Vom „Hordengrölen“ bis zum Polit-Talk: im neuen Programm des Dietrich-Keuning-Hauses ist wieder für alle etwas dabei

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Das Afro-Ruhr-Festival wird sich am 28. Juni wieder im Dietrich-Keuning-Haus präsentieren. Fotos (3): DKH

Von Festivals und Messen, über Konzerte, den Polit-Talk zu aktuellen Themen, Sport und Kultur bis zu Partys und Themengruppen, die sich hier regelmäßig treffen. Ob Jung, ob Alt, Menschen aller Nationen, Kulturen, Religionen können sich im DKH seit vielen Jahren daheim fühlen und sich hier begegnen. Das Programm für das erste Halbjahr 2019 kombiniert bewährte Klassiker mit neuen Formaten. Während des Evangelischen Kirchentages wird das Haus und sein Außenbereich zu einem Zentrum für Familien.

Ein kultureller Leckerbissen der besonderen Art: „Hordengrölen“ ist angesagt

Kollektives Grölen hat keinen besonders guten Ruf. Was dort misstönig nur allzu oft rüberschallte, war erfahrungsgemäß eher zum Abwinken, bestenfalls. Das soll auch anders gehen, selbst wenn’s mit dem Talent fürs feine Singen nicht so weit her ist. Möchte zumindest ein neues Format im DKH bedeuten, wenn es sich als „Hordengrölen“ vorstellt.

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Managen das „Hordengrölen“ erstmalig am 23. Februar: die Hardrock-Band „Rocks Crossing“

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Für alle, die bislang meinten, ihre Mitmenschen mit der eigenen Stimme verschonen zu müssen: die Zeiten der Rücksichtnahme sind vorbei – jetzt darf gemeinsam am musikalischen Kulturgau gearbeitet werden! Am Mittwoch, den 23. Februar, ist es erstmalig soweit: das DKH lädt zum Hard Rock-Karaoke, bei dem Hits von AC/DC über KISS bis ZZ Top lautstark wie auch immer intoniert oder sich einfach gegenseitig ins Gesicht geschrien werden können.

Einzig Lesen-Können wäre von Vorteil: denn per Beamer sollen die zu performierenden Texte auf eine Leinwand projiziert werden; die bühnenerfahrene Hardrock-Band „Rocks Crossing“ („StayAway“) wird garantiert und mit Charme für die geforderte Lautstärke beim Hintergrundsound sorgen, wo sich niemand mehr verstecken muss.

Wie diese Redaktion aus sicherer Quelle erfuhr: der heilsame Effekt beim grölenden Dampf-Ablassen ist aus psychotherapeutischer Sicht im Sinne einer qualifizierten Reduktion kritischer Hormonüberschüsse enorm. Lediglich die Kostenübernahme durch die Kassen ist noch nicht geregelt. Bei Teilnahmegebühren von sechs bzw. acht Euro (AK) dürfte dies aber kein unüberwindliches Manko darstellen. Soviel sollte einem die Psychohygiene schon wert sein.

Konzerte, Konzertreihen, Tanz- und Kultur-Festivals: viele Höhepunkte in den nächsten Monaten

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„Pontiak“: die Psychodelic-Rocker werden am 16. März im DKH gastieren.

Ganz andere Töne, deren Heilpotential sich quasi aus höherer Quelle speist, sind bei der GospelLounge zu hören (9. März). DO-Ton (6. April) dagegen bietet eine musikalische Reise mit großem sinfonischen Blasorchester. Auch die Konzertreihe „Check your Head“ macht Halt im DKH: diesmal mit den Psychedelic Rockern von „Pontiak“ aus Virginia, USA (16. März).

Wird im DKH getanzt, dann über die Monate selbstverständlich ganz international – von klassischen Reihentänzen über HipHop bis zum Tango. Am 16. Februar steigt die „Milonga Noche Argentina“ mit dem Hamburg Tango Quintet – eine Tango-Show mit einem Profi-Tanzpaar aus Buenos Aires und der Möglichkeit, selbst übers Parkett zu schieben.

Bunt geht es weiter – mit VIVA!, dem beliebten lateinamerikanischen Kulturfest, das am 22./23. März stattfindet. Das internationale Tanzfestival „TanzFolk“ feiert am 25. Mai bereits sein zehntes Jubiläum. Beliebte Formate wie das Afro-Ruhr-Festival stehen ebenfalls im Programm (28. Juni).

Zur Karnevalszeit wird im DKH gebastelt – das diesjährige Motto lautet: „Superhelden“

Haben mit Akribie und Leidenschaft am Halbjahresprogramm gebastelt: das Team um den neuen Direktor des DKH, Levent Arslan.
Haben mit Akribie und Leidenschaft am Halbjahresprogramm 2019 gebastelt: das Team um den neuen Direktor des DKH, Levent Arslan.

Karneval: Leben kommt ins Politische durch neue Ideen, die sich zeigen. Wo dies verboten war, wie im Deutschland der adeligen Kleinstaaterei des 16. Jahrhunderts, verkleideten sich zur Fastnacht vor allem im süddeutschen Raum die geschundenen Bauern, um mit Witz und Spott den hohen Herren zu begegnen. Seither ist Karneval ohne Masken und Kostüme nicht mehr vorstellbar.

