Dortmunder Bürgerschaft darf über ihren Favoriten abstimmen

Online-Abstimmung zum „Heimat-Preis“ 2022

Der Wettbewerb um den Heimat-Preis Dortmund geht jetzt in die nächste Runde: Drei Bewerbungen um die Auszeichnung für privates Engagement in und für Dortmund wurden von einer Fach-Jury ausgewählt und hoffen nun auf die Stimmen der Dortmunder*innen bei der Bürgerabstimmung. Den Abschluss bildet die Preisverleihung durch Oberbürgermeister Thomas Westphal am  2. September 2022 in der Hörder Burg am Phoenix See.

Unter dem Motto „Was für eine Heimat“ haben  sich 18 Projekte beworben

Dortmund vertraut sich – das bedeutet, sich dafür einzusetzen, dass Dortmund liebens- und lebenswerte Heimat bleibt. Belohnt wird das Engagement in Dortmund erneut mit dem Heimat-Preis, der vom Amt für Stadterneuerung ausgelobt wurde und mit insgesamt 15.000 Euro für drei ausgewählte Projekte dotiert ist.

Quartiersmanagement bezieht neue Räume an der Mallinckrodtstraße.Susanne Linnebach, Leiterin im Bereich Statderneuerung
Susanne Linnebach, Leiterin des Amtes für Stadterneuerung Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Vereine und Initiativen aus verschiedenen Bereichen sind dem Wettbewerbsaufruf vom Amt für Stadterneuerung unter dem Motto „Was für eine Heimat“ gefolgt und haben für 18 Projekte Bewerbungsunterlagen eingereicht. Die Jury, bestehend aus Vertreter*innen der Verwaltung sowie der Ratsfraktionen und dem Stadtheimatpfleger Dr. Mathias Austermann hatte keine leichte Aufgabe. Mit den Bewerbungsvordrucken,  Begleitmaterial und Presseberichten gab es schon im Vorfeld der Sitzung jede Menge Lesestoff.

„Die Auswahl aus den 18 Bewerbungen fällt erneut nicht leicht. Alle Beteiligten haben mit ihrem herausragenden Engagement Dortmund als Heimat gestaltet und belebt. Bekanntermaßen können wir nach den geltenden Richtlinien nur drei Projekte mit den Preisgeldern aus dem Landesförderprogramm auszeichnen“, so Susanne Linnebach, Leiterin des Amtes für Stadterneuerung und Mitglied der Fachjury.

Und sie ergänzt: „Anerkennung und Wertschätzung haben aber alle teilnehmenden Projekte verdient. Das honorieren wir in diesem Jahr erneut mit einer Urkunde für alle Bewerber*innen, die unser Oberbürgermeister Thomas Westphal persönlich unterzeichnen wird.“ Nach einer kompakten Vorstellung aller Projekte und intensivem Austausch einigte sich die Jury am Ende der Sitzung auf drei Spitzenreiter, über die abgestimmt werden kann.


Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark mit dem Projekt
„Jüdische Identität, jüdisches Leben und jüdische Friedhöfe in Dortmund“

Jüdisches Gräberfeld auf dem Ostfriedhof. In der Mitte: Grabstein Alex Mendelsohn Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Ca. 1.100 vom Verfall und Vandalismus bedrohte historische jüdische Grabsteine wurden in Zusammenarbeit mit dem Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut wissenschaftlich inventarisiert.

Die daraus entstandenen neuen Erkenntnisse über Bestattungen, Biografien und jüdische Einflüsse auf das Wirtschafts-, Sozial- und Kulturleben der Stadt wurden schriftlich dokumentiert und in der Schriftreihe des Historischen Vereins „Beiträge zur Geschichte Dortmunds…“ festgehalten.

Mit Stadt- und Friedhofsführungen, pädagogischen Mappen für Schüler*innen sowie Infotafeln auf den Friedhöfen erinnert der Verein an die jüdischen Bürger*innen.

„forum! Jugend“ mit dem Projekt „Heimat: Gestern und Morgen –
Eine Momentaufnahme einer diversen Generation“

Jugendliche aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen sozialen Zusammenhängen, die seit einiger Zeit im Ruhrgebiet leben, wurden über einen Workshop in die Kunst der Fotografie und in die Welt der Perspektiven und Gefühlsvermittlung durch das Fotografieren eingeführt.

Die Hoffnung, Heimat zu finden, wurde im Anschluss daran mit Fotos aus der alten und der neuen Heimat verbildlicht und die Gedanken zum kontrovers diskutierten Heimatbegriff wurden darüber zum Ausdruck gebracht.

