Nach dem Fußball ist vor dem Filmfestival. Ab Pfingstmontag verwandeln sich einige Dortmunder Kneipen und Bars für eine Woche wieder in kleine Kinos. Kurzfilmfans können sich auf das elfte Dortmunder Tresen Filmfestival freuen.
Acht Kneipen präsentieren eine spannende Mischung aktueller Kurzfilme
Die Idee ist so alt wie bewährt: Wenn die Beamer und Leinwände in Dortmunder Kneipen und Bars Fußballpause haben, geht der Kurzfilm an den Start. Bereits vor 13 Jahren startete das erste Tresen Filmfestival und auch zwei Jahre Pandemiepause konnten dem Konzept nichts anhaben. Nun steht die elfte Ausgabe vor der Tür.
Acht Dortmunder Kneipen werden zum Kino und präsentieren eine spannende Mischung aktueller Filme, die nicht wie üblich schweigend im dunklen Saal, sondern – wie beim Fußball – im Rudel und am Tresen sitzend geschaut werden. Schlaue und doofe Kommentare, lachen, weinen, Bierpause und Szenenapplaus inklusive.
Unabhängige Produktionen, unbekannten und prämierte Werke
Die Initiator:innen versprechen eine Woche voller „interessanter, lustiger, herzergreifender, spannender und diskussionswürdiger Filme“, denen allen eins gemeinsam ist: sie sind kurz.
Mal zwei Minuten Animationsfilm, mal 18 Minuten Dokumentation oder auch mal fast 30 Minuten Spielfilm – das Spektrum der Filmformate ist mindestens so abwechslungsreich wie die Themen, denen sich die meist jungen Filmemacher:innen widmen.
Zu sehen sind Low-Budget-Filme kleiner unabhängiger Produzent:innen, Dortmunder Produktionen, aber auch internationale Filme, Erstlingswerke und solche, die bereits ausgezeichnet wurden.
Festivalstart im Hafen bei Herrn Walter und im Subrosa
Pfingstmontag startet das Festival an Bord des Event-Schiffs „Herr Walter“ im Dortmunder Hafen. Passend zur Atmosphäre des Schiffs, läuft hier mit „Shark“ (Hai) auch der erste internationale Beitrag des Festivals.
Am Dienstag, den 30. Mai, geht es dann in der Hafenkneipe „Subrosa“ weiter und parallel auch im Strobels neben dem Westfalen Stadion – hier haben sie die Fußballwogen dann sicher bereits geglättet.
Neue und alt bewährte Spielstätten an der Hohen Straße
Am Mittwoch, den 31. Mai, sind dann das „Missin‘ Link“ im Unionviertel und das „Luups“ an der Hohen Straße Spielort des Festivals. Hier können die Gäste u. a. „Erwachsen oder sowas“ schauen und mit der Hauptdarstellerin auf die Achterbahnfahrt des Erwachsen Werdens gehen. Fazit: Alles ist kompliziert, aber auch irgendwie magisch.
Donnerstag, den 1. Juni, ist erstmals der englische Pub „The Londoner“ Teil des Festivals und mit „Balke“ eine Spielstätte der ersten Stunde (beide Hohe Straße). Dort haben in der Vergangenheit schon mal über 100 Leute einen Festivalabend verbracht und der Tresen ist bei schönen Wetter open air
Publikumsjury und Verleihung des „Goldenen Bierdeckel“
Das Finale findet dann am Freitag, den 2. Juni im „Domicil“ in der City statt. Dann laufen noch einmal sechs Filme, darunter mit „Hot Dog“, ein Kurzfilm in dem die Regisseurinnen in nur sieben Minuten von der Entdeckung der eigenen weiblichen Sexualität erzählt, ausgelöst durch die Vibrationsfunktion des PlayStation Controllers.
Reicht das zum Sieg? Was kommt an beim Publikum? Das entscheidet jede:r selbst. Das Publikum ist die Jury und bei jeder Vorstellung werden Stimmzettel ausgefüllt und Noten vergeben. Die Auswertung erfolgt am Abend des Finales im Domicil und auf die Sieger:innen wartet der mit 1.000,00 Euro dotierte Preis, der „Goldene Bierdeckel 2023“. Dann mal „Klappe und Film ab!“
11. Dortmunder Tresen Filmfestival vom 29. Mai bis 2. Juni 2023 in acht Dortmunder Kneipen. Eintritt frei. Infos Spielorte und Programm