In diesem Jahr steht die Karnevalszeit unter dem Motto: „Superhelden“. Was dafür vonnöten ist, um in etwa so zu erscheinen, wird ab Anfang Februar über vier Wochen im DKH gebastelt: jeweils dienstags werden Kostüme geschneidert, mittwochs gibt’s die Heldenwerkstatt; an Kopfbedeckungen und Masken wie Deko aller Art wird donnerstags bzw. freitags gewerkelt.

Wie in jedem Jahr gehört dazu natürlich der „Alkoholfreie Karneval“ (22. Februar); es folgen die Weiberfastnacht für Senioren und eine „Knallbunte Karnevalsparty für Superhelden“ (jeweils am 28.) sowie die Kinderkarnevalsfeier der Karnevalsgesellschaft „Kiek es drin“ von 1888 e.V. (3. März).

Talk im DKH: Robert Habeck, Co-Bundesvorsitzender der Grünen, gibt seinen Einstand

Seit einigen Jahren legt das DKH einen verstärkten Fokus auf kulturelle und (gesellschafts-)politische Themen. In der Reihe „KulturellLeben“ soll sich Gesellschaft von ihrer bunten, vielfältigen Seite zeigen.

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Stets gut besucht: Talk im DKH mit Aladin El-Mafaalani

Die Reihe startet am 24. Januar mit der Filmvorführung „Lucica und ihre Kinder“; der Film dokumentiert das Leben einer sechsfachen Mutter aus Rumänien in der Dortmunder Nordstadt. Anschließend besteht die Gelegenheit zu einem Publikumsgespräch mit Filmemacherin Bettina Braun. Weitere Termine in der Reihe sind der 12. Februar, 9. April und 2. Juli.

Im nunmehr dritten Jahr geht es beim „Talk im DKH“ wie immer um gesellschaftspolitische Themen mit tagespolitischen Bezügen. Dem Impulsvortrag versierter Gäste folgen der Dialog mit Moderator Prof. Aladin El-Mafaalani und eine Publikumsdiskussion; eingeladene KünstlerInnen sorgen zwischendurch für Unterhaltung. Die Termine sind jeweils freitags, der nächste am 8. Februar. Dann wird Robert Habeck, Co-Bundesvorsitzender der Grünen, seinen Einstand im DKH geben.

Deutscher Evangelischer Kirchentag in Dortmund: DKH wird zum Hotspot für Familien

Die City, die Nordstadt mit den beiden großen Zielgruppenzentren für Kinder und Jugendliche und die Westfalenhallen sind die zentralen Anlaufstellen für den Deutschen Kirchentag.
Die City, die Nordstadt mit den beiden großen Zielgruppenzentren für Kinder und Jugendliche des Deutschen Kirchentags.

Am Evangelischen Kirchentag (19. bis 23. Juni) wird das DKH zum Hotspot für jene Familien werden, die sich deswegen in Dortmund aufhalten. Das betrifft das komplette Gebäude wie das Außengelände. In dieser Zeit wird das Programm im DKH ausgesetzt.

Vom 20. bis 22. Juni gibt es rund um die Leopoldstraße 50 zahlreiche Musik- und Theaterveranstaltungen sowie unterschiedliche Gottesdienstformate für Jung und Alt. Der Kinderbereich des DKH wird zur „Kinderstadt“ – Zutritt für Erwachsene streng verboten.

Von Anfang an ein Erfolg war die Ausbildungsbörse, speziell mit kleineren, ethnischen Betrieben aus der Nordstadt. Die Veranstaltung für SchülerInnen der Klassen 9 und 10 soll den Übergang in die Ausbildung erleichtern und findet am 14. Mai ebenfalls im dritten Jahr statt.

Programm für Kinder- und Jugendliche ist so bunt wie die Nordstadt selbst

Auf dem Außengelände des DKH wird im Sommer gekickt werden. Foto: Leopold Achilles

Bei der „Flash Dance Week“ können junge BesucherInnen unter Anleitung namhafter Choreografen aus dem In- und Ausland verschiedene Moves, Choreos und Tanzstile erlernen (23.-26. April). Einen Parkour-Workshop nur für Frauen (ab 18 Jahren) gibt es am 2. März.

Bei der „Natsui Convention“ (30. März & 15. Juni) steht die vielfältige Kultur Japans im Mittelpunkt. Hier dreht sich alles um Cosplayer (Figuren aus Mangas, Animes und Computerspielen), Karaoke, Showdance und verschiedene typisch japanische Spiele. Am 5. Mai steigt ein Internationales Kinderfest in Kooperation mit dem Türkischen Bildungszentrum.

In den Osterferien können Kinder und Jugendliche im neuen Außengelände Klettern und sich beim Fußball austoben. Das erste Halbjahr schließt für sie mit dem Nordstadtsommer, bei dem in den Ferien wieder ein großes Zirkuszelt mit Platz für 100 Kinder aufgebaut wird (21.-27. Juli).

Weitere Informationen:

  • Das vollständige Halbjahresprogramm 2019 des DKH, hier:
  • Programm für Kinder- und Jugendliche Januar bis Juli 2019, hier:

 

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