25 Jahre Tierschutzzentrum Dortmund: Jubiläumsjahr mit großem Fest, neuen Angeboten und drei Eröffnungen geplant

25.000 Tiere wurden in 25 Jahren abgegeben. Nur ein Drittel ging an ihre Besitzer zurück. Foto: Alex Völkel
25.000 Tiere wurden abgegeben. Nur ein Drittel ging an ihre Besitzer zurück. Archivfoto: Alex Völkel

In diesem Jahr feiert das Tierschutzzentrum an der Hallerey in Dortmund-Dorstfeld seinen 25. Geburtstag. Am 9. September steigt das große Jubiläumsfest mit vielen attraktiven Angeboten, Unterhaltung, Information und Leckereien.

Die Einrichtung in der Hallerey wurde im Jahr 1992 für 6,5 Millionen DM gebaut

Das Tierheim zur Aufnahme heimatloser Haustiere startete mit einer Aufnahmekapazität von 150 Tieren . Foto: Alex Völkel
Das Tierheim Dortmund startete mit Platz für 150 Tiere. Archivfoto: Alex Völkel

Die Grundsteinlegung fand am 11. September 1992 statt. Der Neubau der Anlage kostete damals 6,5 Millionen DM.

Neben dem Tierheim zur Aufnahme heimatloser Haustiere mit einer Aufnahmekapazität von 150 Tieren entstanden eine Wildvogelstation und eine Igelstation, die seitdem die Versorgung von Wildtieren sicherstellen.

„Die Stadt Dortmund unterhält und betreibt in Dorstfeld die bundesweit größte Tierschutzeinrichtung in städtischer Trägerschaft. Dies ist auch ein besonderer Ausdruck der Wertschätzung, die das Thema Tierschutz in Dortmund genießt“, sagt Stadträtin Birgit Zoerner.

„So stellen wir die professionelle Versorgung in Not geratener Tiere dauerhaft sicher. Zugleich bewahren wir Dortmund vor Diskussionen um Tierheimschließungen oder die angemessene Erstattung von Tierheimkosten, wie sie zurzeit in vielen Kommunen geführt werden.“

Ab März wird es alle vierzehn Tage sonntags kostenlose Führungen geben

Dezerntin Birgit Zoerner freut sich auf die das Jubiläum in der Einrichtung. Foto: Roland Gorecki
Dezerntin Birgit Zoerner freut sich auf die das Jubiläum in der Einrichtung. Foto: Roland Gorecki

Für das Jubiläumsjahr 2017 bietet das Tierheim-Team allen Tierfreundinnen und –freunden einige neue Angebote an. So möchte sich das Tierschutzzentrum den Dortmunderinnen und Dortmundern noch besser vorstellen.

Ab März wird es jeweils am 2. und 4. Sonntag des Monates kostenlose Führungen geben. Im selben Monat startet wöchentlich ein Beratungsangebot für potentielle Haustierkäuferinnen und -käufer: Ein Tierpfleger und eine Hundetrainerin stehen donnerstags nachmittags für alle Fragen rund ums Haustier zur Verfügung.

Geplant sind zusätzlich ein Schnuppertag mit einem Hundetrainer und eine Filmvorführung mit anschließender Diskussion zum Thema Mensch-Hund-Beziehung.

Anlagen und Ausläufe des Tierheims in Dortmund wurden regelmäßig erweitert

Die Anlage wurde stetig ausgebaut und erweitert. Foto: privat
Die Anlage in der Hallerey wurde und wird stetig ausgebaut und erweitert. Foto: privat

Das Tierheim befindet sich in einem stetigen Anpassungsprozess, der sich am deutlichsten an den baulichen Erweiterungen ablesen lässt.

Ein neues Hundehaus wurde 2001 errichtet, der große Nagetierauslauf im Jahr 2008 angebaut. 2011 wurde die vergrößerte Katzenquarantäne errichtet, 2014/15 die Hundeausläufe von sieben Freiläufen auf insgesamt 13 aufgestockt.

In der ersten Hälfte des Jubiläumsjahres werden drei Anlagen eröffnen. Zurzeit wird noch an diesen drei Stellen gebaut: Nahe dem Hundehaus 1 entsteht ein großer Hundeauslauf, der die Vorstellung der Vierbeiner bei potentiellen Neubesitzern unterstützen soll.

Für den Kleintierbereich entsteht ein Multifunktionsgehege für besondere Kleintierarten wie Frettchen, Marder oder Chinchilla. Ein Hundehaus wird zu einer kombinierten Quarantäne-/ Seniorenstation umgebaut, um den Unterbringungsbedürfnissen in diesen Bereichen besser gerecht werden zu können.

