Fast alle der 39 Einrichtungen werden ehrenamtlich geleitet:

„Begegnung verändert!“: Eine AWO-Kampagne lädt in die Begegnungsstätten in Dortmund ein

Die Angebote richten sich zumeist an Menschen im Seniorenalter, doch viele Begegnungsstätten fördern ganz gezielt und altersunabhängig den Austausch zwischen den Generationen und Kulturen.
Die Angebote richten sich zumeist an Menschen im Seniorenalter. Doch viele Begegnungsstätten fördern ganz gezielt und altersunabhängig den Austausch zwischen den Generationen und Kulturen. Foto: Thomas Bielicki

Lach-Yoga, Latschen und Tratschen (also gemeinsames Spazieren ohne Schweigen), Computer-Kurse, Zumba, Sprachkurse, Bingo, Boule, Rechtsberatung oder einfach nur gemeinsam Frühstücken – man darf erstaunt sein über die Vielfalt an Möglichkeiten, die die 39 Begegnungsstätten der AWO Dortmund bieten. Und was es noch nicht gibt, kann durchaus Realität werden – Ideen aus den Reihen der Gäste werden sehr gern aufgenommen und nach Möglichkeit umgesetzt. Es ist ein Miteinander, auch in der Gestaltung. Im Vordergrund steht die Begegnung, denn im Rahmen der Angebote finden Menschen ganz automatisch zusammen – sie tauschen sich aus und teilen ihre Interessen. Die offenen Treffpunkte bieten damit nichts weniger als die Möglichkeit, Einsamkeit gegen Gesellschaft zu tauschen.

Die Begegnungsstätten werden ehrenamtlich betrieben

Die Angebote richten sich zumeist an Menschen im Seniorenalter. Doch viele Begegnungsstätten fördern ganz gezielt und altersunabhängig den Austausch zwischen den Generationen und Kulturen. Und auch die jüngeren Zielgruppen werden an vielen Standorten ganz bewusst berücksichtigt und im Alltag niedrigschwellig unterstützt, zum Beispiel in Form von Mütter-Kind-Cafés oder relevanten Beratungsangeboten.

Die AWO-Vorsitzende Anja Butschkau zog vorneweg. Foto: Thomas Bielicki

Grundsätzlich gilt: Die Türen der Begegnungsstätten stehen für alle offen, unabhängig von Religionszugehörigkeit, Herkunft, Behinderung, Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Unabhängig auch von finanziellen Möglichkeiten der Gäste, denn alle Angebote werden kostenlos oder so günstig wie möglich offeriert. Und es ist keine Mitgliedschaft bei der AWO notwendig.

Bis auf eine werden alle 39 Einrichtungen ehrenamtlich geleitet und organisiert. Engagierte Teams vor Ort überlegen und entscheiden gemeinsam, welche Angebote wann und für welche Gruppe stattfinden. Dabei gibt es keinen Bestimmer, keine Bestimmerin, sondern Menschen, die sich in Gruppen zusammenfinden und demokratisch entscheiden – über das Programm, über die Nutzung, über die Regeln.

Das heißt allerdings auch, es können nur die Angebote durchgeführt werden, für die sich jemand verantwortlich zeigt. Das Engagement von Menschen aus der Zivilgesellschaft ist damit Voraussetzung für die Vielfalt der Angebote und damit auch für das Fortbestehen der Begegnungsstätten.

Eine Kampagne soll die Begegnungsstätten wieder ins Bewusstsein rufen

Die Begegnungsstätten gehören zum Stadtbild. Unzählige Male gehen oder fahren die Dortmunder:innen jeden Tag an ihnen vorbei. Manche wissen vielleicht nicht, wofür sie da sind. Aber: Der Bedarf an niedrigschwelligen Angeboten zur gemeinsamen Freizeit- und Interessensgestaltung sowie an sozialer Teilhabe ist ganz sicher gestiegen.

Auch die neue AWO-Rikscha der Beggnungsstätte Aplerbeck war bei der Aktion dabei.
Auch die neue AWO-Rikscha der Begnungsstätte Aplerbeck ist Teil der Kampagne. Foto: Sarah Rauch

Es fehlt oftmals die Kenntnis über die Angebote in der direkten Umgebung. Nicht zuletzt betrifft das auch die ausführende Seite: Der ehrenamtliche Nachwuchs in den Begegnungsstätten kommt nicht von allein. Zivilgesellschaftliches Engagement wird bundesweit zwar mehr denn je geleistet, doch das Ehrenamt in den Begegnungsstätten der AWO scheint nicht die erste Option zu sein.

Die Kampagne des AWO Unterbezirks Dortmund möchte die Bedeutung und Notwendigkeit der Begegnungsstätten wieder stärker ins Bewusstsein der Bürger*innen rufen und die Angebote konkret bewerben. Am 21. August trafen sich dazu Vertreter:innen verschiedener Begegnungsstätten in der Dortmunder Innenstadt an einer der Infoscreens der Fa. Wall, die ihre Werbeflächen für den Kampagnenzeitraum zur Verfügung stellt.

Neue Broschüre den Begegnungsstätten mit Angeboten und Adressen

Foto: Thomas Bielicki

Gemeinsam mit der Little-Johns-Jazz-Band machten sie sich sicht- und vor allem hörbar. Unter musikalischer Begleitung wurden Infomaterialien an Interessierte verteilt und das Gefühl von Lebensfreude präsentiert, welches die Begegnungsstätten mit ihren Angeboten fördern möchte.

Allen Beteiligten des Umzugs war es eine Herzensangelegenheit, die Lebendigkeit mitzuteilen, die sie mit diesem Thema – ihrem Thema – verbinden. Es wurden unzählige Einladungen in die Begegnungsstätten ausgesprochen und die Hoffnung ist groß, dass sie von vielen Interessierten angenommen wird. Mal ehrlich, was gibt es zu verlieren?

Für alle interessierten Leser:innen wurden die Begegnungsstätten samt ihrer Angebote und Adressen in einer ausführlichen Informationsbroschüre zusammengefasst. Diese ist in den Begegnungsstätten erhältlich, aber auch im AWO-StadtZentrum in der Klosterstraße 8-10. Im Internet sind diese Informationen unter www.awo-dortmund.de/begegnungsstaetten zu finden.

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Reaktionen

  1. DEN KUCHEN GERECHT VERTEILEN! ALLES KLASSE HIER!? Eine Ausstellung über Armut, Reichtum und Klassismus sozialer Diskriminierung. (PM)

    AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
    Wann: am Montag, den 28.August 2023 um 11:00 Uhr
    Wo: Begegnungsstätte Nordstadt, Schumannstraße 6, 44135 Dortmund

    ALLES KLASSE HIER!? Eine Ausstellung über Armut, Reichtum und Klassismus Das AWO-Ehrenamt ist aktiv in der Bekämpfung von Armut und sozialer Diskriminierung.

    Die Ausstellung gibt einen kleinen Einblick in die Aktionen der letzten Jahre und informiert Besucher*innen über die verschiedenen Tätigkeitsfelder und Aktionen. Immer wieder gibt es dabei – angestoßen über das Ehrenamt – auch gemeinsame Aktivitäten mit den hauptamtlichen Einrichtungen der AWO. Der Besuch der Ausstellung ist bis Ende September 2023 für alle Interessierten zu den üblichen Öffnungszeiten der Begegnungsstätte möglich.

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