Die Landmarke „KOKEREI HANSA“ leuchtet

Ein Schriftzug in Form von großen, weißen Lettern, die bei Dunkelheit weit über Huckarde hinaus leuchten, „schweben“ über dem Löschturm des Dortmunder Industriedenkmals.
Ein Schriftzug in Form von großen, weißen Lettern, die bei Dunkelheit weit über Huckarde hinaus leuchten, „schweben“ über dem Löschturm des Dortmunder Industriedenkmals. Fotos: Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur

Die Kokerei Hansa strahlt neuerdings in alle Himmelsrichtungen. Zwar zählte der hölzerne Kokslöschturm im Süden der Anlage immer schon zu den markanten Wahrzeichen des Industriedenkmals, doch entfaltet er mit der Anbringung des weithin sichtbaren und bei Dunkelheit beleuchteten Schriftzuges „KOKEREI HANSA“ nun eine besondere Anziehungskraft und positive Fernwirkung.

Der „schwebende“ Schriftzug in 40 Metern Höhe von weitem zu sehen

„Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Schriftzug ist als neues Markenzeichen der Kokerei eine Bereicherung für den Stadtteil und weit darüber hinaus. Unsere Botschaft, die wir mit der visuellen Akzentuierung verknüpfen, ist eine herzliche Einladung an Besucher*innen und Passant*innen und mit Blick auf die IGA 2027 ein wichtiges Signal. Die Kokerei Hansa ist auf einem guten Weg in die Zukunft“, so Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.

Der Schriftzug wurde über dem Geländer der obersten Ebene des Löschturms in einer Höhe von ca. 40 Metern angebracht. Er ist also nicht vor die Fassade gesetzt, sondern schwebt scheinbar darüber. Die Buchstaben werden durch eine Alu-Unterkonstruktion gehalten, um Wind und Wetter in dieser Höhe trotzen zu können.

Dabei wurde besonders auf eine denkmalgerechte Lösung geachtet, bei der die Holzkonstruktion des Löschturms nicht durch Bohrungen oder Schrauben beeinträchtigt wird. Die zweiteilige Wortmarke wurde gedoppelt, gesplittet und jeweils über Eck gesetzt.

Gute Sicht- und Lesbarbarkeit

Der Begriff KOKEREI befindet sich auf der West- und der Ostseite, der Begriff HANSA auf der Nord- und der Südseite des Löschturms. Ist keine Über-Eck-Perspektive möglich, stehen KOKEREI und HANSA auch jeweils gut für sich und lassen sich eindeutig mit dem Standort assoziieren.

Die Verortung des Turms auf dem Gelände und dessen Höhe gewährleisten eine gute Sicht- und Lesbarbarkeit sowohl von der Emscherallee und der Zufahrt zum Kokereigelände, als auch vom Deusenberg und den Bahnlinien aus und dem nördlich gelegenen Areal des künftigen IGA-Geländes.

Die Buchstabenschriftzüge mit den Abmessungen von ca. 700 x 125 cm (KOKEREI) und 560 x 120 cm (HANSA) wurden aus Aluminiumblech in Kastenbauweise gefertigt, grundiert und weiß lackiert. Die Ausleuchtung erfolgt mittels weißer Hochleistungs-LEDs und kann zwischen kalt- und warmweiß reguliert werden.

Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit Hannes Bierkämper, südstudio Stuttgart entwickelt und umgesetzt. Die Anbringung des Schriftzuges ist der Abschluss der Sanierungsmaßnahme des Löschturms, die durch Mittel der Städtebauförderung des Bundes und des Landes NRW ermöglicht wurde.

HINTERGRUND

Was ist ein Löschturm?

  • Der Löschturm diente dazu, den Koks, der in Koksöfen durch Erhitzen von Steinkohle unter Luftabschluss produziert wurde, mit Wasser abzulöschen und dadurch von etwa 850°- 900°auf circa 60° Celsius abzukühlen.
  • Sobald der Koks aus dem Ofen gedrückt war und mit Sauerstoff in Kontakt kam, fing er Feuer. Damit er nicht verbrannte und zu Asche zerfiel, wurde er vom Ofen aus direkt in einen Löschwagen geschoben und über Gleise in den Löschturm gefahren.
  • Circa 120 Löschvorgänge gab es pro Tag. Das nach außen sichtbare Zeichen für den Löschvorgang war die aus dem Turm aufsteigende riesige Wasserdampfwolke. 
  • Der Kokslöschturm 0 wurde 1980/81 als (Fichten-) Holzkonstruktion mit gespundeter Schalung, die auf einer Beton-Tragkonstruktion aufsteht, gebaut. Die Holzverschalung diente dazu, den Wasserdampf nach dem Kokslöschen geregelt nach oben zu führen.
  • Der Baustoff Holz war preiswert, vereinfachte die Wartung und war auch bei Temperaturschwankungen widerstandfähig. Für Wartungsgänge waren am Löschturm außen drei umlaufende Balkone installiert, die über Stahlleitern erschlossen wurden.