Erbschaften machten die Verbesserungen im Tierheim möglich

„Uns werden diese Verbesserungen durch Erbschaften des Tierheims ermöglicht, die uns auch 2016 sehr geholfen haben. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken“, erläutert der Leiter des Tierschutzzentrums, Peter Hobrecht.

Viel Herzblut stecken die ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen in die Arbeit. Foto: privat
Viel Herzblut stecken die ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen in die Arbeit. Foto: privat

Und weiter: „Daneben gilt unser besonderer Dank den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die uns in der Tierbetreuung als ,Gassigänger‘ oder ,Katzenkuschler‘ oder auch als Pflegestelle für besonders alte oder kranke Tiere unterstützen.

Ohne dieses Engagement würden unsere Tiere noch mehr den notwendigen menschlichen Kontakt vermissen. Dessen Fehlen ist für unsere Insassen im Tierheimbetrieb am schwersten zu verkraften.“

Das Tierschutzzentrum leistet eine ständige Anpassung seiner Ressourcen an neue Anforderungen, die sich aus verschiedensten Gründen ergeben.

Anlass können neue Gesetze wie die Landeshundeverordnung im Jahr 2000 sein, die zu einer Schwemme von Abgaben sogenannter „Kampfhunde“ im Tierheim sorgte.

Oder aktuell das Ende 2014 geänderte Tierseuchenrecht, das einen Import von Katzen- und Hundewelpen im Alter von weniger als vier Monaten auf Grund des fehlenden Tollwutschutzes verbietet. Seitdem ist die Quarantänestation im Tierheim immer voll belegt.

Verändertes Konsumverhalten bringt  „neue“ Tierarten ins Heim

Das veränderte Konsumverhalten führte dazu, dass „neue“ Tierarten wie Frettchen, Gerbil, Chinchillas, Echsen, Schlangen oder Spinnen als Haustiere gehalten werden – und einige davon auch im Tierheim landen.

Statistisch werden jeden Tag drei neue Tiere durch das Tierheim aufgenommen. Davon wird ein Tier wieder abgeholt, zwei Tiere werden täglich durch uns an Familien neu vermittelt.
Durchschnittlich werden drei neue Tiere pro Tag aufgenommen. Davon wird eins wieder abgeholt, zwei werden neu vermittelt. Foto: privat

In den vergangenen 25 Jahren wurden über 25.000 Tiere aufgenommen, versorgt und – soweit möglich – an deren Halterinnen und Halter zurückgegeben. Leider wird aber nur ein Drittel der Tiere tatsächlich von seinen Eigentümern abgeholt – für die verbliebenen Tiere sucht das Team passende Körbchen.

„Statistisch werden jeden Tag drei neue Tiere durch das Tierheim aufgenommen. Davon wird ein Tier wieder abgeholt, zwei Tiere werden täglich durch uns an Familien neu vermittelt. Allein diese Zahlen zeigen, dass im Tierheim mehr passiert als nur eine Aufbewahrung unserer Schützlinge“, führt Tierheimleiter Dirk Rojahn aus.

Im Jahr 2016 waren dies 371 Hunde, 417 Katzen und 286 sonstige Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Ziervögel oder Schildkröten: Insgesamt 1.074 Tiere fanden an der Hallerey eine vorübergehende Unterkunft.

654 dieser Tiere wurden an neue Halterinnen und Halter vermittelt. Zum Jahreswechsel waren noch 48 Hunde, 46 Katzen und 45 Kleintiere dort untergebracht.

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Reaktionen

  1. Tierschutzzentrum Dortmund

    25 Jahre Tierheim – Neue Angebote: Erste Führung am Sonntag

    Woher kommen die über 1.000 Tiere, die jedes Jahr im Dortmunder Tierheim aufgenommen werden? Wie leben die Hunde, Katzen und Kleintiere in der Hallerey? Wie wird das Tierheim finanziert, welche Menschen arbeiten für die Dortmunder „Notfelle“? – Zahlreiche Fragen, die sich den Interessierten rund um den Tierheimbetrieb in Dorstfeld stellen.

    Anlässlich des 25. Jubiläums des Tierschutzzentrums gibt es für die Besucherinnen und Besucher des Tierheimes zwei neue Angebote.

    Führungen an Sonntagen

    Ab dem kommenden Wochenende bietet das Team kostenlose Führungen durch das Tierheim an. So erhalten alle Dortmunderinnen und Dortmunder die Gelegenheit, einen Einblick in die Tierheimwelt zu gewinnen und alle Fragen beantwortet zu bekommen.

