100 Piktogramm-Sticker auf heimischen Streifenwagen setzen Zeichen

Kooperation von Polizei Dortmund und ADFC für mehr Sicherheit für Radfahrer:innen

Polizeipräsident Gregor Lange und Björn Künsting (ADFC Dortmund).
Polizeipräsident Gregor Lange und Björn Künsting (ADFC Dortmund) beim Startschuss für die Aktion. Foto: PP Dortmund

Die Polizei Dortmund und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzen sich im Rahmen einer gemeinsamen Kampagne für die Sicherheit von Radfahrerinnen und Radfahrern ein. Zu diesem Zwecke werden rund 100 Einsatzfahrzeuge der Polizei Dortmund für den Zeitraum von einem Jahr am Heck mit Stickern beklebt, die per Piktogramm auf den laut Straßenverkehrsordnung (StVO) vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern beim Überholen von Radfahrern hinweisen. Die StVO ist vor mehr als zwei Jahren novelliert und um diese Vorschrift erweitert worden.

„Die Sicherheit von Fahrradfahrenden liegt uns einfach am Herzen“

Polizeipräsident Gregor Lange klebte den ersten Sticker im Rahmen auf einen Streifenwagen der Polizei Dortmund – die weiteren Fahrzeuge werden nun rasch beklebt. „Ich finde diese Aktion sehr sinnvoll, weil wir als Polizei hier aktiv etwas für den Schutz von Radfahrerinnen und Radfahrern tun können“, sagt Polizeipräsident Gregor Lange, dem ein anderer Punkt aber ebenfalls sehr wichtig ist: „In den letzten Jahren beobachten wir im Straßenverkehr – insbesondere im Verhältnis von Auto- und Radfahrern – bedenklich oft ein Gegeneinander statt ein Miteinander. Wir werben daher ausdrücklich für mehr gegenseitige Rücksichtnahme.“

Im Anschluss an den Medientermin haben die Mitarbeiter:innen der Verkehrsunfallprävention der Polizei Dortmund einen präventiven Einsatz zu eben dieser Thematik im Kreuzviertel durchgeführt, genauer im Bereich der Kreuzstraße in Höhe des dortigen Schulzentrums. Dabei wird die Verkehrssituation beobachtet, werden Auto- wie Radfahrende auf die Regelung hingewiesen.

„Die Sicherheit von Fahrradfahrenden liegt uns einfach am Herzen“, sagt Polizeihauptkommissar Sascha Schlusemann: „Uns ist bewusst, dass die Novellierung der Straßenverkehrsordnung in diesem Punkt mitunter schwierig umzusetzen ist und dass viele Menschen dies auch schlichtweg noch nicht mitbekommen haben. Hier setzen wir mit unserer Präventivarbeit an.“

13 Verkehrsunfälle waren auf zu geringen Sicherheitsabstand zurückzuführen

Die Kontrollstelle an der Kreuzstraße befand sich direkt an einem Schulzentrum. Hier wurden auch 1,5 bis 2 Meter Seitenabstand visualisiert.
Die Kontrollstelle an der Kreuzstraße befand sich direkt an einem Schulzentrum. Hier wurden auch 1,5 bis 2 Meter Seitenabstand visualisiert. Foto: PP Dortmund

In der Zeit vom 1. Januar 2020 bis zum heutigen Tage haben sich in Dortmund und Lünen insgesamt 13 Verkehrsunfälle ereignet, die auf zu geringen Sicherheitsabstand beim Überholen zurückzuführen sind. Unfallorte waren etwa die Münsterstraße, die Kurler Straße, die Oesterstraße oder die Schäferstraße.

In den allermeisten Fällen wurden die Fahrradfahrenden „nur“ leicht verletzt, in einem Fall schwer verletzt, in einigen Fällen flüchteten die Unfallverursacher. Von Januar bis September 2022 gab es insgesamt 426 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrer:innen. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es noch 399.

Für den Leitenden Polizeidirektor Ralf Ziegler, Leiter der Direktion Verkehr bei der Polizei Dortmund, ist die gemeinsame Aktion mit dem ADFC ein wichtiger Beitrag, „um die Vision Zero zu erreichen. Diese steht über allem und wir wollen dem Ziel ,null Verkehrstote‘ jedes Jahr aufs Neue so nah wie möglich kommen. Ich bin selbst häufig mit dem Fahrrad unterwegs und weiß um die Schwierigkeiten auf der Straße. Daher unterstütze ich diese Aktion ausdrücklich und bin sicher, dass die Neu-Regelung in der Straßenverkehrsordnung in Zukunft noch mehr Menschen bekannt wird.“

Auch aus der Sicht des Kooperations-Partners ADFC hat die auf ein Jahr befristete Sticker-Aktion nur Gewinner. ADFC-Vertreter Björn Künsting: „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit dem Thema bei der Polizei Dortmund sprichwörtlich offene Türen eingerannt haben. Wir sind sehr froh über die Unterstützung und möchten gemeinsam für diese wichtige Thematik sensibilisieren.“ Ein besonderes Augenmerk liege dabei auch auf dem Schutz von Schüler:innen. „Mehr Fahrrad fahrende Schüler bedeuten auch, dass weniger „Elterntaxis“ unterwegs sind – und das bedeutet, dass es sicherer auf den Straßen und vor Schulen wird“, so Björn Künsting.

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