Comicgeschichte im Kontext bildender Kunst

Dr. Alexander Braun vom schauraum: comic + cartoon mit „Max und Moritz-Preis“ ausgezeichnet

Preisträger Dr. Alexander Braun beim Internationalen Comic-Salon Erlangen. Foto: Erich Malter

Dr. Alexander Braun, Kurator im Dortmunder schauraum: comic + cartoon, hat den Max und Moritz-Preis, eine der wichtigsten Auszeichnungen für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum gewonnen. Beim 20. Internationalen Comic-Salon Erlangen wurde der gebürtige Dortmunder jetzt mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Parallel war seine in Dortmund gestartete Ausstellung „Will Eisner – Graphic Novel Godfather“ im Kunstmuseum Erlangen zu sehen. 

Comicgeschichte im Kontext bildender Kunst

Für seine Bücher wurde Alexander Braun  als einziger Deutscher bereits gleich zwei Mal mit dem renommierten Eisner-Award, auch Comic-Oscar benannt, ausgezeichnet. Archivfoto: Christian Bohnenkamp

„Es ist atemberaubend, wie Alexander Braun in seinen Büchern und Ausstellungen Klassiker der Comicgeschichte in den Kontext der bildenden Kunst rückt“, heißt es in der Begründung der Jury. 

„Das Besondere daran: durch den Vergleich mit der bildenden Kunst legitimiert Alexander Braun den Comic nicht, sondern zeigt ihn als gleichberechtigt unter den Künsten. (…) Alexander Braun ist ein großartiger Analytiker, der in seinen Büchern und Ausstellungen immer wieder zeigt, wie Lebensumstände, Persönlichkeit und Werk zusammenhängen.

Und weiter: „Auf diese Weise verfasst er maßgebliche Werke der Comicgeschichte und eröffnet neue Perspektiven auf die Kulturgeschichte, die weit über die Comicszene hinaus relevant sind und wahrgenommen werden.“

schauraum: comic + cartoon als feste Adresse für Comicfans aus ganz Deutschland

Bernie Wrightson, Frankenstein, 1983
Tusche auf Karton, Privatbesitz USA ist in der derzeitigen Ausstellung „Horror im Comic“ zu sehen. Foto: The Estate of Bernie Wrightson

Für die Stadt Dortmund gratulierte Dr. Stefan Mühlhofer, Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe, herzlich zum verdienten Preis. „Mit seinen Ausstellungen hat Alexander Braun den schauraum: comic + cartoon in nur drei Jahren zu einer ersten Adresse für Comics in Deutschland gemacht. Wir sind stolz, ihm und seiner großartigen Vermittlungsarbeit in Sachen Comic eine Plattform bieten zu können“, so Mühlhofer. 

Alexander Braun wurde 1966 in Dortmund geboren. Er ist bildender Künstler, Kunsthistoriker und Comicsammler. Für seine Bücher wurde er als einziger Deutscher gleich zwei Mal mit dem renommierten Eisner-Award ausgezeichnet. 

Im Dortmunder Comic-Schauraum zeigte er bislang die Ausstellungen „Ente süß sauer – Carl Barks und die Folgen“ (2019), „Nimm das Adolf! Zweiter Weltkrieg im Comic“ (2019), „Anime fantastisch“ (2020) und „Will Eisner – Graphic Novel Godfather“ (2021). Aktuell läuft noch bis 9. Oktober „Horror im Comic“. Zu allen Ausstellungen gab Braun umfangreiche Kataloge heraus.

Der Max und Moritz-Preis 

Der Max und Moritz Preis wird durch eine von der Stadt Erlangen berufene unabhängige Fachjury alle zwei Jahre im Rahmen des Internationalen Comic-Salons vergeben und trägt seit rund 40 Jahren wesentlich zur künstlerischen und gesellschaftlichen Anerkennung des Comics bei. 

Mit der Verleihung wird die Arbeit herausragender Künstler:innen gewürdigt, verdienstvolle Verlagsarbeit bestärkt und die Auseinandersetzung über grafische Literatur intensiviert. 

Weitere Informationen: comic-salon.de und dortmund.de/comic

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Reaktionen

  1. Komische Mathematik: Preisgekrönte Cartoons im digitalen Schaufenster des Comic-Schauraums (PM)

    Heitere, skurrile und intelligent-komische Cartoons rund um die Mathematik – das war die Aufgabe, der sich Cartoonisten aus der ganzen Welt beim Mathematik-Cartoon-Preis gestellt haben. Insgesamt 174 Künstler*innen aus 45 Ländern hatten insgesamt 511 Arbeiten für den Wettbewerb eingereicht, den die Deutsche Mathematiker Vereinigung (DMV) ausgelobt hatte.

    Eine Auswahl erster Einreichungen war bereits in den vergangenen Monaten im digitalen Schaufenster des schauraum: comic + cartoon zu sehen – nun stehen die Preisträger*innen fest. Ab sofort und bis zum 4. Oktober zeigt das digitale Schaufenster am Max-von-der-Grün-Platz 7 die 50 besten Arbeiten aus dem Wettbewerb.

    Den ersten Platz machte Katarina Greve aus Deutschland mit ihrem Cartoon „Penrose-Treppe“. Auf Platz 2 liegen Rudolph Perez & Georg K. Berres, ebenfalls aus Deutschland, mit „Parallelen“. Der dritte Preis ging an Roberto Castillo aus Kuba für „Espiral logaritmica“. Zur Fachjury gehörte auch Dr. Stefan Mühlhofer, Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe Dortmund.

    Die gesamte Ausstellung ist auch online zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=DL7yemiUJW0.

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