Der Herbstmonat war unter den zehn nassesten seit 1931

Der Regen macht im November keine Pause

Die Emschergenossenschaft ist aktuell dabei, den geplanten Endzustand des Hochwasserrückhaltebeckens „Emscher-Auen“ herzustellen: Dafür werden die Trenndämme innerhalb des Beckens entfernt und die Emscher renaturiert. Teilweise wurde bereits eine neue Trasse für den Fluss modelliert und der alte Lauf verfüllt. Foto: Rupert Oberhäuser/EGLV

Emscher- und Lippe-Gebiet. Der nasse Jahrestrend setzt sich im November fort. Lediglich an zwei bis drei Tagen fiel beinahe kein Regen. Dies zeigen die Niederschlagsdaten, welche monatlich von Fachleuten von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) ausgewertet werden.

Im November gab es im Emscher-Gebiet 122,9 Litern pro Quadratmeter

Über den Monat verteilt ergossen sich insgesamt 122,9 Millimeter Wasser im Emscher-Gebiet. Zur Erklärung: Eine Niederschlagshöhe von 122,9 Millimetern entspricht einer Regenmenge von 122,9 Litern pro Quadratmeter. Verglichen mit dem Durchschnittswert von 67 Millimetern für die November-Monate zwischen 1931 und 2023 sind das 56 Millimeter mehr. Dies entspricht Platz 6 der nassesten November seit 1931.

Doto: Meike Beste für EGL

Der Niederschlag im Lippe-Gebiet erreicht mit einer Durchschnittsregenmenge von 120,3 Millimetern Platz 7. Hier fielen ebenfalls 56 Millimeter mehr als im langjährigen November-Mittel, welches im Lippe-Gebiet bei 64 Millimetern liegt. Mit jeweils bis zu rund 25 Millimeter Regen innerhalb eines Tages waren der 14. und 27. November die wasserreichsten Tage im Emscher-Lippe-Gebiet. Am 14. November wurden die großen Regenmengen von über 25 Millimetern (in der Spitze bis 31 Millimetern innerhalb von 24 Stunden) im Raum Dortmund sowie in Gelsenkirchen-Scholven, Gelsenkirchen-Hassel und Herten-Westerholt gemessen. Im Dortmunder Süden wurden zusätzlich am 27. November Werte von über 25 Millimetern erreicht. Hintergrund: Emschergenossenschaft und Lippeverband

  • Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben.
  • Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz.
  • Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um.
  • Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen).
  • www.eglv.de
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Reaktionen

  1. Hochwasser-Einsatz an Emscher und Lippe: Andauernde Niederschläge führten zu hohen Wasserständen in den EGLV-Gewässern (PM)

    Emscher-Lippe-Region. Die andauernden Niederschläge haben auch in den Verbandsgebieten von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) zu hohen Wasserständen in den Flüssen und Bächen geführt. Die Teams beider Verbände waren daher auch über die Feiertage im Einsatz – und sind es noch. Beobachtet werden neben der Niederschlagsentwicklung auch die Hochwasser-Lagen in den Gewässern vor Ort sowie vor allem die Deichstrecken. Aktuell besteht an keiner Stelle eine Gefahr für die Bevölkerung.

    Situation an der Lippe

    Hohe Wasserstände verzeichnete der Lippeverband zunächst im Bereich der westlichen Lippe in Dorsten, wo der Fluss an der Borkener Straße am Dienstagvormittag einen Pegelstand von 9,63 Meter bei einem Wasserdurchfluss von 371 Kubikmeter pro Sekunde aufwies. Zum Vergleich: Der normale Wasserstand an dieser Stelle liegt bei fünf Metern, ein mittleres Hochwasser bei 7,66 Meter.

    In Haltern-Lippramsdorf/Marl war wie erwartet am Samstagvormittag Wasser aus der Lippe in die dortige in der Erstellung befindliche Auenfläche (HaLiMa-Projekt) geströmt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht, denn die neuen Deiche hat der Lippeverband bereits erstellt!

    Im östlichen Lippe-Gebiet waren die Wasserstände am Samstag noch von kritischen Werten entfernt. Aufgrund der Zuflüsse aus dem Gebiet der Oberen Lippe (Paderborn, Lippstadt) kam es ab Montag auch im Raum Hamm zu einem Anstieg der Pegelstände. An der Radbodstraße in Hamm wurden am Dienstagvormittag 5,42 Meter bei einem Durchfluss von 220,6 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet.

    Zum Vergleich: Der normale Wasserstand an dieser Stelle liegt bei 3,35 Metern, ein mittleres Hochwasser bei 4,09 Meter. Mittlerweile sind entlang der gesamten Lippe an zahlreichen Stellen die Marken für ein zehnjährliches Hochwasserereignis überschritten worden. Im Bereich Waltrop ist die Lippe auf die Borker Straße gelaufen – diese war aber bereits am Montagabend vorsichtshalber vom Kreis Recklinghausen gesperrt worden.

    Situation an der Emscher

    Auch an der Emscher wurden und werden hohe Wasserstände verzeichnet, eine Überschwemmungsgefahr besteht nicht. An der Essener Straße in Bottrop wurden am Dienstagvormittag 4,82 Meter bei einem Durchfluss von 115,7 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet. Zum Vergleich: Der normale Wasserstand an dieser Stelle liegt bei 1,75 Metern, ein mittleres Hochwasser bei 5,13 Meter.

    An der Konrad-Adenauer-Straße in Dinslaken wurden am Dienstagvormittag 5,03 Meter bei einem Durchfluss von 125,2 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet. Zur Einordnung: Ein einjährliches Hochwasserereignis an dieser Stelle würde bei 5,10 Meter liegen.

    Abgang von Oberboden nach Dauerregen

    Im Bereich Dinslaken gab es am Montag durch den anhaltenden Regen einen landseitigen Abgang von Oberboden an einer Verwallung in einem Baustellenbereich nahe der Mündung in den Rhein. Der Hochwasserschutz an der Emscher ist dadurch jedoch nicht eingeschränkt.

    Verbände weiterhin im Hochwassereinsatz

    Die Hydrolog*innen von Emschergenossenschaft und Lippeverband haben die Niederschlagssituation und die Entwicklung der Pegelstände permanent im Blick, während die Betriebskolleg*innen vor Ort die Gewässer genauestens beobachten. Für die kommenden Tage und vor allem für das anstehende Wochenende sind weitere Regenfälle prognostiziert. Für die Emscher gibt es aktuell keine Hochwasserwarnung. An der Lippe bleibt abzuwarten, welche Wassermengen über die zulaufenden Gewässer aus dem Kreis Paderborn hinzukommen.

    Appell an die Bevölkerung

    Wichtiger Hinweis: Emschergenossenschaft und Lippeverband appellieren an die Bevölkerung, sich zur eigenen Sicherheit fern von Gewässern zu halten und unter keinen Umständen die Deiche zu betreten! Hochwassertourismus ist gefährlich und kann schlimmstenfalls durch das eigene Abrutschen oder plötzliche Abgänge von aufgeweichtem Bodenmaterial tödlich enden. Die Strömungsgeschwindigkeit ist extrem gefährlich. Es gilt, Abstand zu halten und keine Absperrungen zu umgehen.

    Emschergenossenschaft und Lippeverband

    Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen). http://www.eglv.de

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