Wie sicher fühlen sich die Menschen in Dortmund? Die Stadt startet eine große Umfrage

Rund 8.000 Menschen werden zu ihrem Sicherheitsempfinden befragt

Mitarbeiter:innen des Ordnungsamtes auf dem Weg durch die Stadt
Die Stadt Dortmund will mit einer Umfrage herausfinden wie sicher sich die Dortmunder:innen im Alltag fühlen. Foto: Stadt Dortmund

Die Stadt Dortmund befragt ab dem 6. November rund 8.000 zufällig ausgewählte Bürger:innen zu ihrem persönlichen Sicherheitsempfinden. Die repräsentative Erhebung soll Aufschluss darüber geben, wie sicher sich die Menschen im Alltag fühlen. Die Ergebnisse sollen in den Masterplan „Kommunale Sicherheit 2.0“ einfließen und helfen, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls zu entwickeln.

Fokus auf subjektives Sicherheitsempfinden

Die Befragung legt bewusst den Fokus auf das subjektive Empfinden – unabhängig von Kriminalstatistiken. Gefragt wird unter anderem nach dem Sicherheitsgefühl im Wohnumfeld, nach Erfahrungen mit unsicheren Momenten sowie nach Ideen, wie Sicherheit und Zusammenleben in den Stadtteilen weiter verbessert werden können.

Bei der Umfrage handelt es sich um eine Maßnahme aus dem Masterplan „Kommunale Sicherheit 2.0“, dessen Fortschreibung der Rat der Stadt im Dezember 2023 beschlossen hatte.

Oberbürgermeister Alexander Kalouti betont die Bedeutung der Rückmeldungen: „Nur wenn wir wissen, wie die Menschen in Dortmund Sicherheit empfinden, können wir gezielt etwas verbessern. Die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger sind für uns deshalb besonders wertvoll – sie helfen, konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die den Alltag wirklich sicherer machen.“

Befragung: Repräsentativ, anonym und schnell erledigt

Teilnehmen können alle, die per Zufallsauswahl angeschrieben werden – insgesamt 8.000 Personen zwischen 16 und 80 Jahren mit Hauptwohnsitz in Dortmund. Die Auswahl soll alle Stadtbezirke, Altersgruppen und Geschlechter berücksichtigen. Die Teilnahme ist freiwillig und anonym.

Der ausgefüllte Fragebogen kann bis zum 28. November 2025, kostenfrei an die Stadt Dortmund zurückgesendet werden. Der Zeitaufwand liegt bei nur wenigen Minuten. Nach der Auswertung werden sämtliche Unterlagen vernichtet.

Die Ergebnisse der Befragung werden veröffentlicht und sollen dazu beitragen, die städtischen Strategien zur Stärkung des Sicherheitsgefühls gezielt weiterzuentwickeln.

Unterstütze uns auf Steady

Reaktionen

  1. Tolga

    Es werden 8.000 Personen befragt ? Laut Google leben in Dortmund ca 603.400 Personen.

    Also werden ca 1,33 % befragt.

    Wie soll/kann das Ergebnis repräsentativ für alle Bürger in Dortmund sein?

  2. Sicher fühlen im eigenen Viertel: Mit „LINa“ startet Dortmund ein neues Dialogsystem für mehr Lebensqualität (PM)

    Wie sicher fühlen sich die Menschen in ihrem Dortmunder Viertel – und was trägt dazu bei? Mit „LINa“, dem Lokalen Informationsmelder zum Nahraum, startet die Stadt ein neues Dialogsystem, das genau das herausfinden und verbessern soll. Die Basis dafür stammt aus den Erfahrungen mit den „Quartierslaboren“. „LINa“ soll sichtbar machen, was Sicherheit im Alltag wirklich ausmacht – vom guten Miteinander bis zur sauberen, gut beleuchteten Straße.

    In seiner gestrigen Sitzung hat sich der Verwaltungsvorstand der Stadt mit dem Abschlussbericht zu den Quartierslaboren beschäftigt. Dieses Beteiligungsformat für Bürgerinnen und Bürger ist Teil des Masterplans „Kommunale Sicherheit 2.0“. In zwölf Stadtbezirken wurden positive wie negative Einflüsse auf das subjektive Sicherheitsempfinden ermittelt – und es entstand die Idee zu „LINa“.

    Dieser neue Melder geht weit über den bisherigen Mängelmelder hinaus. Während dieser vor allem technische oder ordnungsbezogene Probleme – wie defekte Laternen oder Müllablagerungen – erfasst, rückt „LINa“ das subjektive Sicherheitsgefühl und das Zusammenleben im Quartier in den Mittelpunkt.

    Die Menschen können künftig Hinweise und Wahrnehmungen zu fünf Themenbereichen melden und dadurch zeigen, wie sie sich in ihrem Umfeld fühlen:

    – Sicherheitsgefühl – etwa Orte, an denen Unsicherheit empfunden wird

    – Nachbarschaft – fehlende Treffpunkte und Begegnungsorte

    – Aufenthaltsqualität – zum Beispiel mangelnde Sitzgelegenheiten oder öffentliche Toiletten

    – Wege und Orientierung – wie Beleuchtung, Barrierefreiheit oder Verkehrssicherheit

    – Sauberkeit und Mitgestaltung – etwa Verschmutzung oder der Wunsch nach Beteiligung

    „Die Quartierslabore haben gezeigt, dass Sicherheit mehr ist als Polizeipräsenz oder Ordnungseinsätze. Sie entsteht im Alltag, im Kontakt mit anderen und durch ein gutes Miteinander. Sicherheit beginnt dort, wo Menschen leben – in ihrem direkten Umfeld“, betont Oberbürgermeister Alexander Kalouti.

    „LINa“ soll diesen Dialog dauerhaft ermöglichen und so zu einem Frühwarnsystem werden. Ziel ist es, frühzeitig Entwicklungen im Stadtteil zu erkennen, die das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger beeinflussen, und Unsicherheit vorzubeugen.

    Frühzeitig handeln und vor die Lage kommen

    Außerdem möchte die Stadt Dortmund die Rückmeldungen aus „LINa“ mit objektiven Daten zusammenführen, etwa zu Ordnungswidrigkeiten oder Beschwerden. So lassen sich Handlungsfelder noch besser erkennen und gezielte Maßnahmen ableiten – bevor Probleme entstehen.

    Langfristig fließen die Erkenntnisse aus „LINa“ und den Quartierslaboren in ein städtisches Sicherheitsmonitoring ein. Das Ziel: eine nachhaltige, bürgernahe Sicherheitsstrategie, die auf Beteiligung, Vertrauen und Zusammenarbeit setzt.

  3. Kalouti-Umfrage: Linke kritisiert Stimmungsmache gegen Arme (PM)

    Die Fraktion Die Linke & Tierschutzpartei kritisiert die aktuelle städtische Umfrage zum „Stadtbild“ scharf. Die Fragen seien suggestiv formuliert und lenkten die Wahrnehmung gezielt gegen sozial benachteiligte Menschen.

    In der Umfrage wird unter anderem gefragt, welche Faktoren das persönliche Sicherheitsgefühl beeinflussen. Zur Auswahl stehen öffentlicher Alkoholkonsum, öffentlicher Drogenkonsum und unmittelbar danach: Obdachlose. Die Teilnehmenden sollen angeben, wie stark diese Gruppen ihr subjektives Sicherheitsgefühl beeinträchtigen.

    Utz Kowalewski, Sprecher der Fraktion Die Linke & Tierschutzpartei, erklärt dazu: „Menschen ohne Obdach gehören zu den Gruppen, die am häufigsten Opfer von Gewalt werden. Während das Ordnungsamt solche Fragen stellt, warnt die Polizei seit Monaten vor der zunehmenden Gewalt durch Neonazis und vor rechtsextremen Einstellungen bis weit in sogenannte gutbürgerliche Kreise hinein. Nach einem Bedrohungsgefühl durch gewaltbereite Rechtsextreme wird in dieser Umfrage aber gar nicht gefragt. Der neue Oberbürgermeister Kalouti und Ordnungsdezernent Dahmen betreiben hier eine aktive Täter-Opfer-Umkehr. Sie blenden aus, dass die Menschen, die hier an den Pranger gestellt werden, ebenfalls Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt sind.“

    Kowalewski fordert den Oberbürgermeister auf, sich mit den tatsächlichen Ursachen von Unsicherheit zu beschäftigen: „Wer Armut und Suchtkrankheit zum Sicherheitsproblem erklärt, hat den sozialen Auftrag einer Stadtspitze nicht verstanden. Statt die Bevölkerung mit suggestiven Fragen gegen die Schwächsten aufzuhetzen, sollte Kalouti daran arbeiten, Armut und Ausgrenzung in Dortmund zu bekämpfen.“

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert