Mit zwei Jahren Verspätung fand endlich der Gegenbesuch statt

Feierstunde: Leeds und Dortmund begehen das 50-jährige Jubiläum ihrer Städtepartnerschaft

Die Stadt Dortmund begrüßt eine vierköpfige Delegation unter Leitung von Lord Mayor Bob Gettings
Die Stadt Dortmund mit OB Westphal begrüßt eine vierköpfige Delegation unter Leitung von Lord Mayor Bob Gettings. Foto: Stadt Dortmund/Gaye Suse Kromer

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Dortmund und Leeds gab es im Westfälischen Industrieklub eine Feierstunde statt. Es ist ein Nachholtermin – wegen der Corona-Pandemie und dem Tod der Queen konnte die Feier zwei Jahre lang nicht stattfinden.

Bereits im Oktober 2019 wurde in England gefeiert – Gegenbesuch musste lange warten

Eintragung ins Goldene Buch der Stadt.
Eintragung ins Goldene Buch der Stadt. Foto: Stadt Dortmund/Gaye Suse Kromer

Das 50-jährige Jubiläum wurde vom 3. bis 6. Oktober 2019 in der britischen Partnerstadt gefeiert und mit Arbeitsgesprächen kombiniert. Die Dortmunder Delegation bestand aus dem damaligen Bürgermeister Manfred Sauer, Stadtrat Ludger Wilde, Oberbürgermeister a. D. Dr. Gerhard Langemeyer und Kurt Eichler, ehemaliger Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe.

Nachdem die „Goldene Hochzeit“ der Städtepartnerschaft im Mai 2020 aufgrund der Pandemie und im September 2022 aufgrund der Trauerfeierlichkeiten zum Tode der Britischen Königin nicht gefeiert werden konnte, wird dies nun nachgeholt. Die Stadt Dortmund begrüßt eine vierköpfige Delegation unter Leitung von Lord Mayor Bob Gettings und bietet den Gästen aus Großbritannien vielfältiges Programm. Der Fokus des Programms lag auf der Feierstunde mit eingeladenen Gästen aus Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft im Westfälischen Industrieklub, an der auch der britische Generalkonsul Rafe Courage und OB Thomas Westphal teilnahmen. Die Leedser Repräsentant:innen trugen sich dann auch in das Goldene Buch der Stadt Dortmund ein.

Generalkonsul Rafe Courage
Generalkonsul Rafe Courage Foto: Stadt Dortmund/Gaye Suse Kromer

Der Leedser Delegation wurde die Stadt inklusive Dortmunder Weihnachtsstadt bei einem Rundgang und einer Rundfahrt gezeigt. Außerdem gab es die Gelegenheit weitere Kontakte zu knüpfen, zum Beispiel mit den Dortmunder Rotariern. Erst kürzlich eingegangene Verbindungen, wie u.a. mit dem Jugendring und dem Royal Saint Barbara’s Dortmund Golf Club e.V. konnten weiter vertieft und die langjährigen Beziehungen bspw. mit der Deutsch-Britischen Gesellschaft gepflegt werden.

Weitere Programmpunkte waren der Besuch des Konzerthauses und das traditionelle Weihnachtssingen im Theater. Auch mögliche künftige Kooperationen im Wirtschaftsbereich waren Thema, indem im „Projektor“ der Titel „Innovationshauptstadt Europas“ und das Projekt „DoAccelerate“ vorgestellt wurden. Die Besichtigung des Signal-Iduna-Parks war eingebettet in einen Austausch mit dem BVB-Lernzentrum, das historisch mit dem „Study Support Centre“ des FC Leeds United verbunden ist. Im Deutschen Fußballmuseum folgten auf eine Kurzführung ein inhaltlicher Austausch zum Thema „Ukraine“ sowie ein kurzer Blick in das dortige Ukraine-Café.

Die Geschichte der Städtepartnerschaft hat einen langen Vorlauf

Foto: Stadt Dortmund/Gaye Suse Kromer

Im Jahr 1949 wurde von der „Control Commission of Germany“ der Vorschlag gemacht, Beziehungen zwischen West Riding of Yorkshire und dem Regierungsbezirk Arnsberg herzustellen – zwei Gebiete mit großen Übereinstimmungen in Größe und Bevölkerungszahl, Landschaftscharakter und Wirtschaftsstruktur.

Der Vorstoß zur Aufnahme einer Städtepartnerschaft zwischen Städten dieser Regionen fällt in das Jahr 1957. Damals wurde der Oberbürgermeister von Dortmund, Dietrich Keuning, eingeladen, als Gast des Foreign Office zusammen mit den Oberbürgermeistern von Essen und Gelsenkirchen eine Reise durch England zu unternehmen.

