Entwicklung bei den Kriminalitätszahlen für das Jahr 2021 vorgestellt

Dortmund und Lünen sind nach Ansicht der Polizei so sicher wie seit 36 Jahren nicht mehr

Polizeipräsident Gregor Lange bei der Pressekonferenz am 21. Februar 2022 Leopold Achilles | Nordstadtblogger

Sinkende Kriminalität und hohe Aufklärungsquoten für das Jahr 2021 stellte die Polizei Dortmund, allen voran Polizeipräsident Gregor Lange am Montag (21. Februar 2022) vor. Die Zahlen für das vergangene Jahr legen nah: „Bürgerinnen und Bürger aus Dortmund und Lünen können sich auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen und in den eigenen vier Wänden so sicher fühlen wie seit Jahrzehnten nicht mehr.“

„Schlechte Nachrichten für Demokratiefeinde“ – Dortmund so sicher wie zuletzt 1985

Polizeipräsident Gregor Lange eröffnete die Vorstellung der Kriminalitätszahlen für Dortmund mit den Worten: „Schlechte Nachrichten für Rechtspopulisten und Demokratiefeinde.“

Sinkende Kriminalität und hohe Aufklärungsquoten wie in Dortmund seien wirksames Gift für die regelmäßigen Angstkampagnen rechtspopulistischer und -extremistischer Parteien, mit denen diese die Bevölkerung verunsichern und Demokratie und Rechtsstaat das Vertrauen entziehen wollten.

 

Die Daten und Zahlen der aktuellen Kriminalitätsstatistik, die Polizeipräsident Gregor Lange und Jörg Ziegler, Leiter der Direktion Kriminalität, vorstellten, scheinen eindeutig: Die Kriminalität hat im Jahr 2021 weiter um über zehn Prozent signifikant abgenommen. „Dortmund und Lünen sind so sicher wie seit 36 Jahren (zuletzt 1985) nicht mehr“ heißt es weiter.

Der Rückgang der Kriminalität ist nachhaltig, breit angelegt und deutlich (Polizeipräsident Gregor Lange)

Bemerkenswert niedrige Zahlen zeigen sich insbesondere beim Thema Wohnungseinbruch, erklären die Beteiligten. 2021 zeigten die Dortmunderinnen und Dortmunder 757 Wohnungseinbrüche an. 2015 waren es noch 3.357 – der Rückgang beträgt seither knapp 77 Prozent. „Der Rückgang der Kriminalität in den Städten Dortmund und Lünen ist nachhaltig, breit angelegt und deutlich“, sagte Polizeipräsident Lange.

Zahlen der Straßenkriminalität haben sich in sieben Jahren nahezu halbiert

Zu ihrem Höchststand im Jahr 2014 in Dortmund gab es noch 23.003 Taten im Bereich der Straßenkriminalität, heute im Rückblick auf das Jahr 2021 sind es genau 12.101 Fälle. Die Fallzahlen sind hier zum Vorjahr um gut 17 Prozent gesunken. Auch beim Straßenraub ist in Dortmund ein starker Rückgang von 68 Prozent zum letzten Höchststand im Jahr 2013 zu verzeichnen – 31,8 Prozent weniger als noch im Jahr 2020. In dem Jahr waren es noch 784 Taten. Jetzt im zurückliegenden Jahr 2021, zählte man nur noch 251 Fälle.

Die Zahl der angezeigten Taschendiebstählen lag in Dortmund im letzten Jahr bei 1.202, was einen Rückgang um 24,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 bedeute. Diese Tendenzen zeigen sich auch im Bereich der Gewaltkriminalität. Hier gab es in Dortmund im Jahr 2014 mit 3.297 Fällen den Höchststand der jüngsten Vergangenheit. Im vergangenen Jahr 2021 waren es zwar immer noch 2.241, aber eben im Vergleich 32 Prozent weniger.

Manche Zahlen steigen aber an: „Wer glaubt, er sei im digitalen Netz anonym, der irrt!“

Kriminaldirektor Jörg Ziegler Leopold Achilles | Nordstadtblogger

Der Leitende Kriminaldirektor Jörg Ziegler verdeutlichte, dass die Polizei Dortmund im Bereich der Kinderpornografie sowie im im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Kindern, auf keinen Fall nachlassen werde.

„Mehr Ermittlerinnen und Ermittler […], aber auch die verstärkte und beschleunigte Auswertung von sichergestellten Datenträgern, eine zum Teil hohe psychisch belastende Tätigkeit, treiben wir mit besonders geschulten Expertinnen und Experten voran. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Ermittlungsarbeit […] wesentlich dazu beiträgt, Kinder aus einem teils lang anhaltenden Martyrium zu befreien“, so Ziegler.

Die Aufklärungsquote läge auch aufgrund des hohen personellen Ansatzes der Dortmunder Polizei bei gut 91 Prozent. Der Polizeipräsident sprach von erheblichen personellen Verstärkungen im Fachkommissariat und verbesserter technischer Ausrüstung, mit der das Dunkelfeld in dem Bereich erheblich aufgehellt werden soll.

„Dadurch identifizieren wir eine Vielzahl von Tatverdächtigen und holen diese aus der Anonymität heraus“, erklärt Gregor Lange die deutlich gestiegenen Zahlen in der Statistik. Diese stiegen in Dortmund im Jahr 2021 im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung um 13 Prozent und bei den Fällen von Kinderpornografie um 24 Prozent.

Polizeipräsident spricht von sehr positiver Kriminalitätsentwicklung

Polizeipräsident Gregor Lange Leopold Achilles | Nordstadtblogger

„Wir haben in den letzten Jahren viele personelle und konzeptionelle Anstrengungen unternommen, um die Kriminalität […] wirksam zu bekämpfen. Wir können heute in aller Bescheidenheit sagen, dass unsere Konzepte greifen und wir mit den vielen motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei Dortmund unsere Beiträge für mehr Sicherheit leisten. Und das soll auch so bleiben“, sagte Gregor Lange.

Auch die Videobeobachtung in der Brück- und Münsterstraße sei ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept zur Gefahrenabwehr und Kriminalitätsbekämpfung, erklärte Lange. Die gesamte Polizeiliche Kriminalstatistik gibt es auf der Internetseite des Polizeipräsidiums Dortmund: dortmund.polizei.nrw.

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