Neue Nutzung für das Alte Hafenamt: Werbeagentur „Der Kraken“ zieht in die ehemaligen Ausstellungsräume

Die Hafen-AG vermietet Flächen im Alten Hafenamt an die Werbeagentur "Der Kraken".
Die Hafen-AG vermietet Flächen im Alten Hafenamt an die Werbeagentur „Der Kraken“.

„Heute ist ein historischer Tag: Nach 115 Jahren eine grundsätzlich andere Nutzung eines großen Bereichs des Alten Hafenamtes“ betont Hafen-Chef Uwe Büscher. Denn die Ausstellung der Marinekameradschaft ist endgültig Geschichte. Hier zieht eine Werbeagentur ein.

Umbauarbeiten laufen – Fertigstellung bis zum Hafenspaziergang geplant

Die Gorch Fock ist schon aus dem Hafenamt verschwunden - sie gehört der Marinekameradschaft.
Die Gorch Fock ist schon aus dem Hafenamt verschwunden – sie gehört der Marinekameradschaft.

Es ist vielleicht nicht gerade historisch, aber zumindest eine Zäsur: Denn die Ausstellung, die seit Jahrzehnten im ersten Stock des Hafenamtes zu sehen war, ist endgültig Geschichte. Sie ist ohnehin schon seit längerem geschlossen.

Nun wird ein Großteil der Fläche für eine Werbeagentur umgebaut. „Der Kraken“ nimmt die Fläche in Beschlag. Bis zum Einzug – offiziell soll der Betrieb dort am 1. September starten – ist da noch einiges zu tun.

„Bisher sind alle Dinge hafenaffin gewesen. Dieses Mal versuchen wir ein Experiment“, betont Büscher bei der Vorstellung der Pläne.

„Wir wollen den unternehmerischen Mut, sich selbstständig zu machen, damit belohnen, dass wir sie in das Wohnzimmer des Hafens einziehen lassen.“ Bis zum Hafenspaziergang am 22. August will man fertig sein und sich an neuer Stelle präsentieren.

Werbeagentur „Der Kraken“ wurde erst vor 1,5 Jahren gegründet

Die Hafen-AG vermietet Flächen im Alten Hafenamt an die Werbeagentur "Der Kraken".
Die Hafen-AG vermietet Flächen im Alten Hafenamt an die Werbeagentur „Der Kraken“.

Die Ende 2013 gegründete Werbeagentur „Der Kraken“ will dann von der Treibstraße in das historische Gebäude im Dortmunder Hafen umziehen.

Dort sollen moderne Projekträume auf der 144 Quadratmeter umfassenden Fläche, die bisher Teile einer Ausstellung beherbergte.

„Für uns ist es ein absoluter Glücksfall, dass die Dortmunder Hafen AG uns die Räume in dem beeindruckenden Gebäude ans Herz gelegt hat“, so die Agentur-Geschäftsführerin Beate Poggel.

„Ein ganzes Jahr haben wir nach einem Ankerplatz im Dortmunder Hafen gesucht und uns verschiedene Objekte angeschaut. Dass wir letzten Endes in dieses markante Wahrzeichen einziehen, ist für uns eine ganz besondere Ehre.“

Industrieller Charakter bleibt trotz „nicht-hafenaffine Nutzung erhalten

„Für uns ist das eine wirkliche Zäsur“, verdeutlicht Uwe Büscher. Er erinnerte an die „breite Diskussion um die Nutzung der Speicherstraße“: „Es gab viele vergebliche Versuche, Gewerbe und Gastro zu etablieren.“

„Vieles ist nicht gelungen, vieles musste wieder schließen“, so Büscher, der nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass er nicht industriell geprägte Vorhaben kritisch beäugt.

„Aber wie haben nie gesagt, dass wir es nicht wieder versuchen, auch nicht-hafenbezogenes Gewerbe anzusiedeln. Für das Industriegebiet etwas besonderes.“ Doch ganz klar ist für den Hafen-Chef: „Wir werden uns nicht von Nutzung als Industriegebiet verabschieden, aber am Rande mit anderen Dingen experimentieren.“

Ausstellung ist geschlossen – Marinekameradschaft löst sich auf

Der Ausstellungsraum mit dem großen Hafenmodell soll erhalten und neu gestaltet werden.
Der Ausstellungsraum mit dem großen Hafenmodell soll erhalten und neu gestaltet werden.

Ganz verabschieden will sich die Hafen AG aber von einer Ausstellung nicht, auch wenn „die Ausstellung über Binnenschifffahrt und Dortmunder Hafen nach über 30 Jahre nicht mehr massenkompatibel und ausstellungswürdig war“.

In einem verkleinerten Rahmen und auf modernerem Niveau soll eine Ausstellung nur über den Dortmunder Hafen entstehen – der Hafen brauche dies für die Öffentlichkeitsarbeit und Ute Iserloh für ihre Führungen. Sie beginnt damit am Hafenamt und nutzt das große Modell, was vorerst am bisherigen Ort stehengeblieben ist.

Die Aktiven und das Vermögen der Marinekameradschaft, die bisher die Ausstellungsräume betreut haben, steht dafür aber nicht mehr zur Verfügung. Der Verein löst sich auf – das Vermögen fällt an die Stadt. Aus dem Hafenamt verschwunden ist bereits das markante Großmodell der Gorch Fock: Sie gehörte auch dem Verein und der hat sie mitgenommen.

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