Bei einem Aufenthalt in Leeds, der größten Stadt Yorkshires, wurde zwischen den beiden Stadtoberhäuptern eine partnerschaftliche Verbindung zwischen Leeds und Dortmund erwogen. Die Auslandskulturtage (England) im Jahr 1961 gaben dann den entscheidenden Anstoß zur Erweiterung der partnerschaftlichen Kontakte.

Durch die vielen guten Kontakte folgte 1969 die Städtepartnerschaft

Städtepartnerschaft Leeds
Die Städtepartnerschaft zwischen Dortmund und Leeds besteht seit über 50 Jahren. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Es folgten wechselseitige Besuche der Repräsentant:innen beider Städte und es wurden aus der Zivilgesellschaft viele Kontakte und Kooperationen geknüpft. Die Vielzahl der gut fundierten Verbindungen veranlasste die beiden Stadtvertretungen, die bisherigen Beziehungen durch den Abschluss einer offiziellen Städtepartnerschaft anlässlich der Auslandskulturtage 1969 mit Großbritannien zu krönen.

Am 02.Juni 1969 überreichte Dortmunds Oberbürgermeister Heinrich Sondermann seinem Kollegen Lord Mayor Bretherick im Rahmen einer öffentlichen Ratssondersitzung im Großen Haus der Städtischen Bühnen die Städtepartnerschaftsurkunde. Die Gegenurkunde überreichte der Rat der Stadt Leeds Anfang April 1970 in Leeds an Oberbürgermeister Heinrich Sondermann und an eine Ratsdelegation aus Dortmund.

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Reaktionen

  1. Auszubildende erneuern das Stadtwappen der City of Leeds im Westfalenpark (PM)

    Im Westfalenpark erstrahlt ein bekanntes Stadtwappen in neuem Glanz: Das Beet, das das Stadtwappen von Leeds in Form einer Rose darstellt, wurde von den Auszubildenden des gärtnerischen Betriebs im Park komplett erneuert.

    Das Beet ist ein Symbol für die langjährige Partnerschaft zwischen der City of Leeds und Dortmund, die seit 1969 besteht. Auf der Bundesgartenschau 1991 präsentierte sich im Ausstellungsbereich „Gärten der Partnerstädte“ Leeds mit seinem Stadtwappen, der Rose von Yorkshire, im Westfalenpark. Das Beet war seitdem ein fester Bestandteil des Deutschen Rosariums im Westfalenpark, bis es aufgrund von Bombensondierungen im Park nicht mehr bestehen konnte.

    Die Auszubildenden haben das Beet nun neu angelegt und das Muster und die Struktur des Beets in Form der Rose von Yorkshire neu geformt. Um eine Ansteckung mit Zünslern zu vermeiden, wurde als Rahmen der Rosenform anstelle einer Buchsbaumhecke ein Buchsbaumersatz gepflanzt. Die Pflasterung rund um das Beet wurde gereinigt, repariert und teilweise neu gelegt sowie komplett neu verfugt. Zuletzt wurden die Strauchrosen von den Auszubildenden mit großer Sorgfalt gepflanzt. Die Rosen wurden dem Stadtwappen getreu in Weiß und Gelb gewählt und stellen die Blüten der Rose von Yorkshire dar. Hierfür wurden robuste Rosensorten ausgewählt.
    Wenn die Rosen ab Juni in ihrer Hochblüte stehen, kann das Stadtwappen in seiner vollen Pracht bewundert werden (Station 22 auf dem Rosenweg im Westfalenpark).

    Das erneuerte Beet ist nicht nur ein Zeichen für die Partnerschaft zwischen Leeds und Dortmund, sondern auch ein Zeugnis der hervorragenden Arbeit der Auszubildenden des Gärtnerischen Betriebs im Westfalenpark.
    Wer sich für das Thema Rosen interessiert, sollte sich den 11. Juni vormerken: An diesem Tag findet im Westfalenpark das Rosenfest statt. Neben einem Gartenmarkt können Besucherinnen und Besucher an Rosen- und Duftführungen teilnehmen und sich von der Schönheit der Rosen verzaubern lassen. Das Rosenfest ist eine wunderbare Gelegenheit, mehr über die faszinierende Welt der Rosen zu erfahren und sich von ihrer Vielfalt und Schönheit begeistern zu lassen. Weitere Informationen dazu gibt es ab Mai auf der Webseite sowie auf dem Facebook und Instagram Account des Westfalenparks.

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