
Nach einem antisemitischen Terroranschlag in Sydney ruft das Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus in Dortmund zu einer Solidaritätskundgebung auf. Die Veranstaltung findet am Montag, 15. Dezember, um 18 Uhr auf dem Platz der alten Synagoge vor dem Opernhaus statt. Anlass ist der Anschlag während des jüdischen Festes Chanukka, bei dem zahlreiche Menschen getötet und verletzt wurden.
15 Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt
Am 14. Dezember, dem ersten Abend von Chanukka, eröffneten nach Angaben des Netzwerks in Sydney zwei bewaffnete Täter während des Festes „Chanukka by the Sea“ am Bondi Beach das Feuer auf die Feiernden. Rund 2000 Menschen hatten sich dort versammelt. Zudem sollen mehrere Sprengkörper rund um den Tatort platziert worden sein. 15 Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt. Der Anschlag gilt als die schwerste antisemitische Gewalttat seit dem 7. Oktober 2023.
Das Netzwerk ordnet die Tat als Teil einer weltweiten Zunahme antisemitischer Gewalt ein. Antisemitismus richte sich zunehmend offen gegen jüdisches Leben, etwa auf der Straße, an Schulen, an Synagogen und insbesondere an jüdischen Feiertagen. Der Anschlag in Sydney sei weder zufällig noch ein Einzelfall, sondern Ausdruck eines Klimas, in dem antisemitische Hetze normalisiert werde und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden relativiert erscheine.
„Wir stehen entschlossen und solidarisch an der Seite der Betroffenen antisemitischer Gewalt“
In dem Aufruf heißt es: „Der antisemitische Terroranschlag in Sydney richtet sich dabei nicht nur gegen die Menschen vor Ort. Er sendet eine Botschaft an Jüdinnen und Juden weltweit: dass sie nirgends sicher sein sollen.“ Antisemitische Hetze bleibe nicht bei Worten stehen, sondern münde immer wieder in schwerste Gewalt.
Weiter erklärt das Netzwerk: „Wir stehen entschlossen und solidarisch an der Seite der Betroffenen antisemitischer Gewalt in Sydney und weltweit. Wir benennen Antisemitismus klar und unmissverständlich – egal von wem er ausgeht.“ Zugleich fordern die Beteiligten, antisemitische Ideologien konsequent zu bekämpfen und jüdisches Leben überall zu schützen.
Zusammenschluss von mehr als 25 zivilgesellschaftlichen Organisationen
Die Kundgebung in Dortmund soll der Opfer und Überlebenden des antisemitischen Terrors in Sydney gedenken. In dem Aufruf heißt es abschließend: „Gegen jeden Antisemitismus und Chag Chanukka sameach.“
Das Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus in Dortmund ist ein Zusammenschluss von mehr als 25 zivilgesellschaftlichen Organisationen und städtischen Institutionen. Es wurde 2018 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam gegen Antisemitismus in Dortmund vorzugehen und Maßnahmen zur Prävention zu entwickeln.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