    „Immer wieder sind wir erstaunt, dass viele Menschen in Dortmund unsere Einrichtung nicht kennen oder – wohl aus Angst vor schlimmen Eindrücken – einen Besuch vermeiden. Mit unseren Führungen möchten wir allen Interessierten einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen und auch Schwellenängste nehmen“, erläutert Tierheimleiter Dirk Rojahn das zusätzliche Angebot.

    Die erste, rund zweistündige, Führung startet am Sonntag, 19. März, 13 Uhr, vor dem Tierheim an der Hallerey 39. Um Voranmeldungen per Mail (tierheim@dortmund.de) oder telefonisch zu den Öffnungszeiten des Tierheims unter Telefon 17 06 80 wird gebeten.

    Weitere Führungen finden am 2., 16. und 30. April statt. Das Angebot wird dann alle 14 Tage zur gleichen Zeit fortgesetzt.

    Beratung für Tierhalterinnen und Tierhalter

    In der darauffolgenden Woche beginnt im Tierheim ein neues, kostenloses Beratungsangebot für Tierhalterinnen und -halter und solche, die planen, sich ein Haustier anzuschaffen.
    Ein Tierpfleger und eine Hundetrainerin stehen ab Donnerstag, 23. März, von 16 bis 18 Uhr für alle Fragen rund um die Haltung und Pflege von Hunden, Katzen und Kleintieren zur Verfügung. Dabei können sowohl allgemeine Fragen gestellt als auch Probleme bei der Haltung von vorhandenen Tieren besprochen werden.
    Auch für dieses Angebot bittet das Tierheim um eine Anmeldung.

  2. Westholz-Grundschule

    Tierschutzzentrum erhält Spende der Westholz-Grundschule

    Zwölf Kinder der Westholz-Grundschule aus Scharnhorst haben am Montag, 13. November, dem Leiter des Tierschutzzentrums, Peter Hobrecht, 1.800 Euro übergeben. Dieses Geld wurde zuvor in einem Sponsorenlauf von den Kindern erlaufen. Im Vorfeld hatten sie sich eigenständig Sponsoren gesucht, die ihnen pro gelaufene Runde Geld spendeten.

    Die Kinder hatten jeweils eine Stunde Zeit, um möglichst viele Runden um die Schule zu laufen. Die Motivation bei den Kindern war groß, da sie selbst entschieden hatten, dem Tierschutzzentrum das Geld zu spenden.

    Selbstverständlich konnten die Kinder zwischendurch Pausen einlegen, in denen sie mit Wasser vom Wassermobil der Stadtwerke Dortmund, mit Obst und Gemüse von REWE Walf und mit Pflastern für kleine Wunden von den Maltesern versorgt wurden. Insgesamt liefen die Kinder der Westholz Grundschule fast 3000 Runden.

  3. Tag der offenen Tür im Tierschutzzentrum – dieses Jahr online (PM)

    Der Tag der offenen Tür ist im Tierschutzzentrum an der Hallerey bereits seit einigen Jahren Tradition. Dieses Jahr findet dieser in einem virtuellen Format statt. „Wir möchten neue Wege gehen“, erklärt die Leiterin des Tierschutzzentrums Dortmund, Sylvia Terweiden. Auf einer Sonderseite des Internetauftritts präsentiert das Tierschutzzentrum bis Ende September viele interessante Inhalte, aufbereitet als Videos, Fotos oder Texte. Hier gewährt das Tierschutzzentrum virtuell Einblicke in die tägliche Arbeit der Tierpfleger*innen, aber auch von Vereinen und Ämtern, die zusammen mit dem Tierschutzzentrum arbeiten. So zeigen virtuelle Führungen durch die unterschiedlichen Bereiche im Tierheim, wie breitgefächert das Tierheim aufgestellt ist. Durch das Online-Format können hier Bereiche besucht werden, die sonst verschlossen bleiben. Mittels Fotostrecken und Beiträgen präsentieren sich auch Partner*innen des Tierschutzzentrums in ihren unterschiedlichen Themenfeldern.
    Selbst die Kleinen wurden bedacht und ein Malwettbewerb wurde ins Leben gerufen. Aus den zugesandten Kunstwerken wurden fünf ausgelost. Die Künstler*innen können sich einen großen Traum erfüllen: einen Tag als Tierpfleger*in im Tierheim mitarbeiten.
    Eine spannende Aktion, das Team des Tierschutzzentrum Dortmund freut sich auf viele virtuelle Besucher*innen: http://www.dortmund.de/TSZ.

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