Impfaktion am 26. November von 8 bis 12 Uhr im FZW

Gast-Haus bietet in Dortmund Booster-Impfungen für Wohnungs- und Obdachlose an

Im Mai wurden rund 400 Personen mit dem Vakzin von „Johnson & Johnson“ im FZW immunisiert. Sechs Monate später bieten Gast-Haus und Kooperationspartner:innen nun die wichtigen Booster-Impfungen an. Foto: Sebastian Sellhorst

Genau sechs Monate ist es her, dass sich Menschen ohne festen Wohnsitz mit dem Impfstoff „Johnson & Johnson“ im FZW unter der Gesamtkoordination des Gast-Hauses in Kooperation mit Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld und seinem Team vom Klinikum Dortmund impfen lassen konnten. 396 Menschen Mitte Mai sowie 75 weitere Gäste in den Folgemonaten nahmen dieses Angebot wahr, um sich besser gegen das Virus schützen zu können.

Wohnungs- und Obdachlose übernehmen Verantwortung – bereits 300 Anmeldungen

Statt Konzertbesucher*innen werden hier nun Obdachlose anstehen.
Statt Konzertbesucher:innen werden hier nun wieder Obdachlose anstehen. Archivfoto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

„Auch für Menschen, die mit „Johnson & Johnson“ immunisiert wurden, empfiehlt die Stiko eine Booster-Impfung. Diese Corona-Grundimmunisierung ist für unsere Gäste besonders wichtig. Ein schwerer Krankheitsverlauf wäre für sie sehr gefährlich, da sie in sehr schwierigen Lebenssituationen leben müssen“, so Katrin Lauterborn, Geschäftsführerin des Gast-Haus e.V.

Insgesamt haben sich 300 Personen im Vorfeld für diese Booster-Impfaktion angemeldet. Der Andrang ist groß- die Warteliste für weitere Interessenten ist bereits bis oben hin gefüllt.

Am 26. November 2021 in der Zeit von 8 bis 12 Uhr öffnet das FZW wieder seine Türen für die Impfaktion des Gast-Hauses für wohnungslose und obdachlose Menschen. Neben der ärztlichen Leitung von Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld und seinem Team sind nun auch noch Ärzt:innen des Rotary Clubs Neutor mit eingebunden.

Niederschwelliges Impfangebot für Menschen in sehr schwierigen Lebenssituationen

Darüber hinaus stehen weitere ehrenamtliche Mitarbeiter:innen, wie Dolmetscher:innen in Spanisch, Polnisch und Französisch sowie Impfbegleiter:innen tatkräftig zur Seite. „Wir freuen uns auf diese sehr gute Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen. So sind wir für jede Situation bestens vorbereitet. Alle bringen viel Empathie und Fachkompetenz für unsere Gäste mit“, sagt Hans-Georg Kubitzer, leitender Arzt des Mobilen Medizinischen Dienstes Gast-Haus e.V.

Ärzte und Helfer:innen bei der niederschwelligen Impfaktion im Mai 2021. Foto: Marc Raschke / Klinikum Dortmund

„Wir müssen uns sowohl für unsere Gäste als auch zum Wohle der Gesamtgesellschaft gemeinsam einbringen und ein niederschwelliges Impfangebot für Menschen ohne Versicherungsschutz, ohne Personalausweis oder andere Identitätsnachweise bereithalten. Keiner darf unversorgt und ohne lebenswichtigen Schutz bleiben. Dies ist die Motivation und der Leitgedanke des Gast-Hauses“, so Heinrich Bettenhausen, Vorstandsvorsitzender Gast-Haus e.V.

Das Gast-Haus mit seinen über 300 ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen stellt sich seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie immer wieder auf die gesellschaftlichen Herausforderungen ein, um eine Grundversorgung seiner Gäste auch in schwierigen Zeiten gewährleisten zu können.

