Das Hoeschmuseum Dortmund erinnert in der Nordstadt mit 37 Bildern an die „Industriegiganten an der Ruhr“

Die Westfalenhütte mit Zeche Kaiserstuhl II nach Helmut Paulin.
Die Westfalenhütte mit Zeche Kaiserstuhl II nach Helmut Paulin. Fotos/Repros: Joachim vom Brocke

Von Joachim vom Brocke

Als der Himmel über dem Ruhrgebiet selbst im sonnigsten Sommer eher grau und finster war. Mit 37 zum Teil großformatigen Bildern erinnert der aus Witten stammende Maler Helmut Paulin an jene Zeiten. „Industriegiganten an der Ruhr“ ist der Titel einer neuen Ausstellung, die am Sonntag, 27. Mai, um 11 Uhr im Hoesch-Museum an der Eberhardstraße 12 eröffnet wird. Zu sehen sind Fabriken, Hüttenwerke, Zechen und Kokereien, die das Bild Ruhrgebiet geprägt haben.

Als Vorlagen für die Malereien dienten vorwiegend Schwarz-Weiß-Fotos

Michael Düsterhoff, Maler Helmut Paulin und Wolfgang E. Weick laden in die Nordstadt ein.

Rauchende Schornsteine, stählerne Fördertürme Hochöfen, Gasometer, gewaltige Gasleitungen und Kühltürme bestimmten das Bild.Längst sind die meisten Anlagen verschwunden oder aber teilweise zu industriegeschichtlichen Museen geworden. Helmut Paulin, Jahrgang 1948, sind die meisten riesigen Industriebetriebe noch aus eigener Anschauung bekannt.

Doch als Vorlage für seine Bilder dienten überwiegend Schwarz-Weiß-Fotografien. Die Motive stellte Helmut Paulin mit einer Palette gedeckter Farben als Ölgemälde mit unverwechselbarem Erscheinungsbild zusammen.

„Nicht immer stimmt alles so einhundertprozentig korrekt“, erklärte der Künstler, dem es besonders darauf ankam, die Stimmung zum Ausdruck zu bringen, die ihm aus der Zeit der Giganten selbst in Erinnerung geblieben ist. Seine gewählten Farben sind eher blass und nebelig – so wie einst der Himmel wohl war.

Der Besuch einer Künstlergruppe war für Helmut Paulin eine „fruchtbare Erfahrung“

Die Westfalenhütte an der Hildastraße nach Helmut Paulin.
Die Westfalenhütte an der Hildastraße.

Der gebürtige Bochumer arbeitete in der städtischen Bauverwaltung seiner Heimatstadt. „Schon immer habe ich mich für Planung und Bautätigkeit interessiert“, sagt er. Vor zehn Jahren stieg Paulin aus dem Berufsleben aus. Der leidenschaftliche Maler intensivierte 2008 seine Malaktivitäten in der Gruppe „Local Artists Network“ um Jiny Lan. Hier entwickelte er seine Vorliebe für unterschiedliche Techniken, Materialien und Motive.

Der Besuch der Gruppe war für ihn „eine fruchtbare Erfahrung“, sagt Paulin. So wurde die Idee geboren, malerisch an die Industriegiganten entlang der Ruhr im gemalten Bild zu erinnern. Daneben beschäftigt sich der heute in Witten lebende Künstler mit Architektur- und Landschaftsmalerei sowie Porträts.

Ganz besonders fasziniert ist Paulin vom Nebeneinander von Arbeit und Wohnen, möglichst ganz nah beim qualmenden, russigen Arbeitsplatz.

Die Gemälde von Helmut Paulin waren sowohl in Einzel- als auch in Gruppenausstellungen in verschiedenen Ruhrgebietsstädten zu sehen und ab kommenden Sonntag im Hoesch-Museum an der Eberhardstraße 12 in der Nordstadt.

Die Vereinigten Stahlwerke Hörde in den 20er Jahren nach Helmut Paulin.
Die Vereinigten Stahlwerke Hörde in den 20er Jahren.

Mehr Informationen:

  • Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 27. Mai, um 11 Uhr spricht Privatdozent Dr. Karl Lauschke, Vorsitzender der Freude des Hoesch-Museums e.V. Zur Einführung in die Ausstellung spricht Michael Dückershoff, der Leiter des Hoesch-Museums.
  • Eine Führung durch die Ausstellung mit dem Künstler Helmut Palin ist am Samstag, 16. Juni, 11 Uhr, geplant. Letzte Möglichkeit des Besuchs ist am 1. Juli.
  • Geöffnet ist das Hoesch-Museum dienstags und mittwochs von 13 bis 17 Uhr, Donnerstag von 9 bis 17 Uhr, Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt 1,25 Euro.
  • www.hoeschmuseum.dortmund.de.
Das Oberhausener Stahlwerk zeigt das Titelbild der Ausstellung im Hoesch-Museum.
Das Oberhausener Stahlwerk zeigt das Titelbild der Ausstellung im Hoesch-Museum.
Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Hoeschmuseum Dortmund

    Industriegiganten an der Ruhr: Maler Helmut Paulin führt durch seine Ausstellung im Hoesch-Museum

    Rauchende Schornsteine, stählerne Fördertürme, Hochöfen, Gasometer, gewaltige Gasleitungen und Kühltürme – inzwischen sind die meisten dieser Anlagen im Ruhrgebiet verschwunden oder zumindest stillgelegt. In den Bildern des Wittener Malers Helmut Paulin existieren sie weiter.

    Das Hoesch-Museum an der Eberhardstr. 12 zeigt noch bis 1. Juli die Sonderausstellung „Industriegiganten an der Ruhr. Der Maler Helmut Paulin“. Wer die Ausstellung mit einer Führung des Künstlers erleben will, hat dazu Gelegenheit am Samstag, 16. Juni, 11 Uhr. Der Eintritt ist frei.

    Dem gebürtigen Bochumer Helmut Paulin ist die Industrielandschaft der Vergangenheit teils noch aus eigener Anschauung bekannt. Als Vorlage dienten und dienen ihm überwiegend Schwarzweiß-Fotografien, deren Motive er mit einer Palette möglichst gedeckter Farben als Ölgemälde mit unverwechselbarem Erscheinungsbild wiedergibt. Dabei kommt es ihm besonders darauf an, die Stimmung zum Ausdruck zu bringen, die ihm aus der Zeit der Giganten in Erinnerung geblieben ist.

    http://www.hoeschmuseum.dortmund.de

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert