Filmemacher Marcel Ophüls zu Gast in Dortmund: Der 90-jährige Oscar-Preisträger besuchte die Fachhochschule

Berühmter Ehrengast: Marcel Ophüls (Mitte) wurde von Prof. Sandra Hacker und Prof. Fosco Dubini empfangen. Das Programm des einwöchigen Symposiums führte unter anderem ins Dortmunder U.
Berühmter Ehrengast: Marcel Ophüls (Mitte) wurde von Prof. Sandra Hacker und Prof. Fosco Dubini empfangen.

Die Regie ließ er dieses Mal andere führen, als Ehrengast blieb er aber ohnehin die Hauptperson: Kurz nach seinem 90. Geburtstag war der renommierte Regisseur und Dokumentarfilmer Marcel Ophüls zu Gast am Fachbereich Design der Fachhochschule Dortmund. Ihm und seinem verstorbenen Vater Max Ophüls zu Ehren hatte der Studiengang „Film & Sound“ ein Symposium organisiert – und der Oscar-Preisträger verfolgte interessiert, was der Nachwuchs zu präsentieren hatte.

Von Max bis Marcel: „Ein Jahrhundert Ophüls“

Von Max bis Marcel: Unter dem Titel „Ein Jahrhundert Ophüls“ würdigte das Symposium die filmischen Arbeiten von Vater und Sohn, die beide zu den großen international anerkannten Regisseuren des deutschen, französischen und amerikanischen Kinos im 20. Jahrhundert zählen.

Veranstaltungsorte waren die Aula des Fachbereichs Design sowie das Kino und das Medienlabor kiU im Dortmunder U. Das Symposium endete am fünften Tag an der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln. Mitveranstalterin des Symposiums war außerdem die Dokumentarfilminitiative (dfi) im Filmbüro NW.

Prof. Sandra Hacker und Prof. Fosco Dubini hatten das Symposium seitens der Fachhochschule zusammen mit Studierenden organisiert und betreut. Gezeigt wurden nicht nur sechs Filme der beiden Filmregisseure, sondern auch studentische Werke, die im vergangenen Jahr – inspiriert von Max und Marcel Ophüls – entstanden waren.

Hintergrund zu Vater und Sohn: Max und Marcel Ophüls

Max Ophüls hatte in den 1920er-Jahren seine erste Regiearbeit am Schauspiel Dortmund realisiert. Seine Filme „Der gestohlene Millionär“ und „Brief einer Unbekannten“ sind Meisterwerke der internationalen Filmkunst. Für die Filme „Der Reigen“ und „Pläsier“ erhielt er Oscar-Nominierungen. Unter den Nationalsozialisten emigrierte Ophüls zunächst nach Paris, später in die USA. Um an den Film-, Theater- und Hörspielregisseur zu erinnern, trägt der Platz vor dem Fachbereich Design unserer Fachhochschule seinen Namen.

Das Filmschaffen von Marcel Ophüls konzentriert sich auf historische Erinnerungen im Spiegel von Zeitzeugen. Unter anderem interviewte er für seinen Film „The Memory of Justice“ über die Nürnberger Prozesse den Stararchitekten und Rüstungsminister von Adolf Hitler, Albert Speer. Einen Oscar erhielt Marcel Ophüls für seinen 1988 veröffentlichten Film „Hôtel Terminus: Zeit und Leben des Klaus Barbie“ über einen mehrfach verurteilten deutschen NS-Kriegsverbrecher.

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