Die FBV Dortmund schiebt nur selten eine ruhige Kugel – Seit über 30 Jahren treffen sich Freizeitsportler im Bowltreff

Auszubildende von der Post in Dortmund wollten vor 35 Jahren abends etwas gemeinsam unternehmen. Alle Kegelbahnen waren besetzt – die Bowlingbahnen frei. So einfach ist letztendlich die Startgemeinschaft FBV Dortmund im Bowltreff an der Mallinckrodtstraße 212 entstanden.

Um auf der Bowlingbahn zu trainieren, muss man eben diese Ruhe haben

Startgemeinschaft-FBV-Dortmund, Freizeit Bowler Vereinigung. Foto: Dietmar Wäsche
Die Startgemeinschaft-FBV-Dortmund trifft sich im Bowltreff. Foto: Dietmar Wäsche

Kurzer Anlauf, um Schwung zu holen, im richtigen Moment loslassen und schon kracht der Bowlingball laut in die zehn Pins am Ende der geölten Bahn. Der Lärm um ihn herum macht Rolf Zeugner nichts aus: „Ich könnte auch neben einer Sambagruppe spielen“, sagt er lachend.

Um auf der Bowlingbahn zu trainieren, muss man eben diese Ruhe haben, denn nicht selten ist auf der Bahn direkt nebenan ein launiger Kindergeburtstag zugange. Rolf Zeugner, der das letzte aktive Gründungsmitglied des Clubs ist, macht das seit langem nichts mehr aus.

,Die Soopy’s Dortmund‘  traten der Freizeit-Bowler-Vereinigung 1979 e.V. bei

„Am Anfang haben wir uns ,Die Soopy’s Dortmund‘ genannt, um uns von den klassischen Vereinsnamen abzugrenzen“, erinnert sich der 52-Jährige. Anfangs waren es nur fünf oder sechs Leute, die mal nach Feierabend etwas Neues ausprobieren wollten – und dann sind sie dabei geblieben, weil ihnen Bowling so viel Spaß machte. „Kegeln war keine Alternative mehr“.

Eigentlich hatten die Arbeitskollegen nie vor einen Verein zu gründen, doch nach Jahren regelmäßigen Spielens und dem ersten großen Wettkampf in Kassel vor 30 Jahren, änderte sich die Meinung. Die Gruppe trat der Freizeit Bowler Vereinigung 1979 e.V. bei – dem drittgrößten Bowling-Verband in Deutschland.

Sie haben etwa 1800 Mitglieder und mittlerweile auch schon zwei Deutsche Meister gestellt: Daniela Zeugner und Horst Bender. Mittlerweile spielt die Startgemeinschaft aus der Nordstadt in der zweithöchsten Landesliga ihres Verbandes.

Ein Verein in der Nordstadt – aber mit Mitgliedern aus der ganzen Stadt

Doch auch wenn der Club im Bowltreff an der Mallinckrodtstraße beheimatet ist, kaum ein Mitglied wohnt tatsächlich hier. Die Spieler kommen von überall her, um hier ab und an zu trainieren und an Turnieren teilzunehmen. Etwa 30 Mitglieder zwischen 20 und 70 Jahren gehören mittlerweile zur Startgemeinschaft. Einige sind schon mehr als 25 Jahre dabei. Unter den Spielern sind Ehepaare, Einzelspieler und ganze Familien. „Das Schöne am Bowling ist, man kann alleine oder im Team trainieren“, sagt Zeugner, der in Lünen wohnt.

Mehrmals im Jahr richtet er Wettkämpfe für Einzelspieler aus: die größten sind das Sommer –und das Nikolausturnier. Dann kommen Spieler aus ganz Deutschland nach Dortmund. „Eine deutsche Meisterschaft könnten wir hier nicht ausrichten, es gibt nur 14 Bahnen“, bedauert Zeugner. Für die mehreren hundert Spieler, die dann teilnehmen würden, sei das einfach zu wenig. Und dennoch ist die Startergemeinschaft dem kleinen Bowltreff in der Mallinckrodtstraße immer treu geblieben.

 

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HINWEIS:

– Der Artikel ist ein Beitrag aus dem Buch „Wir: Echt Nordstadt“. Das Buch mit 106 Gruppenportraits ist kostenlos beim Quartiersmanagement Nordstadt, Mallinckrodtstraße 56, 44147 Dortmund, erhältlich. (Mail: info@nordstadt-qm.de)

– Eine große Ausstellung mit Bildern und Texten zu  „Wir: Echt Nordstadt“ ist bis zum 31. März 2015 auf der Phoenix-Insel in Hörde zu sehen.

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