Führerschein trotz Handycaps: Sven Hilbig hat sich seinen großen Traum erfüllt – mithilfe des Caritasverbands Dortmund

Die Anforderungen im Straßenverkehr steigen mit der Geschwindigkeit. Foto: Karsten Wickern

Sven Hilbig ist ein aufgeschlossener Typ, lacht gerne und hat keine Probleme, ein Gespräch anzufangen. Und der 35-Jährige hat etwas zu erzählen. Denn trotz einer Lernschwäche hat sich der junge Mann, der im Ambulant Betreuten Wohnen der Caritas Dortmund lebt, einen Herzenswunsch erfüllt: den Rollerführerschein Klasse AM 50 ccm.

Vom Mofa zum Rollerfahren: eine enorme Umstellung für den jungen Mann

Stolz zeigt Sven Hilbig die kleine Plastikkarte, die seit kurzem in seinem Portemonnaie steckt. Dabei fing alles mit einer spontanen Idee an. „Ich habe mich einfach angemeldet und wusste gar nicht, dass die Fahrschule Szymanski Menschen mit Handycap unterstützt.“ ___STEADY_PAYWALL___

Stolz mit dem neuen Führerschein: Sven Hilbig

Ein glücklicher Zufall, doch ohne Ehrgeiz ging es nicht. „Ich habe im August angefangen und wollte bis Weihnachten fertig sein“, erzählt der 35-Jährige. Letztendlich hielt er den Schein, auch durch die Unterstützung seiner Bezugsbetreuerin, Nicole Emmerich von der Caritas, einen Monat früher in den Händen.

Obwohl Hilbig bereits einen Führerschein für Mofas hat, stellte das Rollerfahren eine enorme Umstellung dar. „Die Geschwindigkeit war ein große Thema“, erklärt Nicole Emmerich. „Ich muss ja beim Fahren die Verkehrszeichen wahrnehmen. Gleichzeitig gab es Anweisungen vom Fahrlehrer über Kopfhörer“, ergänzt Sven Hilbig. Dazu kam die theoretische Prüfung. „Da hatte ich beim ersten Mal einen Blackout“, gibt er offen zu. Die Nervosität war einfach zu groß. Und dennoch: Beim zweiten Anlauf klappte es. Denn der 35-Jährige hat einen großen Vorteil: Er kann trotz Handycap gut mit Computern umgehen. So arbeitete er online die Fragebögen intensiv durch.

Jetzt spart Sven Hilbig auf einen eigenen Roller. Den braucht er auch, um zur Arbeit in einer großen Bäckerei zu kommen. „Sonntags fange ich um 6.00 Uhr an. Der erste Bus fährt aber erst um 6.00 Uhr“, beschreibt er die Probleme, die der Schichtdienst mit sich bringt.

 

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