 

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Reaktionen

  1. Denkmal lockt mit rauem Charme – Kokerei Hansa: Führungen starten wieder (PM)

    Denkmal lockt mit rauem Charme – Kokerei Hansa: Führungen starten wieder

    Nach einer längeren Pause gibt es nun auf dem Gelände der Kokerei Hansa für große und kleine Interessierte wieder viel zu entdecken. Ab Samstag (19.06) starten die Kurzführungen über das spannende Industriedenkmal, auf dem in den vergangenen Monaten nicht die Zeit stehen geblieben ist.

    Im Gegenteil: Auch, wenn die Besucher*innen zu Hause bleiben mussten, ging es auf dem Denkmalgelände hoch her. Gleich an mehreren Gebäuden waren und sind noch zahlreiche Handwerker damit beschäftigt, Sanierungsarbeiten im großen Stil durchzuführen. Interessierte haben Gelegenheit, sich einen Überblick zu verschaffen, während sie bei den Führungen den Weg von Kohle zu Koks erklärt bekommen.

    Die Kokerei führt Besucher*innen durch ihre üppige Industrienatur, die sich rund um die historischen Industriestationen ausgebreitet hat. Die einst laute, heiße und mit Ruß, Asche und Staub bedeckte Arbeitsstätte lockt mit einem rauen Charme. Maschinen und Technik, Backstein-Architektur, alte Gleise und Löschbecken, deren Wasser heute mit Lebewesen bevölkert sind, bilden einen spannenden Mix, der für viel Abwechslung sorgt. Besonderes Highlight ist die Kompressorenhalle, in der im Vorführbetrieb eine riesige, historische mit Dampf betriebene Gaskompressor zu bestaunen ist.

    Öffnungszeiten
    Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

    Führungen
    Samstag (19.06.) und Sonntag (20.06.) stündlich Kurzführungen (45 Minuten) mit maximal 10 Teilnehmern; eine Anmeldung ist nicht erforderlich (letzte Führung startet um 15 Uhr)
    Kosten: 5,00 Euro

    Die Vorlage eines negativen Corona-Tests ist nicht erforderlich.
    Es gilt Maskenpflicht auf dem gesamten Gelände; Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen sind zu beachten.

    Adresse: Kokerei Hansa, Emscherallee 11, 44369 Dortmund
    Weitere Informationen unter http://www.industriedenkmal-stiftung.de

  2. Tag des offenen Denkmals auf der Kokerei Hansa: Kurzführungen über das Denkmal und ERIH „work it out“ (PM)

    Am Sonntag (12.9.), am Tag des offenen Denkmals, haben alle interessierten Besucher*innen freien Eintritt auf der Kokerei Hansa und können das Industriedenkmal samt Areal erkunden. Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur bietet Kurzführungen an, die über die Geschichte und Bedeutung der Kokerei Hansa informieren.

    Außerdem finden an diesem Tag Kurzführungen zur Industrienatur statt. Im Laufe der Jahre hat sich die Natur auf dem Denkmalgelände ausgebreitet. Zwischen Rohren, Türmen, Brücken und Gleisen warten jede Menge Überraschungen. Denn eine exotische Welt aus Pflanzen und Tieren hat sich angesiedelt. Besucher*innen erfahren, wie die neuen Siedler heißen und wie sie den Weg nach Huckarde fanden.

    Zudem beteiligt sich die Kokerei Hansa an diesem Tag am ERIH Tanz-Event „work it out“. Europaweit wird am Veranstaltungstag um 15.00 Uhr vor, in und sogar auf imposanter Industriekulisse getanzt und das industrielle Erbe als attraktiver Erlebnisort in Szene gesetzt. In Huckarde unterstützt, wie bei den letzten Malen, die Tanzschule Majema alle Tanz-Begeisterten beim Einstudieren der Choreografie. Ab 14 Uhr beginnt der workshop zum „work it out“-Tanz

    Tag des offenen Denkmals Kokerei Hansa

    Öffnungszeiten: 10.00 bis 16.00 Uhr
    – 10 – 16 Uhr stündliche industriehistorische Führungen zum Denkmal (letzte Führung startet um 15 Uhr)
    – 12 – 16 Uhr halbstündlich spezielle Naturführungen vom RVR RUHR Grün (letzte Führung startet um15.30 Uhr)
    – 14 – 16 Uhr ERIH „Work it out“ auf der Kokerei Hansa; 15 Uhr Aufführung des „work it out“ Tanzes
    Der Eintritt ist frei!

