
Das Hafenquartier Südliche Speicherstraße wurde beim Deutschen Städtebaupreis 2025 in Berlin ausgezeichnet. Die Jury würdigte die gelungene Transformation des ehemaligen Industrieareals in ein zukunftsfähiges Quartier mit Forschung, Kreativität und Digitalität im Fokus. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert und Teil eines bundesweiten Auswahlverfahrens.
Ein Modell-Quartier mit einem breiten Nutzungsmix
In der Hauptkategorie um den Preis der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) hatten sich 61 Projekte aus ganz Deutschland in der Hauptkategorie um den Preis der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) beworben. 25 von ihnen nahm die Jury vor Ort in Augenschein.

Neun blieben übrig und wurden bei der Preisverleihung gewürdigt. In diesem Feld errang das Dortmunder Projekt eine der vier mit jeweils 1.000 Euro dotierten „Auszeichnungen“ nach dem „Hauptpreis“. Zusätzlich wurden auch noch vier undotierte „Belobigungen“ vergeben.
„Das Hafenquartier in Dortmund zeigt eindrucksvoll und modellhaft, wie aus einem Industrieareal ein zukunftsfähiges Stadtquartier wird, das Innovation, Identität und Integration vereint – mit einer Strahlkraft, die weit über Dortmund hinausreicht“, hieß es in der Laudatio.
Auf dem vormals industriell genutzten Gelände an der südlichen Speicherstraße ist ein vielfältig genutzter Stadtraum entstanden. Nutzungsschwerpunkte liegen auf Forschung, Kreativität und Digitalität, bereichert um Aspekte wie Gastronomie, Bildung und Beratung. Diesen breiten Nutzungsmix lobte die Jury des Städtebaupreises als „besonders beeindruckend“.
Akademie, Heimathafen, Leuchtturm: Starke Konzepte erhalten den Zuschlag
Um das Quartier zu entwickeln, platzierte die Stadt als eigenes Projekt die Akademie für Theater und Digitalität und vergab weitere Grundstücke an private Investoren mit starken Konzepten. Den öffentlichen Raum gestaltete die Stadt aufwändig mit hoher Aufenthaltsqualität. Hafentypische Elemente blieben erhalten oder wurden gestalterisch aufgegriffen. Über 90 neue Bäume sowie Wildblumenwiesen sorgen zusätzlich für ein grünes Erscheinungsbild.

Von den insgesamt acht Hochbauprojekten sind vier bereits fertig: zum einen die beiden Bestandsumbauten des Bildungs- und Beratungshauses Heimathafen Nordstadt und des Lensing Media Port. Zum anderen die Neubauten des Leuchtturms am Anleger mit dem Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik „ISST“ und die Akademie für Theater und Digitalität.
Für die vier weiteren Hochbauten liegen konkrete Planungen vor. Die Quartiersentwicklung läuft aktuell im nördlichen Abschnitt der Speicherstraße weiter.
Ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen Beteiligten
Beim Jurybesuch Anfang Januar waren Vertreter:innen aller Hochbauprojekte und der Stadtverwaltung im Heimathafen Nordstadt zusammengekommen, um zu unterstreichen: Das Hafenquartier Südliche Speicherstraße ist ein Gemeinschaftsprojekt vieler.

Dieser „engagierte Kooperationsprozess“ zwischen privaten und öffentlichen Akteur:innen wurde auch in der die Laudatio der „DASL“ hervorgehoben. Der Deutsche Städtebaupreis zeichnet Projekte aus, die nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur leisten.
Ausgezeichnet werden Projekte, die beitragen zur Verbesserung der stadtfunktionalen, stadträumlichen und architektonischen Qualität des Gebiets – alles zugunsten der dort wohnenden und arbeitenden Menschen.
Wanderausstellung macht Projekt bundesweit bekannt
Als beim Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnetes Projekt wird das Hafenquartier Südliche Speicherstraße nun Teil der Wanderausstellung „Stadt Bauen“, die ab September bundesweit gezeigt wird, sowie einer gleichnamigen Buchpublikation.
Zuletzt hatte Dortmund 2018 den Deutschen Städtebaupreis gewonnen, mit der Entwicklung des „Hörder Dreiklangs“ aus Phoenix See, Phoenix West und der Stadterneuerung im Hörder Zentrum.
Die Projekte „Gestaltung öffentlicher Raum Speicherstraße-Süd“ und „Heimathafen Nordstadt“ wurden gefördert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie die Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen.