Weniger Einkaufsmöglichkeiten in der Nordstadt: Nahkauf und Bäckerei Böhmer in der Schützenstraße schließen

Geschäftsaufgabe in der Schützenstraße. Nahkauf
Der Nahkauf in der Schützenstraße wird schließen. Fotos: Klaus Hartmann

Von Joachim vom Brocke

Eingeschränkt werden die Einkaufsmöglichkeiten künftig im Umfeld der Schützenstraße. Zum Jahresende schließen die Nahkauf-Filiale an der Westerbleichstraße/ Ecke Schützenstraße und außerdem die Niederlassung der Bäckerei Böhmer an der Schützenstraße 60. Betroffen davon sind wohl in erster Linie die älteren Bürger, denen ein bequemer wohnungsnaher Einkauf dann nicht mehr möglich sein wird.

Nahkauf-Filale zu unwirtschaftlich – Standort bringt zu wenig Umsatz

Mit „leider ja“ bestätigte ein Sprecher der Firma Michael Brücken Kaufpark, seit 1978 ein Partnerunternehmen der REWE Dortmund, die bevorstehende Schließung. Die Filiale sei „unwirtschaftlich“ geworden und bringe „letztlich zu wenig Umsatz“.

Neben dem üblichen Sortiment werden von den Nahkauf-Nachbarschaftsmärkten Fleisch, Wurst und Käse in Selbstbedienung angeboten.

Veränderte Kundenfrequenz am Standort – Kritik: Nur noch „billig, billig, billig gekauft“

Geschäftsaufgabe in der Schützenstraße. Bäckerei Grieger
Vor drei Jahren hat Böhmer die Bäckerei Grieger übernommen. Ende 2014 schließt nun die Filiale.

Ebenfalls zum Jahresende schließt Inhaberin Karolina Ruhl die Bäckerei und Konditorei-Filiale Böhmer an der Schützenstraße 60. „Die Kundenfrequenz hat sich hier total verändert“, bedauert Chefin Karolina Ruhl das baldige Ende der Niederlassung. Es werde nur noch „billig, billig, billig gekauft“ und da könne die Bäckerei Böhmer nicht mithalten.

Fehlende Barrierefreiheit und zu wenig Parkplätze

Doch einige weitere Probleme haben bei Karolina Ruhl den Entschluss zur Aufgabe herbeigeführt. So seien angedachte Investitionen mit dem Hauseigentümer nicht möglich gewesen. Darüber hinaus hätten die Kunden drei Stufen überwinden müssen, um in den Verkaufsraum zu gelangen.

Eingeschränkte Parkmöglichkeiten ein weiteres Hindernis gewesen. „Abgelehnt wurde mir vom Tiefbauamt das Aufstellen von Tischen und Stühlen draußen“, bedauert die Geschäftsführerin der Bäckereikette Böhmer. Alles zusammen führte zum Ergebnis „das rechnet sich nicht mehr“.

Aktuell werden von der Bäckerei und Konditorei Böhmer insgesamt zehn Filialen über ganz Dortmund verteilt betrieben; gut 50 Mitarbeiter und Auszubildende werden beschäftigt. Die nun vor der Schließung stehende Niederlassung an der Schützenstraße 60 war im Jahr 2011 übernommen worden.

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Reaktionen

  1. Mustapha Essati für die Grünen

    Grünen befürchten lang andauernden Leerstand

    Die Grünen-Fraktion in der Nordstadt-BV befürchtet durch die Nahversorgungslücke und einen lang andauernden Leerstand eine weitere Verschlechterung der Lebensqualität im Quartier.

    In der kleinräumigen Quartiersanalyse „Hafen-Süd“ aus dem Jahr 2010 zeigten sich die Bewohner*innen mit der Nahversorgung noch sehr zufrieden. Trotzdem wurde bereits in der Analyse ein zunehmender
    Standortnachteil festgestellt, der aus einem starken Bevölkerungsrückgang und einer hohen Leerstandsquote bei Wohnungen hergeleitet wurde.

    Derzeit gibt es noch keinen sichtbaren Leerstand bei Gewerbeimmobilien, aber ein zu befürchtender dauerhafter Leerstand dürfte den Standortnachteil noch verstärken. Wir bitten deshalb die Verwaltung um eine Stellungnahme zu den folgenden Fragen: Sind die zuständigen Verwaltungseinheiten (Wirtschaftsförderung, AWB, Dienstleistungszentrum Wirtschaft, Stadterneuerung) in dieser Sache schon aktiv geworden bzw. werden noch aktiv?
    Was ist aus Sicht der Verwaltung zu tun, um eine Sicherstellung eines Mindeststandards der Nahversorgung zu erhalten, vor allem im Hinblick auf die älteren Bürger*innen, denen ein wohnungsnaher Einkauf erschwert wird?
    Ist baurechtlich für das Gebiet der Schützenstraße bereits sichergestellt, dass es nicht zu weiteren Neuansiedlungen von Vergnügungsstätten kommt?

  2. Uwe Stolte

    Guten Tag,
    Die Stellungsnahme der Fr. Karolina Ruhl (Böhmer) ist nicht richtig.
    Seit Übernahme der Bäckerei Grieger (Ruhestandt) durch Böhmer wurden nur noch minderwertige Backwaren angeboten kein Vergleich zur einstiegen Qualität bei Grieger.
    Und zudem noch die Preise erhöt.
    Das Brot setzte schon nach dem 3. Tag Schimmel an mit Hohlräumen in der Mitte,
    Brötchen nur noch fast halb so groß, am nächsten Tag nicht mehr essbar.
    Becher Kaffe 50 Cent mehr und Sortiment srark verkleinert.
    Auch Geschmacklich kein Vergleich zur Grieger Ware (Einst Bestes Doppelback Kassler der Stadt).
    Alle Stammkunden sind darauf weggeblieben eine Schande !!.
    Die Bude hat gebrummt, auch wenn durch das Türkische Cafe Dersim (Besucher) es seit
    Eröffnung bis spät in die Nacht schlecht Parkplätze gibt (Ordnungsamt??).
    Der Bäcker wurde runtergewirtschaftet „traurig“ obwohl vorab auf die Probleme
    hingewiesen wurde.
    Ich zähle zu den Kunden die für Gute Qualität auch die Normalen Preise bezahle.
    Was da erzählt wird ist blanker Unsinn.

    Was in den ehemaligen Nahkauf hingehört ist ein Netto, Plus oder Aldi , kein Nahkauf
    mit Preisen auf REWE Niveau dann kann man gleich in den REWE gehen da hab ich dann
    auch mehr Auswahl.
    Wobei REWE am U und REWE Schützenstrasse nicht auf dem gleichen Niveau liegen.

  3. Günther Polenz

    Wir sind hier weg gezogen, es ist hier schrecklich geworden.
    Nur noch Döner, Köfte und Bruder Stuben
    sowie Ratten ohne Ende.
    Eine Strafe hier zu wohnen selbst der Schuster
    hat seinen Laden in 60. zugemacht.
    Schuld ist die Stadt die jede Nutzungsänderung zulässt.
    Vermieter die Café Stuben zulassen , was sich
    extrem negativ auf die Anwohner auswirkt.
    (Parkplatzsituation,Sonn und Feiertagsruhe,Nachtruhe) sowie Müll und Zigarettenkippen auf dem Gehweg.

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