Beobachtung des NABU im Naturschutzgebiet „Im Siesack“ in Mengede

Erster bekannter Bruterfolg in freier Wildbahn: In Dortmund gibt es drei Storchenkinder

Drei Küken, die im Naturschutzgebiet „Im Siesack“ in Mengede geschlüpft sind, begeistern (Hobby-) Vogelkundler:innen und Naturfreunde begeistern.
Die drei Küken im Naturschutzgebiet „Im Siesack“ in Mengede begeistern (Hobby-) Vogelkundler:innen und Naturfreunde. Foto: Roland Gorecki für die Stadt Dortmund

Flauschiger Storchennachwuchs sorgt gerade für große Freude in Dortmund. Es handelt sich nach Beobachtungen des NABU um drei Küken, die im Naturschutzgebiet „Im Siesack“ in Mengede geschlüpft sind und seitdem (Hobby-)Vogelkundler:innen und Naturfreunde begeistern.

Grünflächenamt hat vor neun Jahren den Storchenmast auf der Heckrinderweide errichtet

Schon seit Wochen konnten Spaziergänger:innen ein Weißstorchenpaar beobachten, das seinen Horst auf einem rund sechs Meter hohem Storchenmast auf der Heckrinderweide gebaut hatte. Bis vor Kurzem war unklar, ob es einen Bruterfolg geben würde, doch der ist nun bestätigt – und damit endet auch die lange „storchenlose“ Zeit Dortmunds.

„Es finden sich keine Hinweise darauf, dass in Dortmund jemals Störche in freier Wildbahn gebrütet haben“, berichtet NABU-Vogelexperte Dr. Erich Kretzschmar. „Umso schöner ist die Nachricht von diesem Bruterfolg, auf den wir sehnlichst gewartet haben.“

Dass dieser Erfolg jemals kommen würde – lange Zeit hat das kaum jemand für möglich gehalten. „Mich haben viele Menschen für verrückt erklärt, als wir gemeinsam mit dem NABU vor neun Jahren den Storchenmast auf der Heckrinderweide errichtet haben“, sagt Dirk Lehmhaus vom Grünflächenamt, der sich beruflich wie privat für Umweltschutz und Artenvielfalt engagiert.

„Der Bruterfolg zeigt, dass sich in Dortmund in Sachen Vogelschutz einiges getan hat“

„Mich haben viele Menschen für verrückt erklärt, als wir gemeinsam mit dem NABU vor neun Jahren den Storchenmast auf der Heckrinderweide errichtet haben“, sagt Dirk Lehmhaus vom Grünflächenamt.
„Mich haben viele Menschen für verrückt erklärt, als wir gemeinsam mit dem NABU vor neun Jahren den Storchenmast auf der Heckrinderweide errichtet haben“, sagt Dirk Lehmhaus vom Grünflächenamt. Foto: Roland Gorecki für die Stadt Dortmund

„Aber ich hatte ein gutes Gefühl. Die vielen Reiher, die sich ‚Im Siesack‘ angesiedelt haben, zeigen, dass es dort genügend Futter gibt – auch für Störche“, so Lehmhaus. Die Vogelexperten sollten recht behalten – und die Zeichen stehen nicht schlecht, dass Spaziergänger:innen von nun an jedes Frühjahr Störche im Mengeder Naturschutzgebiet beobachten können.

„Storchenpaare bleiben ihrem Horst in der Regel über viele Jahre treu und bauen das Nest immer weiter aus“, berichtet Dirk Lehmhaus. Das bestätigt auch Vogelkundler Erich Kretzschmar, der in Bezug auf die Mengeder Störche optimistisch ist. Er sagt: „Der Bruterfolg zeigt, dass sich in Dortmund in Sachen Vogelschutz einiges getan hat in den vergangenen Jahren. Das ist ein gutes Zeichen.“

Die Mengeder Störche sind übrigens nicht die einzigen, die in diesem Frühjahr in der Stadt gesichtet wurden. Auch in Scharnhorst wurde Meister Adebar beobachtet, aber hier ist (noch) kein Bruterfolg bekannt. Weitere Sichtungen aus anderen Stadtteilen wurden gemeldet, doch auch in diesen Fällen ist nicht klar, woher die (durchreisenden)Tiere stammen und ob sie überhaupt Nachwuchs haben.

Im Dortmunder Zoo brüten übrigens schon seit 2017 Horst und Gisela, zwei Weißstörche, die mittlerweile 15 Jungstörche aufgezogen haben. Beide können nicht fliegen und leben dauerhaft im Zoo.


Keine Drohnenaufnahmen im Naturschutzgebiet machen!

Falls Sie die Störche im Siesack selbst fotografieren möchten, beachten Sie bitte, dass Drohnenaufnahmen im Naturschutzgebiet grundsätzlich nicht gestattet sind und eine Ausnahme nicht genehmigt wird. Im konkreten Fall sollen nicht nur die Störche geschützt bleiben, sondern auch Bodenbrüter, die möglicherweise aufgeschreckt würden und die Nester mit ihren Jungtieren zurücklassen könnten.

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