 3. Förderschule „Geistige Entwicklung“ muss warten

In der ehemaligen Hauptschule in Wickede sollen 320 Schulplätze für Zugereiste entstehen

Ehemaliger Gebäudekomplex der Hauptschule Innenstadt-West: dort ist jetzt das Heinrich-Schmitz-Bildungszentrum beheimatet.
Im Heinrich-Schmitz-Bildungszentrum in der ehemaligen Hauptschule am Westpark werden bereits seit Mitte Oktober 120 zugereiste Schüler:innen unterrichtet. Weitere Standorte werden schrittweise reaktiviert. Die ehemalige Frenzelschule in Hörde wird ab Januar als Schule reaktiviert. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Kommando zurück – wenn auch nur halb: Die ehemalige Hauptschule in Dortmund-Wickede wird ab März 2023 (zunächst) nicht als dritte Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ umgebaut. Viel mehr soll sie vorübergehend Schulraum für 320 neu zugereiste Kinder und Jugendliche werden – nicht nur aus der Ukraine. 

Verwaltungsvorstand sah sich noch mal alle ehemaligen Schulstandorte vor

Durchschnittlich etwa 160 Schüler:innen pro Monat kommen derzeit neu in Dortmund an und benötigen einen Schulplatz – eine nach wie vor hohe Zahl. Daher befasste sich der Verwaltungsvorstand ein weiteres Mal mit ehemaligen Schulstandorten und schlägt vor, die ehemalige Hauptschule Wickede wieder herzurichten. Der Rat wird in seiner Dezember-Sitzung darüber beschließen. 

Aktuell warten 174 Schüler:innen im Grundschulalter und 161 im Alter der Sekundarstufe I auf einen Schulplatz. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Die ehemalige Hauptschule in Wickede am Dollersweg wird derzeit noch als Interimsquartier für die Max-Wittmann-Förderschule gebraucht, könnte aber ab dem 1. April 2023 an den Start gehen und maximal 320 zugereiste Schüler:innen der Sekundarstufe 1 aufnehmen. 

Bereits beschlossen wurde, die ehemalige Frenzelschule in Hörde wieder herzurichten. Dort kann der Unterrichtsbetrieb für maximal 300 Schüler:innen der Sekundarstufe I bereits nach den Winterferien (ab dem 9. Januar 2023) beginnen. 

Parallel werden bereits seit Mitte Oktober sechs Klassen (bis zu 120 Schüler:innen) im Heinrich-Schmitz-Bildungszentrum genutzt. Die Stadt Dortmund hofft, mit den neu geplanten Schulstandorten die Warteliste weiter abbauen zu können. Aktuell warten 174 Schüler:innen im Grundschulalter und 161 im Alter der Sekundarstufe I auf einen Schulplatz. 

Eigentlich sollte eine dritte Förderschule her, weil die Zahlen weiter steigen

Die Nachricht, dass die ehemalige Hauptschule in Wickede nun für Geflüchtete genutzt werden soll, kam überraschend: Erst Ende Oktober hatte der Verwaltungsvorstand beschlossen, die Gebäude am Dollersweg als neuen Standort für die dritte Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ umzubauen. Auch das soll(te) im Dezember im Stadtrat beschlossen werden.

Monika Nienaber-Willaredt freut sich auf die neue Aufgabe in Dortmund. Sie soll das Dezernat 4 mit den Fachbereichen Schulverwaltungsamt, Jugendamt und dem Eigenbetrieb FABIDO.
Monika Nienaber-Willaredt leitet das Dezernat 4 mit den Fachbereichen Schulverwaltungsamt, Jugendamt und dem Eigenbetrieb FABIDO. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Im Oktober hieß es noch, dass sobald die Max-Wittmann-Schüler:innen voraussichtlich Anfang des Jahres 2023 wieder in die Oberevinger Str. 155 zurückgekehrt sind, das Gebäude für die dauerhafte Unterbringung einer Förderschule umgebaut werden soll. Dies werde voraussichtlich drei bis fünf Jahre dauern, sagte Dezernentin Monika Nienaber-Willaredt im Oktober. 

Der Grund: Sowohl die Max-Wittmann-Förderschule mit 356 Schüler:innen in Eving als auch die Mira-Lobe-Förderschule mit 146 Schüler:innen in Hombruch verzeichnen seit vielen Jahren konstant steigende Anmeldezahlen. Da dieser Trend voraussichtlich weiter anhalten wird – die Zahlen steigen Jahr für Jahr um knapp fünf Prozent – soll(te) eine dritte Schule geschaffen werden.

Nun also die Rolle rückwärts? „Die Lage ist sehr dynamisch. Erstmal muss es darum gehen, für alle einen Schulplatz bereitzustellen. Das hat absolute Priorität“, sagte sie auf Nachfrage von Nordstadtblogger. Die Planung für die dritte Förderschule gehe weiter. „Das ist nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben“, so Nienaber-Willaredt. „Aber nicht auf den Sankt-Nimmerleinstag“, versprach sie.

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