Elektromobilität in Dortmund: Online-Ladesäulenkarte liefert Überblick und bietet die Möglichkeit für Standortvorschläge

Die interaktive Karte liefert einen Überblick über die bestehenden Ladestationen in Dortmund. Darüber hinaus können interessierte Bürger*innen eigene Standortvorschläge für Ladesäulen machen. Foto: Alex Völkel / Archiv

Die Stadt Dortmund hat im Bereich der Elektromobilität ein neues Angebot: eine digitale und interaktive Karte, die Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge im Stadtgebiet darstellt. Noch nie war es so einfach für Bürger*innen der Stadt Dortmund einzusehen, wo die nächstgelegene Lademöglichkeit besteht, heißt es seitens der Stadtverwaltung.

Sie haben selbst eine Standortidee? Stadt prüft Vorschläge von Bürger*innen auf Machbarkeit

Mit einem Klick auf eine vorhandene Station erhält man weitere Infos. Foto: Screenshot

Doch diese Karte kann noch mehr: Möchte man einen neuen Standort für eine Ladesäule vorschlagen, dann klickt man diese Stelle an und reicht den Vorschlag ein, der im Anschluss von Mitarbeiter*innen der Stadt Dortmund geprüft und bei Machbarkeit in der Planung berücksichtigt wird.  ___STEADY_PAYWALL___

Klickt man auf eine der bereits vorhandenen/geplanten Ladesäulen, erhält man genauere Informationen wie die Adresse, die Anzahl der Ladepunkte oder auch die Anschlussleistung. Neben der Möglichkeit anzugeben, ob einem dieser Ladepunkt gefällt oder auch nicht, kann ein Kommentar verfasst werden. Das kann eine Problemmeldung, ein Verbesserungsvorschlag oder auch einfach Lob sein.

Für diesen Vorgang ist keine Registrierung oder Anmeldung nötig. Beim Verfassen müssen Vor- und Nachname sowie die E-Mail-Adresse zur Bestätigung angegeben werden. Die Daten der Nutzer*innen sind sicher und können nur von den Projektmitarbeiter*innen der Stadt eingesehen werden. Weitere Angaben werden nicht benötigt.

Unkomplizierte Beteiligung möglich – Partizipationsprojekt PuLS – Parken und Laden in der Stadt geplant

Das gilt auch dann, wenn die Nutzer*innen einen neuen Standortvorschlag einreichen wollen. Zusätzlich können sie dann angeben, ob der Vorschlag im Rahmen eines bestimmten Projektes eingereicht werden soll, um direkt den richtigen Ansprechpartner zu erreichen. Falls man z.B. ein Bild des möglichen Standortes hinzufügen möchte, kann man dies über die Funktion „Anhang“ tun. 

Durch das Projekt NOx-Block sollen 400 Ladestationen an Straßenlaternen entstehen. Foto: Torsten Tullius / Dortmund Agentur

Die neue Ladesäulenkarte eröffnet neue Wege, an Prozessen der Stadtverwaltung teilzunehmen. Bürger*innen können so aktiv am Ausbau der Elektromobilität partizipieren und werden über neue Entwicklungen besser informiert. Ein erster Anwendungsfall ist dabei das Projekt NOx-Block, in dem bis zu 400 Ladepunkte an Straßenlaternen errichtet werden sollen. 

Anhand der Karte wird es Bürger*innen möglich sein, gewünschte Standorte vorzuschlagen. Zudem werden bereits geplante und ausgebaute Standorte abgebildet, so dass die Bürger*innen mitverfolgen können, ob in ihrer Nähe ein Standort realisiert wird.

In Kürze wird darüber hinaus ein digitaler Partizipationsprozess stattfinden, in dem es im Rahmen des Projektes PuLS – Parken und Laden in der Stadt – möglich sein wird, private Ladeinfrastruktur mit anderen Bürger*innen zu teilen. 

PuLS wird im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität des BMVI mit insgesamt 2,3 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Die neue Ladesäulenkarte und die neusten Informationen dazu finden Sie unter www.ladeinfrastruktur-dortmund.de .

