Großes Engagement für Geflüchtete – „Train of Hope“ erhält den Ehrenpreis „Eiserner Reinoldus“

„Zug der Hoffnung“ soll im Dortmunder Norden noch länger weiterfahren

„Train of Hope“-Mitglieder und der PVR-Vorstand bei der Preisübergabe des „Eisernen Reinoldus“ Foto: Lukas Pazzini für Nordstadtblogger.de

Der Ehrenpreis „Eiserner Reinoldus“, der vom Pressevereins Ruhr (PVR) verliehen wird, ging dieses Jahr an den Verein „Train of Hope“. Der Vorsitzende des Ortsverein der Journalisten-Gewerkschaft DJV Kay Bandermann würdigte das Engagement des Vereins in der Geflüchtetenkrise und darüber hinaus, dessen Einsatz kein Strohfeuer geblieben ist. Der Verein entstand 2015 aus vielen Ehrenamtlichen, die bei der sogenannten Drehscheibe in Dietrich-Keuning-Haus Geflüchteten geholfen hat.

Das Jahr 2015: Gute Zusammenwirken aus Verwaltung und Ehrenamt

Doch wie war im Jahre 2015 konkret die Situation (dazu unten auch noch eine Vielzahl von Nordstadtblogger-Artikeln)? Kay Bandermann fragt bei den Menschen nach, die damals handeln mussten: die ehemalige Sozialdezernentin Birgit Zoerner und der Leiter des Dietrich-Keuning-Haus Levent Arslan. ___STEADY_PAYWALL___

Birgit Zoerner im Gespräch mit Kay Bandermann Foto: Lukas Pazzini für Nordstadtblogger.de

Die Stadt habe einen Tag vorher Bescheid gewusst, dass die Züge mit Geflüchteten von Ungarn nach Dortmund kommen würden und deshalb Kapazitäten in Dortmund geschaffen werden müssten. Die Verwaltung habe sehr effektiv gearbeitet, war aber auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen.

„Train of Hope“ habe, so Zoerner, in dieser Situation gezeigt, dass die Nordstadt bereit war zu helfen und hat der Nordstadt auch in den Jahren danach „eine Stimme gegeben“ wurde.

Levent Arslan erzählte davon, dass er erst am Tag selbst von der Ankunft der Geflüchteten erfahren hat und von Reibereien, die es zwischen hauptamtlichen Kräften und Ehrenamtlichen gegeben hat. „Am Ende hat aber alles funktioniert“, in einer überregionalen Zeitung stand dann auch, „dass das die Drehscheibe wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert“.

„Zug der Hoffnung“ darf nicht aufhören zu fahren

Der Laudator Lorenz Bahr, Staatssekretär im unter anderem für Flucht und Integration zuständigen NRW-Ministeriums, betonte, dass „Train of Hope“ auch für eine Willkommenskultur stehe, die 2015 in Deutschland geherrscht hat und heute nicht mehr besteht.

Verleihung des „Eiserner Reinoldus“, v. l. n. r. : Till Krause, Bürgermeisterin Barbara Brunsing, Staatssekretär Lorenz Bahr, Fatma Karacakurtoglu, Carmen Obermeier und Kay Bandermann Foto: Lukas Pazzini für Nordstadtblogger.de

„Was 2015 noch klein begann ist heute eine Erfolgsgeschichte“. Der „Zug der Hoffnung“ dürfe in jedem Fall nicht aufhören zu fahren und sich auch nach zehn Jahren fortschreitendem Rechtsruck weiter für Menschenrechte engagieren.

„Man kann echt stolz auf diese Stadt sein“, erklärten die „Train of Hope“-Vorstandsmitglieder Fatma Karacakurtoglu und Carmen Obermeier. Das Engagement von ihrem Verein aber auch vieler weiterer Intitativen in Dortmund zeige, dass „das Stadtbild hier stimmt“. Der Verein habe auch im Jahre 2022 gezeigt, dass er schnell und effektiv Hilfe für ukrainische Geflüchtete organisieren konnte.

Außerdem kündigte an diesem Abend Kay Bandermann nach 20 Jahren im Vorstand des PVRsim nächsten März nicht mehr zu kandidieren. In seinen abschließenden Worten machte er deutlich, dass im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz qualitativer Journalismus der Gesellschaft auch Geld wert sein muss: „KI wird niemals die Arbeit von Journalisten ersetzen können“.

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