Rechtsextremistische Vorfälle am Dortmunder Hauptbahnhof am Wochenende – Bundespolizei leitet Strafverfahren ein

Ein unbeaufsichtigter Rucksack hat am Sonntagabend (4. Oktober 2020) für eine mehrstündige Sperrung des Dortmunder Hauptbahnhofs gesorgt. Bei ersten Untersuchungen konnte die Polizei eine mögliche Gefahr nicht ausschließen. Das Landeskriminalamt ließ den Rucksack daher sicherheitshalber kontrolliert sprengen. Am späten Abend wurden die Sperrungen aufgehoben.
Am Wochenende war die Bundespolizei am Dortmunder Hauptbahnhof gleich mehrfach gefordert. Fotos: Karsten Wickern

Gleich zwei rechtsextremistische bzw. antisemitische Vorfälle beschäftigen die Bundespolizei am Dortmunder Hauptbahnhof. Zu einer gefährlichen Körperverletzung und einer antisemitischen Beleidigung soll es dort Freitagabend (2. Oktober) gekommen sein. Ein 56-jähriger Russe soll dort einen 49-jährigen Mann aus Lünen erst antisemitisch beleidigt und anschließend mit einer abgebrochenen Glasflasche angegriffen haben. Am Sonntagmorgen (4. Oktober) soll ein 35-Jähriger ebenfalls im Hauptbahnhof den Hitlergruß skandiert haben, während Bundespolizisten eine Kontrolle durchführten.

Verfahren wegen Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung

Gegen 23.30 Uhr sei eine Streife der Bundespolizei am Freitag, 2. Oktober, auf eine lautstarke Auseinandersetzung am Taxistand des Dortmunder Hauptbahnhofs aufmerksam gemacht worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Wie sich herausgestellt habe, seien dort zwei Männer in Streit geraten. ___STEADY_PAYWALL___

Nach Angaben des 49-Jährigen soll dieser durch den 56-jährigen Mann aus Möhnesee im Vorbeigehen beleidigt worden sein. Dabei soll dieser ihn erst gefragt haben, ob er Jude sei. Als der 49-Jährige ihn deshalb aufforderte, einfach weiterzugehen, soll er den Lüner mit „Fuck You“ und „Scheiß Jude“ beleidigt haben. Anschließend habe er eine Glasflasche zerschlagen und den 49-Jährigen mit dieser angegriffen haben, so Zeugen des Vorfalls.

Dieser habe sich jedoch erfolgreich zur Wehr setzen können und den Angreifer zu Boden geschlagen. Anschließend hätten weitere Zeugen die beiden Männer getrennt. Bundespolizisten nahmen den 56-Jährigen fest und brachten ihn zur Wache. Gegen den Möhneseer leitete die Bundespolizei ein Strafverfahren wegen Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung ein.

Zweiter Vorfall endet mit Platzverweis und einem weiteren Strafverfahren

Ein unbeaufsichtigter Rucksack hat am Sonntagabend (4. Oktober 2020) für eine mehrstündige Sperrung des Dortmunder Hauptbahnhofs gesorgt. Bei ersten Untersuchungen konnte die Polizei eine mögliche Gefahr nicht ausschließen. Das Landeskriminalamt ließ den Rucksack daher sicherheitshalber kontrolliert sprengen. Am späten Abend wurden die Sperrungen aufgehoben.
Am Wochenende kam es zu politisch motivierten Vorfällen am Dortmunder der Hauptbahnhof. (Archivfotos)

Am Sonntagmorgen (3. Oktober) überprüften Bundespolizisten eine Person im Dortmunder Hauptbahnhof. Während der Kontrolle habe ein 35-jähriger Mann die Örtlichkeit passiert und lautstark und für anwesende Personen deutlich wahrnehmbar „Heil Hitler!“ geäußert.

Daraufhin stellten die Bundespolizisten ihre BodyCams an und stoppten den Mann. Als der georgische Staatsangehörige erneut „Heil Hitler“ gerufen habe, sei dies aufgezeichnet worden.

Gegen den bereits polizeibekannten Mann leitete die Bundespolizei ein Strafverfahren wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein. Für den Dortmunder Hauptbahnhof erhielt der Mann einen Platzverweis.

 

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Reaktionen

  1. Volksverhetzung: Zehnjähriger durch Obdachlosen rassistisch beleidigt – Bundespolizei ermittelt gegen 39-Jährigen nach verbalen Entgleisungen (PM)

    Volksverhetzung: Zehnjähriger durch Obdachlosen rassistisch beleidigt – Bundespolizei ermittelt gegen 39-Jährigen nach verbalen Entgleisungen

    Volksverhetzend und rassistisch äußerte sich am 10. Oktober ein 39-jähriger Mann am Dortmunder Hauptbahnhof. Dort bettelte er Reisende um Geld an. Als ein 10-jähriger Junge ihm Geld in den Bettelbecher werfen wollte, soll der Dortmund ihn rassistisch beleidigt haben. Bundespolizisten nahmen den Tatverdächtigen vorläufig fest.

    Die Bundespolizei am Dortmunder Hauptbahnhof wurde gegen 12 Uhr über die verbalen Entgleisungen des 39-Jährigen informiert und begab sich daraufhin sofort zum Haupteingang des Hauptbahnhofs.

    Nach Angaben von mehreren unabhängigen Zeugen soll der Dortmunder dort Reisende um Geld angebettelt haben. Als ein Unbekannter den Bettelbecher des Mannes mit seinem Fuß umstieß, wollte ein 10-jähriger Junge diesen wieder aufstellen und dem Obdachlosen zudem eine Spende geben.

    Daraufhin soll er den Jungen, der dem Mann eigentlich helfen wollte, mehrfach rassistisch beleidigt haben. Deshalb schalteten sich die Angehörigen des Jungen aus Bergkamen ein, welche ebenfalls rassistisch beleidigt wurden. Eine unabhängige Zeugin, welche Zivilcourage zeigte und den Mann aufforderte, seine Beleidigungen einzustellen, beleidigte der zuletzt in Dortmund gemeldete Mann ebenfalls in rassistischer Art und Weise.

    Bundespolizisten nahmen in vorläufig fest und brachten den 39-Jährigen zur Wache. Von dort aus wurde zuständigkeitshalber der Dortmunder Staatsschutz über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt. Zudem wurde gegen den polizeibekannten 39-Jährigen ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet.

    Der Tatverdächtige kündigt an, gegen die Bundespolizisten Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung und Nötigung bei der Dortmunder Polizei stellen zu wollen. Gegen ihn wurde ein Platzverweis für den Dortmunder Hauptbahnhof erteilt.

  2. Erneut antisemitische Äußerungen – Bundespolizei ermittelt „mal wieder“ gegen 56-Jährigen (PM)

    Erneut antisemitische Äußerungen – Bundespolizei ermittelt „mal wieder“ gegen 56-Jährigen

    Nachdem es bereits am 2. Oktober zu einer gefährlichen Körperverletzung und einer antisemitischen Beleidigung durch einen 56-jährigen russischen Staatsangehörigen am Dortmunder Hauptbahnhof gekommen sein soll, fiel der Mann gestern (13. Oktober) erneut auf.

    Der in Möhnesee gemeldete 56-Jährige hielt sich gegen 19 Uhr am Dortmunder Hauptbahnhof auf. Dort soll der Russe nach Zeugenaussagen mehrere Personen belästigt und zum Teil bedrängt haben. Als Bundespolizisten ihn überprüften, schrie er mehrmals lautstark „fuck Juden“, ballte seine Faust und führte eine Angriffsbewegung in Richtung eines Bundespolizisten aus.

    Daraufhin schalteten die Einsatzkräfte ihre BodyCams ein und brachte den alkoholisierten 56-Jährigen zur Wache. Dort beleidigte er die anwesenden Bundespolizisten und äußerte erneut volksverhetzende Inhalte.

    Zur Verhinderung weiterer Straftaten wurde er in Gewahrsam genommen. Gegen den polizeibekannten Mann leitete die Bundespolizei erneut ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung und Widerstands ein.

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