 

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Reaktionen

  1. Dortmund will Strategie für den Ausbau der Ladeinfrastruktur erarbeiten (PM)

    Dortmund will Strategie für den Ausbau der Ladeinfrastruktur erarbeiten

    Der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur trägt dazu bei, dass der Pkw-Verkehr fortschreitend elektrifiziert werden kann. Die bisherigen unterschiedlichen, sich ergänzenden Konzepte sollen erweitert werden und zu einer gesamtstädtischen Strategie zum Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur inklusive Begleitmaßnahmen weiterentwickelt werden.

    Motivation und Ausgangspunkt

    Die Automobilindustrie wird in den nächsten Jahren massiv auf die Elektromobilität setzen. Bereits heute bieten fast alle Automobilhersteller batteriebetriebene Elektrofahrzeuge an, um u.a. die Ziele des „Green Deals“ der Europäischen Union zu erreichen und die Verkehrsemissionen zu verringern. Bereits jetzt ist zu verzeichnen, dass der Absatz mit Elektrofahrzeugen exponentiell ansteigt.

    Auch wenn der Aufbau von Ladeinfrastruktur grundsätzlich keine kommunale Aufgabe der Daseinsvorsorge ist, sollte die Stadt Dortmund unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Gestaltungsspielräume bspw. des Elektromobilitätsgesetzes die planerischen und organisatorischen Voraussetzungen für einen stadtweiten Ausbau von Ladeinfrastruktur nutzen.

    Dabei ist zwischen öffentlichem und halb-öffentlichem Raum ebenso zu unterscheiden wie zwischen den verschiedenen Ladeinfrastrukturtechnologien mit ihren unterschiedlichen Ladeleistungen (so genanntes Normalladen, Schnellladen und Hochleistungsschnellladen) für verschiedene Anwendungsfälle.

    Aktuelle Situation

    Viele Interessierte sehen es bei Ihrem Umstieg auf ein Elektrofahrzeug als Hemmnis an, dass es nicht hinreichend eine verfügbare öffentliche und halböffentliche Ladeinfrastruktur gibt. Insbesondere in den stark verdichteten urbanen Bereichen Dortmunds mit hohen Anteilen an so genannten „Laternenparkern“ ohne eigene oder fest zugewiesene Parkplätze trifft das zu.

    Daneben ist aber auch in den halbstädtischen bis ländlichen Bereichen eine öffentliche Ladeinfrastruktur aufzubauen. Hier ist zu berücksichtigen, dass sich sowohl das Nutzungsverhalten (bspw. Stand- und Ladezeiten) als auch die stromnetzseitigen Bedingungen zwischen den unterschiedlichen Raumtypen innerhalb der Stadt unterscheiden.

    Aktuell verfügt Dortmund über 130 öffentliche und halböffentliche Ladepunkte (gemäß BDEW, März 2021). Bis 2030 wird der Anteil elektrischer Pkw am Gesamtfahrzeugbestand zwischen 25 % (Studie des BMVI 2021 „Ladeinfrastruktur nach 2025/2030“) und 50 % („EMoDo 2030“) betragen, wobei das Verhältnis öffentlicher und halböffentlicher Ladepunkte zum e-Pkw-Bestand 1:14 betragen sollte.

    Die angewachsene Beschwerdelage zeigt deutlich, dass die vorhandenen Ladepunkte und die Sonderparkplätze für E-Fahrzeugen häufig von Dauerparkern belegt werden.

    Bewirtschaftung von E-Parkplätzen

    Um die Fluktuation an den E-Parkplätzen zu erhöhen, ist beabsichtigt, die Parkplätze mit einer Parkscheibenregelung zu bewirtschaften. Die vorhandene Beschilderung würde mit den Zusatzzeichen 1040-32 (Parkscheibe) Straßenverkehrsordnung (StVO) und den Zusatzzeichen 1042-31 StVO ergänzt werden. Die Bewirtschaftungszeit wird in Abhängigkeit von der örtlichen Gegebenheit gemäß dem Elektromobilitätsgesetz festgelegt. Da das Zusatzzeichen „nur während des Ladevorganges“ rechtlich nicht eindeutig ist und man dem abgestellten E-Fahrzeug nicht ansehen kann, ob es tatsächlich lädt, wird eine Beschilderung mittels Parkscheibe favorisiert.

