
Die Dortmunder Stadtverwaltung hat eine Machbarkeitsstudie zur Zukunft des Freibads Hardenberg in Deusen vorgelegt. „Das Hardenberg-Freibad stammt aus dem Jahr 1927. Es ist eines der ältesten, größten und schönsten Freibäder, das wir haben“, betont die zuständige Sportdezernentin Frauke Füsers. Das Freibad ist aber seit 2023 wegen gravierender Baumängel geschlossen. Der Stadtrat muss nun über die Zukunft des Bads entscheiden.
Studie zeigt einen erheblichen Modernisierungsbedarf
„Wir haben einen erheblichen Modernisierungsbedarf bei Becken, aber auch Rutschen und Wasserqualität“, so Füsers. Der Rat bewertet nun die nächsten Schritte und entscheidet, ob eine Sanierung startet oder ob andere Möglichkeiten für die Nutzung des Areals geprüft werden.
Die Studie zeigt einen erheblichen Modernisierungsbedarf und benennt klare Anforderungen an ein zukunftsfähiges Bad. Der Rat der Stadt entscheidet in seiner Dezember-Sitzung darüber, ob Planungsleistungen für eine Sanierung ausgeschrieben werden oder ob das Gelände des Bades zukünftig anders genutzt werden soll.
Kostenrahmen für eine mögliche Sanierung steigt deutlich
Allein für die Planungsleistungen entstünden Kosten in Höhe von rund 400.000 Euro. Die Gutachter kalkulieren im Fall einer Sanierung mit Kosten zwischen 11,7 Mio. Euro und 14,4 Mio. Euro für Beckenanlagen, Technik und Attraktionen.

Möglich sind hier zwei Varianten. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in der Art der Sanierung des großen Beckens und der sich daraus ergebenden Gesamtkosten aller Arbeiten.
Die aufwändigere Lösung, Variante 2 (14,4 Mio. Euro), sieht zusätzlich den Einbau eines neuen Edelstahlbeckens vor. Für Variante 1 (11,7 Mio. Euro) würde nur der Beckenkopf saniert. Die Umkleiden und Funktionsräume bleiben erhalten.
Der Vorschlag der Bezirksvertretung Huckarde für einen neuen Parkplatz auf Teilen des Geländes erhöht den Kostenaufwand zusätzlich. Straße, Stellplätze, Beleuchtung und Lärmschutz schlagen mit über 1,5 Mio. Euro zu Buche.
Modernisierung als Komplettpaket
Die Untersuchung nennt zentrale Maßnahmen für die Sanierung. Ein neues Edelstahlbecken (Variante 2), ein Kinderbecken und ein Wasserspielplatz bilden das Kernangebot. Neue Rutschen ergänzen das Konzept. Die gesamte Badtechnik erhält ein modernes System.

Der Bericht bewertet die Becken, deren Konstruktionen und die Wasserattraktionen als sanierungsbedürftig und sicherheitsrelevant. Die Wasserqualität verlangt eine neue Durchströmungstechnik. Die 2013 sanierten Gebäudeteile sind in einem guten Zustand.
Der Gutachter sieht zudem die Zugangs- und Zufahrtssituation kritisch und fordert eine ungehinderte Anfahrt für Rettungsfahrzeuge. Eine mögliche Förderung über das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ führt zu weiteren energetischen Vorgaben. Die Stadt müsste diese Auflagen erfüllen, um Fördermittel zu erhalten.
Offene Zukunft des Areals – Sanierung oder neue Nutzung

Die Politik entscheidet nun über die Richtung. Eine Sanierung führt zu einer umfassenden Erneuerung des Bades. Frauke Füsers geht nach einer positiven Entscheidung für die Sanierung von drei jähren Bauzeit aus.
Eine Ablehnung öffnet den Weg für neue Nutzungen – das Freibad würde dann aber nicht mehr seinen 100. Geburtstag erleben. Die Verwaltung prüft dann Optionen wie eine Entsiegelung, eine naturnahe Entwicklung oder sportliche und gemeinschaftliche Angebote, die in das Umfeld passen.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
Mehr dazu auf Nordstadtblogger:
Neben Stockheide bleibt auch das Freibad Hardenberg während des Sommers geschlossen