    Hinweis Corona

    Für den Besuch an den Standorten der Industriedenkmalstiftung gilt die 3-G-Regelung (geimpft, getestet, genesen):
    Bei Besuch und bei Führungen ist der Zutritt nur nach Vorzeigen eines entsprechenden Dokuments zulässig. Ein Negativtest darf nicht älter als 48 Stunden sein. Bei Vorschulkindern und Schülern (bis 18 Jahren) ist kein Nachweis nötig.
    Zutritt nur mit medizinischem Mund-Nasen-Schutz (innerhalb der Gebäude). Dies gilt nicht bei Vorlage eines Attests sowie für Kinder unter 6 Jahren. Die AHA-Regeln sind einzuhalten (Abstand, Hygiene, Maske).

    Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur bietet am diesjährigen Tag des offenen Denkmals an neun ihrer insgesamt 13 Standorte die Möglichkeit, in vergangene Zeiten einzutauchen. Sie lädt zusammen mit den Partnern vor Ort, ehrenamtlichen Fördervereinen und Initiativen, zu Führungen und Informationen ein. Dabei geht es nicht nur um die Geschichte der Denkmale, sondern auch um ihre Rolle in der Gegenwart und Zukunft.

    Die Tore öffnen sich am Ahe-Hammer in Herscheid, am Koepchenwerk in Herdecke, auf der Kokerei Hansa in Dortmund, der Zeche Consolidation in Gelsenkirchen, der Zeche Fürst Leopold in Dorsten, der Zeche Prosper in Bottrop, der Zeche Schlägel & Eisen in Herten, der Zeche Sterkrade in Oberhausen und der Zeche Sophia Jacoba in Hückelhoven.

    Am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, initiiert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und ihren Partnern, öffnen historische Bauten und Stätten ihre Türen und Tore, auch die, die ansonsten nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“. Die Öffentlichkeit soll für die Bedeutung des kulturellen Erbes sensibilisiert und das Interesse für die Belange der Denkmalpflege geweckt werden. Der Tag des offenen Denkmals ist dank des Engagements von Städten, Gemeinden, Kreisen, Verbänden und Vereinen sowie Bürgerinitiativen möglich.

  3. Kokerei Hansa: Historischer Kompressor im Schaubetrieb – Fünf Riesen unter einem Dach (PM)

    Was ist eigentlich ein Gaskolbenkompressor? Wie genau funktioniert er? Diese und weitere Fragen werden bei den Führungen der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur am Wochenende beantwortet. Denn in der Kompressorenhalle der Kokerei Hansa stehen fünf dieser technik-historischen Besonderheiten der Firma DEMAG, von denen einer im Schaubetrieb bestaunt werden kann.

    Rein äußerlich sind die Maschinen von imposanten Ausmaßen, echte Riesen. Sie stammen aus den Jahren 1928 bis 1939. 350 Tonnen Gewicht bringen sie auf die Waage. 41 Tonnen schwer ist das jeweilige Schwungrad. Die zum Teil noch aus den Entstehungsjahren stammenden Aggregate verdeutlichen, wie seinerzeit die „Nebenprodukte“ bei der Kokserzeugung – so auch das Kokereigas – profitabel vermarktet werden konnte. Investitionen in derart große Maschinen sollten sich rechtfertigen. Den Dampfdruck, der für den Betrieb der Kompressoren benötigt wurde, kam vom Zechen-Kraftwerk Hansa aus unmittelbarer Nachbarschaft.

    Aufgabe der Kompressoren war es, das entstandene Kokereigas so zu verdichten, dass es für die Ferngasleitungen den notwendigen Druck enthielt, um es einzuspeisen. Hätte man das Gas nicht komprimiert, wäre es wegen des fehlenden Drucks nicht beim Verbraucher, den Städten und Gemeinden, angekommen.

    Öffnungszeiten Kokerei Hansa
    Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.
    Führungen
    Samstag (06.11.), Sonntag (07.11.) stündlich Kurzführungen (45 Minuten); eine Anmeldung ist nicht erforderlich (letzte Führung startet um 15 Uhr)
    Kosten: 5,00 Euro
    Adresse: Kokerei Hansa, Emscherallee 11, 44369 Dortmund
    Weitere Informationen unter http://www.industriedenkmal-stiftung.de

    Hinweis Corona

    Für den Besuch an den Standorten der Industriedenkmalstiftung gilt die 3-G-Regelung (geimpft, getestet, genesen):
    Bei Besuch und bei Führungen ist der Zutritt nur nach Vorzeigen eines entsprechenden Dokuments zulässig. Ein Negativtest darf nicht älter als 48 Stunden sein. Bei Vorschulkindern und Schülern (bis 18 Jahren) ist kein Nachweis nötig. Zutritt nur mit medizinischem Mund-Nasen-Schutz (innerhalb der Gebäude). Dies gilt nicht bei Vorlage eines Attests sowie für Kinder unter 6 Jahren. Die AHA-Regeln sind einzuhalten (Abstand, Hygiene, Maske).

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