
Von den diesjährigen Schulanfänger:innen in Dortmund hat bereits jedes vierte Kind Zahnfüllungen – einige sogar in erheblichem Umfang. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Besonders auffällig: Fast ein Viertel der betroffenen Kinder weist sieben oder mehr Füllungen auf. Die Krankenkasse mahnt zu früher Vorsorge und regelmäßiger Zahnpflege schon im Kleinkindalter.
Karies bleibt eine häufige Erkrankung im Kindesalter
Laut der AOK NordWest wurden bei 26,6 Prozent der Kinder vor der Einschulung Füllungen eingesetzt. Im Durchschnitt sind bei jedem Kind mit Füllung 4,7 Zähne betroffen. Auffällig ist, dass 23,6 Prozent der betroffenen Kinder sogar sieben und mehr Zahnfüllungen haben.
„Es ist besorgniserregend, dass Kinder bereits vor der Einschulung so viele Zahnfüllungen benötigen. Für die lebenslange Erhaltung der Mundgesundheit von Kindern sind eine sorgfältige Zahnpflege und regelmäßige Kontrollen unabdingbar“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.
Karies zählt zu den verbreitetsten Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Nach der aktuellen Auswertung der AOK NordWest haben 52,8 Prozent der Schulanfänger:innen mit Zahnfüllungen bereits ein bis drei Füllungen, 23,6 Prozentvier bis sechs Füllungen. „Kariesprobleme müssen von Anfang an ernst genommen werden“, betont Kock.
Frühe Vorsorge beginnt mit dem ersten Zahn
Ein kariöses Milchgebiss kann weitreichende Folgen haben, etwa Schmerzen beim Kauen, Fehlstellungen der bleibenden Zähne oder sogar Beeinträchtigungen der Sprachentwicklung. Karies bei Schulkindern entsteht, wenn Bakterien im Mund Zucker zu Säure umwandeln. Diese Säure greift den Zahnschmelz an und führt zu Löchern.

Hauptgrund hierfür ist die zu häufige Aufnahme zuckerhaltiger Snacks und Getränke. Eine gute Zahnpflege mit fluoridhaltiger Zahnpasta, eine zahngesunde Ernährung und regelmäßige Zahnarztbesuche sind die besten Mittel zur Vorbeugung von Karies. Die Karies-Vorsorge ist schon für Babys wichtig.
Das Vorsorgeprogramm der gesetzlichen Krankenkasse beginnt im sechsten Lebensmonat mit der zahnmedizinischen Früherkennung. „Je früher mit der gezielten Zahnpflege begonnen wird, desto besser. Und das bereits vom ersten Zahn an“, rät Kock. Gesunde Milchzähne verringern das Risiko von Zahn- und Kieferfehlstellungen der bleibenden Zähne. Die Eltern sollten die Phase, in der die ersten Zähne durchbrechen, gut begleiten und das Kind an eine regelmäßige Zahnpflege gewöhnen.
Regelmäßige Kontrollen und Gruppenprophylaxe
Ab dem sechsten Lebensjahr sollte jedes Kind mindestens zweimal im Jahr zur Zahnuntersuchung. Besonders kariesgefährdet sind die großen Backenzähne, da sich in den Rillen und Vertiefungen oft Bakterien sammeln. Eine sogenannte Fissurenversiegelung kann hier vorbeugen. Neben der regelmäßigen Prophylaxe zahlen die gesetzlichen Krankenkassen auch die Zahnversiegelung der Backenzähne bis zum 18. Lebensjahr vollständig.
Ein besonderes Augenmerk auf die richtige Zahnpflege und Mundhygiene außerhalb des Elternhauses legen auch die niederschwelligen Vorsorgeangebote wie regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen, Beratungen und Prophylaxe in Kitas und Schulen.
Die Gruppenprophylaxe trägt schon im frühen Kindesalter dazu bei, den Grundstein für ein gesundes Aufwachsen und eine gute Mundgesundheit zu legen. Sie wird gemeinsam vom öffentlichen Gesundheitsdienst, den niedergelassenen Zahnärzten und der gesetzlichen Krankenversicherung für Kinder bis zur Vollendung des zwölften Lebensjahres getragen.

