„well,come”: Reise in die Welt der Ströme – Kunstinstallation von „Urbane Künste Ruhr” im Dortmunder Hafen

well,come“, die multimediale Installation der Gruppe osa_office for subversive architecture, in der Produktion. Foto: Volker Hartmann
well,come“, die multimediale Installation, ist noch in der Produktion. Foto: Volker Hartmann/Urbane Künste Ruhr

Urbane Künste Ruhr produziert mit „well,come“ zur diesjährigen Ruhrtriennale einen Beitrag, der den urbanen Alltag neu auslotet. Die multimediale Installation der Gruppe osa_office for subversive architecture ist vom 13. August bis zum 24. September 2016 auf dem Gelände des SAZ (Stahlanarbeitungszentrum Dortmund GmbH & Co. KG) zu sehen.

Die BesucherInnen werden schwebend zum Teil einer Sound- und Videoperformance

Katja Aßmann, Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr. Foto: Roman Mensing
Katja Aßmann ist Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr 2016. Foto: Roman Mensing

Die Kunstfahrten in einer pinkfarbenen Stahlskulptur heben das Publikum unter die Überdachung einer Werkhalle. In der Luft schwebend werden die BesucherInnen Teil einer Sound- und Videoperformance.

Thema der Arbeit sind sowohl die anwachsenden globalen Ströme an Rohstoffen, Daten, Finanzen und Waren als auch die gewaltigen Wanderungsbewegungen, die von Kriegen und dem ökonomischen Überlebenskampf getrieben werden.

„Wir haben uns für dieses Raumexperiment genau an diesem Ort entschieden, weil er repräsentativ für die sogenannte Globalisierung steht: Das Ruhrgebiet ist inzwischen Teil einer weltweiten Verwertungskette, mehr Umschlagplatz als Produktionsort“, sagt Katja Aßmann, Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr.

Der Dortmunder Hafen, mit einem Umschlag von fast 3 Mio. Tonnen Fracht heute der größte Kanalhafen Europas, ist ein pulsierender Ort des Austauschs und des Durchgangs. Hier legen Schiffe aus aller Welt an. Mit seinen Schiffs-, Waggon- und LKW-Verladungen ist das SAZ Teil eines großen Ganzen: Dem globalen Strom der Dinge.

„well,come“ widmet sich den wirtschaftlichen Strömen, die um die Welt reisen

Die Kunstfahrten in einer pinkfarbenen Stahlskulptur sollen das Publikum unter die Überdachung einer Werkhalle heben.
Die Kunstfahrten in einer Stahlskulptur sollen das Publikum unter die Überdachung heben.

Und noch eine weitere Ebene vermag „well,come“ zu erfassen: Menschen bewegen seit jeher nicht nur Güter und sich selbst in mehr oder weniger großen Strömen, sondern sie bewegen auch ununterbrochen Sinneseindrücke in einem nur durch den Tod endenden Bewusstseinsstrom.

„well,come“ widmet sich den Strömen, die um die Welt reisen. Millionen und Abermillionen Güter sind global in Bewegung. Jedoch wird mehr bewegt als Kapital, Bodenschätze und Waren. Schon immer sind auch die Menschen global unterwegs. Menschen, die migrieren oder einfach reisen, solche, die Geschäfte machen, Menschen, die auf der Flucht sind.

Damit ist auch das Paradoxe markiert: Wir befinden uns in Zeiten, in denen alles global unterwegs ist, und gleichzeitig beobachten wir eine Tendenz zur Abschottung.

Die Beteiligten:

  • Als offene Arbeitsgemeinschaft bewegt sich osa_office for subversive architecture zwischen Architektur und Kunst. Sie behandelt experimentelle Raumgestaltungen und kehrt subversiv festgefahrene Sichtweisen um.
  • Durch temporärer Installationen an Gebäuden, reagieren die Arbeiten von osa_office for subversive architecture auf die urbane Umgebung, um sie dadurch zu bereichern und zu fiktionalisieren.
  • Bereits 2013 zeigte osa_office for subversive architecture im Auftrag von Urbane Künste Ruhr zur Eröffnung der „Urban Lights Ruhr“ eine installative Arbeit in Bergkamen mit dem Titel „Discharge/Recharge“.
  • „well,come“ ist eine Produktion von Urbane Künste Ruhr für die Ruhrtriennale 2016. Unterstützt von der Firma SAZ-Stahlanarbeitungszentrum Dortmund GmbH & Co. KG und der Stadt Dortmund.
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