Zu Gast bei Nordstadtblogger: Regierungspräsident Hans-Josef Vogel diskutiert über Medienvielfalt und Lage in der Nordstadt

Regierungspräsident Hans-Josef Vogel in der Redaktion der Nordstadtblogger
Regierungspräsident Hans-Josef Vogel in der Redaktion bei den Nordstadtbloggern. Foto: Thomas Engel

Medienvielfalt im Lokaljournalismus, seine kommunale Bedeutung, Wege der Kulturförderung; dazu die Lebenswirklichkeit in der vielgescholtenen Nordstadt – das waren zentrale Themen, über die der Arnsberger Regierungspräsident Hans-Josef Vogel (CDU) mit den Nordstadtbloggern bei einem Besuch ihrer Redaktion im Kulturort Depot sprach. Darüber hinaus informierte er sich über Entstehungsgeschichte und Zukunftspläne des gemeinnützigen Vereins Depot e.V.

Die Dortmunder Nordstadt als Integrationsquartier mit Bedeutung für die ganze Kommune

Außergewöhnlicher Besuch bei den Nordstadtbloggern: Regierungspräsident Hans-Josef Vogel diskutierte rund 2,5 Stunden im Redaktionsbüro der Ehrenamtsinitiative über Funktionen des lokalen Journalismus, insbesondere mit Blick auf die Bedeutung und den Erhalt von Medienvielfalt, sowie über Möglichkeiten staatlicher Kulturförderung.

Bei dem Gespräch im Kulturort Depot ging es natürlich auch um die Folgen der Zuwanderung in der Nordstadt und um die Lebenswirklichkeit im Quartier – gegenüber dem überwiegend negativen Bild, das immer wieder medial in die Welt gesetzt wird, wonach es dort eher höllisch zugehen müsse.

Deutlich wurde, ohne Missstände schön zu reden: In der Nordstadt hat sich im Laufe der Jahre ein dichtes Netz an Institutionen, Initiativen, Projekten etc. herausgebildet, das eine niederschwellige Integrationskultur bereitstellt, mit der die allermeisten MigrantInnen, die hier ankommen, aufgefangen werden können.

Die Nordstadt, recht besehen, ist eben nicht nur ein Teil sozialer Problemlagen und Spannungen in der Kommune, sondern vielmehr ein wichtiges Bindeglied zu deren Lösung. Insofern ist ihr integratives Potential für die ganze Stadt und das friedliche Zusammenleben in ihr von immenser Bedeutung.

Erhalt der lokalen Medienvielfalt – das Gründungsmotiv der Nordstadtblogger vor über fünf Jahren

Es gab einiges zu besprechen. Fotos: Karsten Wickern
Es gab in den rund 2,5 Stunden im Depot in der Nordstadt einiges zu besprechen. Foto: Karsten Wickern

Vogel war bis zu seiner Ernennung als neuer Regierungspräsident für den Regierungsbezirk Arnsberg nach der Landtagswahl NRW im September 2017 18 Jahre lang der erste hauptamtlich gewählte Bürgermeister der gleichnamigen Stadt im Sauerland.

Durch seine langjährige Tätigkeit an der Spitze der Kommune weiß er sehr wohl um die Bedeutung des Lokaljournalismus und hat sich in dieser Zeit immer wieder für Medienvielfalt ausgesprochen und eingesetzt. Daher die Affinität und das Interesse.

Denn die Nordstadtblogger entstanden durch Initiative von Alexander Völkel vor mehr als fünf Jahren als Reaktion auf die Schließungen aller Redaktionen der Westfälischen Rundschau sowie der WAZ-Redaktion in Dortmund. Der dadurch drohenden medialen Einfalt sollte Vielfalt entgegengesetzt werden – auf ehrenamtlicher Basis.

Verein Depot e.V. plant unter Beteiligung der Nordstadtblogger Umbau der Galerie Dieter Fischer

Das Thema Medien hat Vogel in seiner Karriere auch beruflich bewegt. 1991 übernahm der CDU-Politiker die Verwaltungsleitung für das Landesfunkhaus Sachsen beim neu gegründeten Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Dresden und trug zu dessen Aufbau in dem neuen Bundesland bei.

Die Arbeit der Nordstadtblogger verfolgt Vogel daher schon seit geraumer Zeit. Jetzt, wo es die Gelegenheit gab, sich vor Ort einen Eindruck über Tätigkeiten und Engagement der Ehrenamtsinitiative zu verschaffen, lag es nah, gleich noch einen Blick auf das „redaktionelle Umfeld“ – den Kulturort Depot – zu werfen.

Mit Unterstützung von Heide Kemper als Vertreterin des Vereins Depot e.V. ließ sich der Regierungspräsident über die aktuellen Entwicklungen und Pläne des Vereins informieren. Im Mittelpunkt stand dabei das Vorhaben, die bisherige Galerie von Dieter Fischer – er schließt sie altersbedingt nach 16 Jahren – durch den gemeinnützigen Verein selbst zu nutzen.

Aus der ehemaligen Galerie soll im kommenden Jahr ein Raum für Kultur, Kunst und Medien werden. An dem Vorhaben arbeiten ebenfalls die Nordstadtblogger konzeptionell mit.

Print Friendly, PDF & Email

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert