Das Handwerk trauert um Otto Kentzler – Ehrenpräsident der Handwerkskammer Dortmund starb im Alter von 77 Jahren

Otto Kentzler, Ehrenpräsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), ist am Sonntag, 28. April 2019, im Alter von 77 Jahren gestorben. Mit ihm verliert die Handwerksorganisation eine herausragende Persönlichkeit.Von 1994 bis 2014 war er Präsident der Handwerkskammer Dortmund. Parallel dazu bekleidete er von 2005 bis 2013 das Amt des ZDH- Präsidenten.

Seine 20-jährige Amtszeit als Kammerpräsident in Dortmund prägten den Verband nachhaltig

Otto Kentzler ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Archivfotos: Alex Völkel
Otto Kentzler, Ehrenpräsident der Handwerkskammer,  ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Archivfotos: Alex Völkel

Dabei habe der engagierte Dortmunder Handwerker und Unternehmer sich in höchstem Maße um das Handwerk verdient gemacht, betonten Kentzlers Nachfolger als HWK-Präsident, Berthold Schröder und HWK-Hauptgeschäftsführer Carsten Harder.

Kentzler sei ein erfolgreicher mittelständischer Unternehmer gewesen, der Ende der Siebziger Jahre als Geschäftsführer den Familienbetrieb Kentzler GmbH & Co. KG übernommen hatte.

Über Jahrzehnte hinweg wurden von ihm und seinem Team viele kleine und große Projekte realisiert, besonders oft in Dortmund (z.B.: Westfalenhalle, Florianturm).

Sein ehrenamtliches Engagement begann 1989, als er zum Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Dortmund und Lünen gewählt wurde. Gleichzeitig gehörte er dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen an. Nur fünf Jahre später wurde Otto Kentzler zum Kammer-Präsidenten gewählt.

Auch als Präsident blieb er „Einer von uns“

Während seiner 20-jährigen Amtszeit hat er der HWK Dortmund ein ganz neues Profil gegeben: Strukturen wurden deutlich gestrafft, der Bildungssektor komplett modernisiert und weit reichende Services für die Mitgliedsunternehmen geschaffen. Auch war er ein wichtiger Wegbereiter für den Ausbau internationaler Aktivitäten.

„Offenheit für Neues und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, waren maßgebliche Erfolgsfaktoren für Otto Kentzlers Handeln. Er hat die Kammerarbeit damit nachhaltig geprägt und vielfach bereichert“, heißt es in einer Würdigung durch die Kammer.

Von den Handwerkern sei er weithin als „Einer von uns“, als „Einer, der unsere Sprache spricht“ geschätzt worden. „Keiner, dem man erstsagen musste, was Mittelstandsunternehmern auf den Nägeln brennt oder am Herzen liegt. Sondern einer, der aus eigener Erfahrung immer wusste, was Sache ist.“

Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen auf lokaler und nationaler Ebene 

Der gelernte Gas-Wasser-Installateur und Klempner, der nach seiner Ausbildung an der TU Hannover Maschinenbau studiert hatte, war ein Mann der Tat. Mit gutem Selbstbewusstsein ausgestattet, machte er sich stark für die Belange des Handwerks. Und fand Gehör. Vor allem da, wo man es lange Zeit vermisst hatte. In der Politik. Und das nicht nur in Deutschland, sondern auch auf europäischer Ebene.

„Er hat mit authentischen Aussagen und verbindlichen Absprachen überzeugt. Mit seiner Verlässlichkeit und großem Wissen hat er eine neue Vertrauensbasis geschaffen, von der das heimische wie auch das gesamtdeutsche Handwerk nachhaltig profitiert. Sehr zu Recht ist er dafür vielfach ausgezeichnet worden, in Dortmund beispielsweise mit dem Cityring und der Stadtplakette“, erinnerte die Handwerkskammer.

2009 erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, dann Anfang vergangenen Jahres das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, das ihm persönlich von Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht wurde. „Otto Kentzler war ein hervorragender Botschafter fürs Handwerk. Mit großem Respekt vor seinem Lebenswerk werden wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

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