Geboren im falschen Körper: Fachtagung in Dortmund

CSD

Dies ist Thema bei einem Fachtag, den die städtische Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente zusammen mit der TU Dortmund und dem Arbeitskreis Sexualpädagogik am Dienstag, 3. Dezember, durchführt.  Susanne Hildebrandt von der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente erklärt: „Ein langer Leidensweg kann vermieden werden, wenn sich frühzeitig mit der Thematik auseinandergesetzt wird und junge Menschen in ihrem Empfinden ernst genommen werden.“ Allerdings sehen sich Kinder und deren Familien oft mit starken Konflikten, Unkenntnis und Ausgrenzungen konfrontiert, wenn das Rollenverhalten nicht mit dem zugewiesenen biologischen Geschlecht übereinstimmt.

Transidenten-Lebenshilfe „Lili Marlene“

Tanja Lindner von der Transidenten-Lebenshilfe „Lili Marlene“ aus Dortmund wird an dem Fachtag bei der Podiumsdiskussion dabei sein. Sie möchte, ebenso wie die Veranstalter, aufklären, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zur Selbstfindung stark machen und für Eltern, aber auch für Fachkräfte aus der pädagogischen und sozialen Arbeit Beratungsangebote und Informationen bereitstellen. Als Frau mit transidentem Hintergrund will Tanja Lindner mit ihrer Erfahrung und ihrem Knowhow zur Verfügung stehen um über die Lebenssituation und Lebensmöglichkeiten von transidenten Kindern und Jugendlichen zu informieren und eine Orientierung anbieten. Immer wieder melden sich Betroffene, Eltern und auch Fachpersonal bei ihr, um sich Hilfe zu holen.

Hilfsangebote für Eltern und Pädagogen

Wie erkenne ich, ob (m)ein Kind transident empfindet? Welche Hilfsangebote kann ich als Elternteil/Pädagoge/-in in Anspruch nehmen?  Mit welchen Schwierigkeiten ist (m)ein Kind konfrontiert und wie bewältigen wir diese?  Worauf ist im Alltag (Schulen, Behörden …) zu achten? An dem Fachtag werden eine Juristin, eine mit dem Thema vertraute Psychologin, Vertreter einer Elterninitiative und Betroffene zu Wort kommen.

Dass aber über Betroffene und deren Angehörige hinaus noch viel Aufklärung in der Bevölkerung Not tut, belegt die traurige Statistik von trans*feindlich motivierter Gewaltverbrechen. Seit 1999 findet alljährlich am 20. November der “Transgender Day of Remembrance” statt. Mit diesem Tag wird den aufgrund von Gewalt verstorbenen Trans*Personen in aller Welt gedacht.

Mehr Öffentlichkeit für Hassverbrechen

Der “Transgender Day of Remembrance” sensibilisiert die Öffentlichkeit für Hassverbrechen gegen Transidente. (http://www.transgenderdor.org) Auch in Nordrhein-Westfalen erleben Transidente immer noch tagtäglich Repressalien und sind nicht selten Opfer von Verhöhnung und Spott.

Landesaktionsplan erarbeitet

Die Landesregierung Nordrhein Westfalen hat den Landesaktionsplan gegen Homo- und Transphobie verabschiedet und diesen aktiv mit transidenten Menschen zusammen erarbeitet. Dass die Thematik auch in Dortmund durchaus brisant ist, belegt die Tatsache, dass die Fachveranstaltung am 3. Dezember in der Beratungsstelle Westhoffstraße mit über 80 Teilnehmenden bereits ausgebucht ist und es bereits eine Warteliste gibt. Weitere Veranstaltungen werden deswegen in Erwägung gezogen.

Infos zur Veranstaltung unter www.slt.dortmund.de

 

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