Freiluft-Büro oder Erholungsort? Der neue Paradiesgarten an der Reinoldikirche kann beides

Grünflächenamt hat einen überraschenden Minigarten geschafft

Paradiesgarten 2025
Am Tag der Eröffnung wurden kostenlose Gießkannen zum Mitnehmen bereitgestellt. Foto: Javad Mohammadpour für Nordstadtblogger.de

Der Paradiesgarten steht Dortmunder:innen bis Ende September erneut zur Verfügung. Auch dieses Mal sieht er völlig anders aus als im Jahr zuvor. Die Einwohner:innen und Besucher:innen von außerhalb werden eingeladen, für einen Moment aus der hektischen Stadt auszusteigen. Der kleine, idyllische Garten vor der Reinoldikirche kann genutzt werden, um im Grünen zu arbeiten oder einfach zu entspannen. Das diesjährige Motto lautet nämlich „Work-Life-Balance“. Ob man hier seine Mittagspause verbringt oder im Garten sein Arbeitslager aufschlägt – die Wirkung bleibt gleich. Im Paradiesgarten kann man seine Zeit mit Erholung in einer angenehmen Atmosphäre verbringen.

Entspannung in einer grünen Oase

Unter blauem Himmel lädt der Paradiesgarten ein, seinen Laptop rauszuholen, denn das Motto „Arbeite-lebe-entspanne“ betrifft heute alle. „Am 7. Tag sollst du ruh’n – so lautet es gleich zu Beginn der Bibel“. Daran erinnert Superintendentin Heike Proske bei der Eröffnung des Paradiesgartens.

Superintendentin Heike Proske eröffnete den Paradiesgarten. Foto: Javad Mohammadpour für Nordstadtblogger.de

In einer immer hektischer werdenden Zeit, wo dieser Rhythmus durch neue Arbeitsweisen, wie dem Homeoffice, verloren gegangen ist, kann der Mini-Garten ganztägig einen Erholungsort bieten.

Mit Blick auf die Reinoldikirche fügt Proske hinzu: „Die dicken Kirchenmauern leisten mit Sicherheit ihren Beitrag, sich gut aufgehoben, geborgen zu fühlen und die Chance zu nutzen, um aufzutanken, einfach so im Alltag.“ Aber auch alle anderen, die nicht in dem idyllischen Garten arbeiten wollen, können hier einen entspannten Tag verbringen.

Auszubildende gestalten den Garten

Besucher:innen im Paradiesgarten Javad Mohammad

Azubis in der Gärtnerausbildung haben gemeinsam mit ihrem Ausbildungskoordinator die rund 320 Quadratmeter große Fläche mit viel Mühe nicht nur schön, sondern auch ausgeklügelt gestaltet.

Dieses Projekt ist ein fester Bestandteil ihrer Ausbildung, sagt der Leiter des Grünflächenamts Heiko Just. Das Ergebnis ist sehenswert. Verschiedene Blumenarten, von Astern bis zum Sonnenhut, sind angepflanzt. An den Gartenrändern kann man Street Art betrachten. Auch genügend Sitz- und Liegemöglichkeiten, und die Infrastruktur für ein Freiluft-Büro ist gegeben.

Darunter ist auch eine „Smart bench“ zu finden. Auf dieser Bank kann man sitzen und durch Solarenergie gleichzeitig sein Handy aufladen. Zusätzlich gibt es noch mehrere Spielmöglichkeiten für Kinder, beispielsweise eine Sandfläche. Außerdem gibt es einen kleinen Teich mit Seerosen.

Gartenliebe und Nachhaltigkeit auch außerhalb des Mini-Gartens

Angelina Antik | Nordstadtblogger

Heiko Just, Leiter des Grünflächenamts Foto: Javad Mohammadpour für Nordstadtblogger.de

Just betont die Nachhaltigkeit, die hinter diesem Projekt steckt. Materialien aus Vorjahren würden wieder genutzt werden. Auch werde nichts unnötiges weggeschmissen. Was nicht mehr benötigt werde, würde man auf anderer Art neu verwenden. Eine Holzbank aus dem Mini-Garten könnte man im Nachhinein also an einem anderen Ort in der Stadt wiederfinden.

Das Projekt soll auch Hobbygärtner:innen dazu motivieren sich in ihren Gärten und auf den Fensterbänken weiter zu entfalten. Es möchte ebenfalls neue Naturliebhaber:innen für sich gewinnen und dazu motivieren sich vielleicht eine neue Pflanze anzuschaffen- oder einfach seine Blumen Zuhause etwas öfter zu gießen. Am Tag der Eröffnung wurden deshalb kostenlose Gießkannen zu mitnehmen bereitgestellt.

Reaktionen

  1. Cornelia Wimmer

    Er ist ja hübsch, der Garten. Und er wird angenommen, natürlich.
    Nur: Ist es vernünftig, alle Jahre wieder in wochenlanger Arbeit ein schmuckes Gärtchen hochzuziehen und es im Herbst wieder zusammenzufalten?
    Zeigt nicht die Nachfrage nach dem vergänglichen hübschen Ort, dass es in der Stadt ganz generell an angenehmen, vergleichsweise ungestörten – und vor allem kostenlosen ! – Aufenthaltsorten mangelt?
    Die Verödung der Stadt wird mittlerweile allseits bemerkt und beklagt. – Plätze zu echten Aufenthaltsorten zu machen wäre ein erster wichtiger Schritt auf die verhängnisvolle Entwicklung Einfluss zu nehmen.

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