Im Rahmen einer Fotoausstellung, die als Wanderausstellung konzipiert ist und den Gedanken in weitere Städte des Ruhrgebietes tragen soll, erzählen die Jugendlichen nun, wie sich ihr Heimatbild in ihren Augen gewandelt hat.

Heimatverein Mengede mit dem Projekt „Aufwertung des Heimathauses“

Das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus in der Williburgstraße 27 wurde erstmals in 1694 urkundlich erwähnt und hatte über die Jahre unterschiedliche Nutzungen. Ab 1848 war das Gebäude eine Postkutschenstation, zuletzt wurde es als Hotel und Gaststätte genutzt.

Mit viel ehrenamtlichem Engagement hat der Heimatverein das Gebäude, das zu den der ältesten Gastwirtschaften Mengedes zählt, aufbereitet und instandgesetzt. Der historische Fassbierkeller wurde wiederhergestellt und mit Exponaten bestückt, das Treppenhaus wurde zurückgebaut und begehbar gemacht. Die historische Räucherkammer und das ehemalige Gesindezimmer auf dem Dachboden des Heimathauses wurden rekonstruiert und in Szene gesetzt.


Jetzt abstimmen:

  • Die Dortmunder Bürgerschaft ist nun wie in den letzten beiden Jahren aufgerufen, sich an der Abstimmung über die Rangfolge der drei ausgewählten Projekte zu beteiligen.
  • Per Internet, E-Mail oder auf dem Postweg können im Zeitraum 30. Mai bis 3. Juli 2022 alle Bürger*innen mit Wohnsitz in Dortmund mitmachen und für ihren persönlichen Favoriten aus den ausgewählten drei Projekten stimmen.
  • Alle Informationen zur Teilnahme finden Sie ab dem 30. Mai im Internet unter dortmund.de/heimat.  
  • Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um dieses Thema ist die Koordinierungsstelle Heimat beim Amt für Stadterneuerung der Stadt Dortmund.
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Reaktionen

  1. „Was für eine Heimat“ – Heimat-Preis 2022: Abstimmung der Bürger*innen bringt knappe Entscheidung (PM)

    Deutlich knapper als in den Vorjahren ist die Entscheidung beim diesjährigen Dortmunder Heimat-Preis ausgefallen: Mit rund 550 Stimmen und damit nur knapp 180 Stimmen Vorsprung hat sich das siegreiche Projekt vor dem Zweitplatzierten durchgesetzt (380 Stimmen). Das dritte Projekt im engen Feld erhielt gut 230 Stimmen. Das ist das Ergebnis der Bürgerabstimmung, bei der knapp 1.200 gültige Stimmen abgegeben wurden. Welcher der drei Finalisten aber das Rennen um den ersten Platz gemacht hat – das Forum Jugend, der Heimatverein Mengede oder der Historische Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark – bleibt geheim bis zur feierlichen Verleihung durch Oberbürgermeister Thomas Westphal am 2. September in der Hörder Burg.

    „Alle Vereine haben wieder mit viel Einsatz um die Stimmen für ihr Projekt geworben“, sagt Andrea Allendorf, Leiterin der Koordinierungsstelle Heimat im Amt für Stadterneuerung. „Der geringe Abstand zwischen den Finalisten zeigt, dass alle Projekte große Anerkennung finden und in der Stadtgesellschaft geschätzt werden.“

    Der Heimat-Preis würdigt Projekte, die sich dafür einsetzen, dass Dortmund liebens- und lebenswerte Heimat bleibt. Ausgelobt vom Amt für Stadterneuerung, ist er mit insgesamt 15.000 Euro für drei Projekte dotiert. Unter dem diesjährigen Motto „Was für eine Heimat“ haben Vereine und Initiativen Bewerbungen für 18 ganz unterschiedliche Vorhaben eingereicht.

    Nachdem eine Fachjury im Mai drei Bewerbungen ausgewählt hatte, konnten alle Dortmunder*innen im Zeitraum vom 30. Mai bis 3. Juli für ihren persönlichen Favoriten abstimmen. Diese Möglichkeit haben rund 1.300 Bürger*innen genutzt und dabei digital oder auf dem Postweg rund 1.200 gültige Stimmen abgegeben.

    Alle Informationen zum Heimat-Preis und zur Heimatförderung gibt es unter dortmund.de/heimat. Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um dieses Thema ist die Koordinierungsstelle Heimat beim Amt für Stadterneuerung der Stadt Dortmund. Der Heimat-Preis wird gefördert durch das Ministerium für Heimat, Kommunales Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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