Einsatz für das Leben: Online-Suizidpräventionsprojekt [U25] erhält Spende über 8.000 Euro von der Sparkasse Dortmund

Die Spende der Sparkasse Dortmund wurde dankbar entgegen genommen. Mit ihrer Hilfe kann die Arbeit der Svizidprävention auch im kommenden Jahr sichergestellt werden. Foto: [U25]
Die Spende der Sparkasse Dortmund wurde dankbar entgegen genommen. Mit ihrer Hilfe kann die Arbeit der Suizidprävention auch im kommenden Jahr sichergestellt werden. Foto: [U25]
Anlässlich des Welttags der Suizidprävention kann sich das Team der Dortmunder Online-Suizidprävention über eine sehr wichtige Spende in Höhe von 8.000 Euro von der Sparkasse Dortmund freuen. Zum 15. Mal jährte sich der Welttag der Suizidprävention. Seitdem er 2003 durch die Weltgesundheitsorganisation und die International Association for Suicide Prevention (IASP) ins Leben gerufen wurde, finden an diesem Tag jährlich Aktionen verschiedener Organisationen statt, um auf das Thema Suizidalität aufmerksam zu machen.

Spende kommt genau zum richtigen Zeitpunkt – Förderung der Online-Prävention endete im August

Sozialdienst katholischer Frauen initiiert Projekt U 25 Suizidprävention - Jugendliche helfen Jugendlichen. Laura Maria Lintzen, Koordinatorin U25 Dortmund im Projektraum
Laura-Maria Lintzen ist Projektleiterin von [U25]. Fotos (2): Klaus Hartmann
Das Dortmunder Projekt [U25] engagiert sich schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich im Bereich der Suizidprävention und kann sich in diesem Jahr über eine Spende der Sparkasse Dortmund freuen. Die 8.000 Euro haben einen großen Anteil daran, dass das Projekt zumindest für das Jahr 2018 weiterhin erfolgreich arbeiten kann.

„Wir freuen uns anlässlich des Welttags der Suizidprävention natürlich ganz besonders über die Spende der Sparkasse“, sagt Laura-Maria Lintzen, Projektleiterin von [U25]. Bisher habe die Aktion Mensch, unterstützt durch Eigenmittel des Caritasverbandes Paderborn, das Projekt in Dortmund insgesamt drei Jahre als Startup finanziert.

Doch die Förderung endete zum 31. August 2018. Übergeben wurde der Spendenbetrag von Herrn Elmar Steinborn, Leiter des Beratungs-Centers der Sparkasse an der Münsterstraße. „Für die Spende der Sparkasse sind wir ganz besonders dankbar. Sie ermöglicht uns, das Jahr 2018 erfolgreich ausklingen zu lassen“, so Laura-Maria Lintzen erleichtert. 

[U25] ist ein Herzensprojekt für ehrenamtliche BeraterInnen in suizidalen Lebenskrisen

Die Unterstützung der Hilfesuchenden erfolgt online. Die HelferInnen arbeiten ehrenamtlich.
Die Unterstützung der Hilfesuchenden erfolgt online. Die HelferInnen arbeiten ehrenamtlich.

Mindestens das Jahr 2018 sei nun finanziell abgesichert, was die Projektleiterin besonders für die vielen ehrenamtlichen BeraterInnen freut, die aktuell bei [U25] arbeiten und die nun Gewissheit haben, dass es ihr Herzensprojekt auch über das Jahr 2018 hinaus in Dortmund geben wird. Insgesamt wurden bereits  über 40 Peers am Standort Dortmund ausgebildet; sie alle bieten jungen Menschen in suizidalen Krisen Unterstützung via Mail an. 

Auch in diesem Jahr beteiligte sich das Team von [U25] Dortmund wieder aktiv an Aktionen zum Welttag der Suizidprävention, um darauf aufmerksam zu machen, dass sich in Deutschland jährlich über 10.000 Menschen das Leben nehmen.

Gemeinsam trafen sich alle Teams der [U25]-Standorte deutschlandweit in Berlin, um im Rahmen einer Großveranstaltung über das Thema Suizid zu informieren und aufzuklären. Bis heute wird das Thema durch die Gesellschaft häufig vermieden oder tabuisiert.

Die WHO geht davon aus, dass acht von zehn Menschen ihren Suizid vorher ankündigen. Wage Anzeichen/Symptome können von HelferInnen jedoch nur verstanden werden, wenn sie sich mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Auf Seiten suizidärer Menschen gibt es häufig Angst, über ihre Gedanken, Gefühle wie Absichten zu sprechen Hemmnisse, die überwunden werden können. Ein Gespräch kann Leben retten!

Weitere Informationen:

www.u25-dortmund.de

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Reaktionen

  1. Suizid betrifft auch Kinder und Jugendliche
: Tierschutzpartei ruft zur Sensibilisierung für dieses Thema auf

 (PM)

    Suizid betrifft auch Kinder und Jugendliche
:
    Tierschutzpartei ruft zur Sensibilisierung für dieses Thema auf



    Statistisch gesehen ist der Suizid bei jungen Menschen die zweithäufigste Todesursache. Nach aktuellen Zahlen nahmen sich in Deutschland im Jahr 2018 insgesamt 517 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren das Leben. Schon im Sommer des letzten Jahres bezeichnete das deutsche Ärzteblatt die Zahlen und die damit verbundenen Schicksale als klinisch und gesellschaftlich relevantes Problem. Doch was bringt einen jungen Menschen zu der Entscheidung das eigene Leben beenden zu wollen?


    „Nicht nur erwachsene Menschen erleiden belastende Situationen oder Krisen! Bei Kinder und Jugendlichen kann beispielsweise Mobbing in der Schule, Versagen bei Prüfungen oder der Verlust von vertrauten Menschen massiv destabilisieren und zu Suizidgedanken führen“ so Steffi Linde aus dem Team der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) in Dortmund und gibt für Eltern, Lehrer und sonstige Angehörige Tipps zur Erkennung einer Suizidgefährdung: „Die Spektrum der Anzeichen ist dabei vielfältig und reicht von einem Rückzug aus dem sozialen Umfeld wie Freunden und/oder Familie, der intensiven Beschäftigung mit dem Sterben, dem unerwarteten Besuch bei Freunden und Familie über konkrete Vorbereitungen, wie etwa dem Sammeln von Tabletten, oder einen grundsätzlich steigenden Konsum von Suchtmitteln und dem Eingehen von bewussten Risiken, wie dem zu schnellen Autofahren, bis hin zu einer allgemeinen Hoffnungslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Selbsthass“.


    Auch nach Suizidhandlungen prominenter Persönlichkeiten oder nach Ausstrahlung entsprechender Fernsehsendungen lässt sich laut wissenschaftlichen Studien besonders bei Jugendlichen ein Anstieg der Suizidrate feststellen. Dies bezeichnet man als Imitationseffekt, der nach dem jeweiligen Erlebnis meist bis zu zwei Wochen anhält. Auch Suizide in der Umgebung erhöhen das Risiko.

    Kinder und Jugendliche, die über Selbstverletzung sprechen oder einen Suizidversuch unternehmen, müssen dringend ärztlich und psychotherapeutisch behandelt werden. Jede Form von Suizidversuch muss dabei ernst genommen werden, schließlich geht einem Drittel aller vollzogenen Suizide ein entsprechender Versuch voraus, auch wenn dieser manchmal nur wenig ernst gemeint erscheint, wie etwa oberflächliche Schnitte am Handgelenk oder Einnehmen von Tabletten in nicht ausreichender Menge. Wenn die Eltern oder andere Bezugs- und Betreuungspersonen einen misslungenen Suizidversuch verharmlosen oder herunterspielen, kann dies den jungen Menschen oftmals erst recht dazu treiben, den Versuch zu wiederholen.

    Hilfsangebote:

    Kinder und Jugendtelefon („Nummer gegen Kummer“) Diese Nummer ist unter der Woche von 14 bis 20 Uhr erreichbar. Samstags besteht von 14 bis 20 Uhr das Angebot „Unter uns – Jugendliche beraten Jugendliche“, denn oftmals fällt es Betroffenen leichter mit gleichaltrigen zu reden. Die Nummer ist kostenlos und anonym: 116111 oder 0800/1110333
Weitere spezielle Angebote für Jugendliche gibt es über die Mail-Beratung bei http://www.u25-deutschland.de und bei „Freunde fürs Lebens“ unter http://www.frnd.de

    Telefonseelsorge (24 Stunden) 0800/1110111 (ev.) 0800/1110222 (kath.)
zusätzlich bietet die Telefonseelsorge für Hilfesuchende einen Chat- und eine E-Mail-Beratung an. In allen Fällen ist das Angebot anonym und kostenlos

    Ein muslimisches Angebot der Seelsorge ist 24 Stunden unter der 030/443509821 erreichbar.
    Ärztlich/ psychologischer Bereitschaftsdienst: 116117

    In absoluten Notfällen bitte direkt die 112 anrufen.

    Weitere Beratungsstellen vor Ort (auch persönliche Gesprächsangebote) findet man unter Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention http://www.suizidprophylaxe.de oder bei der Deutschen Depressionshilfe http://www.deutsche-depressionshilfe.de

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