Weit mehr als ein Fußballprojekt: 2025 geht der Multi-Kulti-Preis an die Nordstadtliga

Die Preisverleihung des Multikulturellen Forums fand im Hamm statt

Gruppenfoto der Preisträger und Honoratioren
Eine echte Erfolgsgeschichte: Die Nordstadtliga steht exemplarisch für eine inklusive Stadtgesellschaft und zeigt, wie mit Kreativität und Herzblut nachhaltige Kinder- und Jugendarbeit in Dortmund gelingen kann. Foto: Isabella Thiel

Der Multi-Kulti-Preis geht erneut in die Nordstadt: Nach der Nordstadtblogger-Redaktion im vergangenen Jahr hat die Nordstadtliga den Preis in diesem Jahr erhalten. Für ihren unermüdlichen Einsatz für Vielfalt und Chancengerechtigkeit erhält die Nordstadtliga Dortmund in diesem Jahr den Multi-Kulti-Preis. Die Jury würdigte insbesondere ihren partizipativen und empowernden Ansatz für Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichsten Familiengeschichten.

Wissert: „Raum der Teilhabe, der Vielfalt und des sozialen Zusammenhalts“

„Bei uns zählt nicht der soziale Status, sondern Fairness, Teamgeist und Respekt“, betont der Projektleiter der Nordstadtliga, Mirza Demirović, in seiner Dankesrede. Die Liga stehe exemplarisch für eine inklusive Stadtgesellschaft und zeigt, wie mit Kreativität und Herzblut nachhaltige Kinder- und Jugendarbeit gelingen kann.

Diese Regeln bilden das Grundgerüst der Liga. Foto: Thomas Bielicki

Ihm habe mal ein Kind auf die Frage, was ihm an diesem Ort besonders gefällt, geantwortet, dass er sich hier nicht schämen müsse für das, wer man sei. Was sich auf den ersten Blick wie ein aufrichtiges Lob anhört, zeigt eigentlich gravierende gesellschaftliche Schieflagen auf.

Dass die Nordstadtliga weit mehr als nur ein Fußballprojekt ist, bekräftigt auch Julia Wissert. Die Intendantin des Dortmunder Schauspiels bezeichnet in ihrer Laudatio das Projekt als einen „Raum der Teilhabe, der Vielfalt und des sozialen Zusammenhalts“.

„Hier werden gesellschaftliche Wirklichkeiten auf den Platz gestellt, die leider viel zu oft nur mit Armut und Ausgrenzung in Verbindung gebracht werden“, so Wissert. Die Nordstadtliga richte ihren Blick auf Stärken und Potenziale. Junge Menschen gestalten hier als „Subjekte der Veränderung“ aktiv mit.

Geschichten von Solidarität und Selbstwirksamkeit gegen gesellschaftliche Spaltung

Dass der gesellschaftliche Diskurs jedoch weniger durch Geschichten von Solidarität und Selbstwirksamkeit, sondern von Spaltung geprägt ist, betont der Geschäftsführer des Multikulturellen Forums, Kenan Küçük. Exemplarisch nennt er die aktuelle Debatte über die Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund an Schulen. Abgesehen davon, dass dies in vielen Großstädten praktisch nicht umsetzbar sei, gehe von dieser Debatte auch ein fatales Signal aus. So würden junge Menschen mit internationaler Familiengeschichte, wie sie beispielsweise in der Nordstadtliga zu finden seien, zu „Sündenböcken für eine verfehlte Bildungspolitik“ gemacht.

Die Nordstadtliga besteht mittlerweile aus drei Säulen: Neben der Liga selbst und den Nordstadtliga-Queens gibt es die mobile Nordstadtliga.
Die Nordstadtliga besteht mittlerweile aus drei Säulen: Neben der Liga selbst und den Nordstadtliga-Queens gibt es die mobile Nordstadtliga. Foto: Nordstadtliga

Stellvertretend für sein Team vom Multikulturellen Forum richtet Kenan Küçük seinen Dank an die rund 140 Gäste im Kurhaus Bad Hamm, darunter der diesjährige Schirmherr, Oberbürgermeister Marc Herter, die dafür sorgen, dass an diesem Abend Geschichten von Engagement und gegenseitigem Respekt im Mittelpunkt stehen.

Neben der Nordstadtliga haben sich in diesem Jahr 54 weitere Vereine, Initiativen, Schulen und Einzelpersonen aus ganz Nordrhein-Westfalen auf den Multi-Kulti-Preis beworben. Bereits seit 2005 wird er an vorbildlich engagierte Personen und Institutionen verliehen. Der Gewinner erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Finanzielle Unterstützung erhält der Multi-Kulti-Preis durch verschiedene Unternehmen aus der Region.


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