Große Trauer im Zoo Dortmund: Nashorn-Nachwuchs Willi ist völlig überraschend gestorben – Todesursache noch unklar 

Im Januar wurde im Zoo noch der erste Geburtstag des in Dortmund geborenen Breitmaulnashorns Willi gefeiert. In der Nacht zu Dienstag ist das junge Tier völlig überraschend verstorben. Das Foto wurde kurz nach seiner Geburt aufgenommen. Fotos: Marcel Stawinoga / Zoo Dortmund

Er wurde nur gut ein Jahr alt: Im Zoo Dortmund ist in der Nacht zu Dienstag Nashorn-Nachwuchs „Willi“ gestorben. Das Breitmaulnashorn musste gegen 2 Uhr von der Zoo-Tierärztin eingeschläfert werden, nachdem es am Nachmittag kolikartige Bauchschmerzen bekommen hatte, in deren Verlauf sich schnell eine lebensbedrohliche Situation einstellte.

Pathologische Untersuchung soll Klarheit über die genaue Todesursache bringen

Willi im Februar 2021.

Bis in die Nacht kämpften die Zoo-Tierärztinnen Dr. Christine Osmann und Johanna Steinecker-Quast um sein Leben. Als sich abzeichnete, dass der junge Nashornbulle den Kampf verlieren würde, entschlossen sie sich am Ende, das Tier von seinen Schmerzen zu erlösen und Willi einzuschläfern. 

Dabei wurde Willi von seinen vertrauten Tierpfleger*innen begleitet. Bis zum Morgen bekamen Willis Mutter Shakina, Nashornkuh Jasira und Nashorn-Oma Natala die Möglichkeit, sich von Willi zu verabschieden, ehe auch die zuständigen Tierpfleger*innen Abschied nahmen.

Der Zoo Dortmund ist tief getroffen über den Tod des jungen Nashorns. Willi war nicht nur ein Magnet für die Zoo-Besucher*innen mit einer riesigen Fangemeinde auch in den sozialen Medien, sondern ebenso der Liebling der Zoo-Mitarbeiter*innen.

„Wir sind geschockt und sehr traurig. Nun warten wir die Untersuchungsergebnisse – für uns kommt sein Tod völlig überraschend“, sagt Zoo-Direktor Dr. Frank Brandstätter. Eine pathologische Untersuchung soll die Ursache der schweren Kolik klären und weitere Aufschlüsse geben.

Willi wurde am 8. Januar 2020 im Zoo Dortmund geboren. Er war der zweite Nachwuchs für seine Mutter Shakina und Vater Amari. Dank einer Kamera im Nashornhaus und vieler Videos, u.a. von seiner Geburt, seinen ersten Geh- und Spielversuchen, avancierte Willi mit seiner stürmischen und neugierigen Art trotz der pandemie-bedingten Zoo-Schließung rasch zum Star. Der letzte Facebook-Film mit Willi wurde erst am vergangenen Sonntag veröffentlicht. Er zeigt, wie Willi bei seiner Mutter erfolgreich um Milch quengelt und schließlich von ihr gesäugt wird.

 

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Reaktionen

  1. Spontaner Darmverschluss: Untersuchungsergebnisse zum Tod von Nashorn-Jungtier Willi (PM Stadt Dortmund)

    Spontaner Darmverschluss: Untersuchungsergebnisse zum Tod von Nashorn-Jungtier Willi

    Dem Zoo Dortmund liegen nun die vorläufigen Ergebnisse der pathologischen Untersuchung von Nashorn-Jungtier Willi vor. Willi war überraschend am Nachmittag des 22. März an kolikartigen Bauchschmerzen erkrankt, in deren Verlauf sich sehr schnell eine lebensbedrohliche Situation einstellte.

    Im Lauf der späten Nacht zeichnete sich ab, dass das junge Breitmaulnashorn den Kampf um sein Leben verlieren würde – trotz zehnstündiger intensiver tiermedizinischer Behandlung durch die beiden Zootierärztinnen, Dr. Christine Osmann und Johanna Steinecker-Quast. Daher entschlossen die Zootierärztinnen gemeinsam mit dem zuständigen Tierpfleger-Team, das junge Breitmaulnashorn von seinen Schmerzen zu erlösen und Willi einzuschläfern.

    Die pathologische Untersuchung ergab, dass ein Verschluss des Dünndarms an zwei Stellen dazu führte, dass der Darminhalt nicht passieren konnte und ein Rückstau von Flüssigkeit bis in den Magen auftrat. Durch diesen Rückstau entstand eine hochgradige Darmentzündung, wodurch Giftstoffe aus dem Darm freigesetzt wurden. Dies führte letztlich zu der lebensbedrohlichen Situation. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Willi die Nacht nicht überlebt hätte.

    Eine solche Darmkolik kann spontan entstehen, da das darmeigene Nervensystem die Bewegungen im Magen-Darm-Trakt beeinflusst. Es liegt daher für das Auftreten eines Darmverschlusses nicht immer ein konkreter Grund vor, wie beispielsweise ein Fremdkörper. Auch die freie Beweglichkeit des Darms kann zu einem Verschluss führen.

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