    NOX-Block und PuLS

    Wichtige Schritte zur flächendeckenden Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur stellen die beiden Projekte „NOX-Block“ sowie „PuLS – Parken und Laden in der Stadt“ dar. Im Rahmen von „NOX-Block“ wird so genannte Low-Cost-Ladeinfrastruktur an Straßenlaternen im öffentlichen Raum installiert. Der Aufbau derartiger Ladeinfrastruktur ist jedoch von den technischen Rahmenbedingungen abhängig, die nicht überall im Stadtgebiet identisch sind. „PuLS“ hingegen ist ein auf den Pilotraum Kreuzviertel fokussiertes Forschungsprojekt, um dort Ladeinfrastruktur auf privatem Grund für Dritte verfügbar zu machen. Beide Projekte decken jeweils nur begrenzte Teilbereiche der Stadt sowie der Nutzer*innen-Bedarfe ab.

    Analyse und Zukunftskonzept

    Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Bedarfe und stadträumlichen sowie verkehrlichen Bedingungen ist für eine gesamtstädtische Ladeinfrastrukturstrategie eine flächendeckende Analyse des bestehenden und zukünftigen Bedarfs an Ladeinfrastruktur im gesamten Stadtgebiet vorzunehmen. Zu diesem Zweck sind die für das Bundesgebiet bekannten Hochlaufszenarien der Elektromobilität auf Dortmund zu regionalisieren und mit verkehrlichen, stadträumlichen, sozioökonomischen und Mobilitätsdaten zu verschneiden. Parallel werden stromnetzseitige Ausbaubedarfe berücksichtigt, die die zur Förderung beantragte „Hot-Spot-Analyse des Verteilnetzes“ ermitteln soll. Unterstützt wird dies durch die Ladesäulenkarte mit Beteiligungsfunktion, die unter http://www.ladeinfrastruktur-dortmund.de aufgerufen werden kann. Hier können Bürger*innen individuelle Bedarfe an Ladeinfrastruktur melden.

    Zudem soll die zu erarbeitende Ladeinfrastrukturstrategie sowohl Transparenz bei der Auswahl der Potentialflächen sicherstellen, als auch standardisierte Prozesse für Genehmigungsverfahren entwickeln. Modelle anderer Kommunen, die von einer Konzessionsvergabe bis zur Freigabe von Flächen für den Aufbau von Ladeinfrastruktur reichen, sind im Rahmen der Strategieentwicklung zu bewerten und daraus ein Verfahrensvorschlag für Dortmund abzuleiten.

  2. Elektromobil unterwegs in Dortmund: Wie geht das? Experten-Talk und Tank-Übung mit der VHS (PM)

    Elektromobilität erfährt als eine der Mobilitätsformen der Zukunft einen wahren Hype. Ist sie wirklich so nachhaltig wie angepriesen? Wie funktioniert das Laden der Fahrzeuge? Gibt es Zuschüsse für ein Elektroauto? Und wie funktioniert Elektromobilität in Dortmund? Diesen Fragen stellen sich am Mittwoch, 27. April, ab 16.30 Uhr in der VHS Dortmund (Kampstraße 47):

    Rafael John Santiago, Koordinator Verkehrswende bei der Stadt Dortmund,
    Kurt Pommerenke, Geschäftsstelle Elektromobilität Dortmund sowie
    ein/e Vertreter*in der DEW21.

    Neben der Theorie kommt die Praxis auch nicht zu kurz: Nach einem theoretischen Input geht es mit dem Elektrofahrzeug zu den drei am häufigsten vertretenen Ladesystemen in Dortmund, so dass alle Teilnehmer*innen einmal live Strom tanken können. Anmeldung (Veranstaltungs-Nummer 22-55026) unter http://www.dortmund.de/vhs. Die Teilnahme kostet nichts.

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