Dies bedarf einer enormen Flexibilität und Kraftanstrengung. Nur gemeinsam mit dem Ehrenamt, Förderern und Kooperationspartner:innen ist eine solche Arbeit möglich. Im Namen der Gäste bedankt sich das Gast-Haus sehr bei allen Kooperationspartner:innen, Akteur:innen und Unterstützer:innen für ihren Einsatz.

Unterstütze uns auf Steady

Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:

Vier Männer rauben Obdachlosen aus und verletzen ihn schwer: 20 Euro Beute – Polizei sucht Zeug*innen

Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Solidarität damit wir unsere Gäste im GAST-HAUS sicher empfangen und bewirten können! (PM)

    Die Folgen der Corona-Pandemie werden in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen sichtbarer und stellen weltweit alle Länder, Kommunen, Institutionen und jeden einzelnen Menschen vor große Herausforderungen. Die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Menschen muss geschützt und erhalten werden. Auch das Gast-Haus übernimmt hier eine große gesellschaftliche Verantwortung und Aufgabe.

    Seit dem Ausbruch der Pandemie hat das Gast-Haus zusammen mit seinen 300 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen viele Kraftanstrengungen unternommen, um auch weiterhin für seine wohnungs- und obdachlosen Gäste da zu sein und sie zu versorgen. Mit der Schließung des Tagesaufenthaltes stand für das Gast-Haus fest, dass dieses wichtige Angebot für die Gäste nicht wegfallen durfte. So begab sich das Gast-Haus auf eine große Odyssee – von der Lunchpaketausgabe, zur Winternothilfe am U und Sommernothilfe im FZW und wieder zum Gast-Raum zurück – die von vielen ehrenamtlichen Schultern, Kooperationspartnern und anderen Akteuren getragen wurde.

    „Diese Zeit war sehr aufreibend, aber auch durchaus positiv. Denn wir haben seitens der Stadt, Kooperationspartner, Ehrenamtlichen und Bürger*innen der Dortmunder Stadtgesellschaft eine große Solidarität und ein gelebtes Miteinander erfahren. Dafür sind wir sehr dankbar“, so Heinrich Bettenhausen, Vorstandsvorsitzender Gast-Haus e. V. „Ohne diese tatkräftige Unterstützung hätten wir unsere Gäste nicht so gut versorgen können.“

    Seit Anfang Oktober hat das Gast-Haus nun wieder seine Türen für die Gäste geöffnet. Die Richtlinien der derzeitigen Corona-Regeln müssen eingehalten werden. Noch gilt die 3 G-Regelung. Dies bedeutet, dass jeder Gast am Eingang kontrolliert werden muss. Gäste, die weder geimpft noch getestet sind, dürfen nicht eintreten und erhalten jedoch ein Lunchpaket.

    „Dies stellt uns vor große Herausforderungen, die wir ohne einen professionellen Security-Dienst nicht bewältigen können. Denn wir übernehmen hier eine große Verantwortung und müssen die Gesundheit von unseren Gästen, Ehrenamtlichen und Mitarbeiter*innen schützen“, sagt Katrin Lauterborn, Geschäftsführerin Gast- Haus e. V. „Hierbei kommt es hin und wieder mal zu Situationen, die für alle Beteiligten nicht leicht sind, denn unsere Gäste können sich aufgrund ihrer Lebenssituationen nicht immer regelkonform verhalten“.

    Das Leben von Obdach- und Wohnungslosen ist seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie noch einmal schwerer geworden. Soziale Kontakte fallen weg, Tagesstrukturen lösen sich mehr und mehr auf, Rückzugsorte fehlen und psychische Probleme nehmen zu. Vor allem jetzt im Winter. Es wird kälter, dunkler und feuchter. Das Gast-Haus als niederschwelliger Schutz- und Rückzugsort möchte auch weiterhin für seine Gäste da sein. Braucht aber hier jedoch vor allem finanzielle Unterstützung, um einen professionellen Security-Dienst finanzieren zu können. Jede finanzielle Spende hilft!

    Spendenkonto: Gast-Haus e. V. DE90440501990021029270 DORTDE33XXX

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert