Als eine der ersten Organisationen in NRW hat die Caritas Dortmund mit Hilfe der Jüdischen Kultusgemeinde vier Tage nach Kriegsbeginn In der Ukraine – also am 28. Februar 2022 – eine Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine geschaffen. Seit der Eröffnung wurden mehr als 2500 Ukrainer:innen beraten. Nun ist die Anlaufstelle vom Propsteihof in der City in das Bernhard-März-Haus in der Nordstadt umgezogen, um das Angebot zu optimieren.
Suche nach Arbeit, Kita- und Schulplätzen sowie fester Wohnung im Fokus
Die Zahlen der neuankommenden Flüchtlinge in Dortmund sinken. Die meisten Ukrainer:innen haben akzeptiert, dass es keine schnelle Rückkehr geben wird. Somit ändern sich auch die Bedürfnisse der Geflüchteten. Zu Beginn ging es um eine direkte Erstversorgung. Das heißt die Versorgung mit Lebensmitteln und einer Unterkunft. ___STEADY_PAYWALL___
Mittlerweile kommen die Suche nach einem Arbeitsplatz, nach einem Kindergartenplatz, nach einer passenden Schule oder nach einem festen Wohnsitz hinzu. Um diesen Ansprüchen besser gerecht werden zu können, hat sich die Caritas Dortmund für einen Umzug vom Propsteihof ins Bernhard-März-Haus in der Osterlandwehr 12 unweit des Borsigplatzes entschieden.
Das Gebäude wird nach wie vor als Standort für ein Sozialkaufhaus und für Beratungen genutzt. Zusätzlich haben Geflüchtete aus der Ukraine bei Kaffee und Kuchen die Möglichkeit, mit anderen Ukrainer:innen und Ehrenamtlichen in Kontakt zu kommen und eine Beratung und Hilfe beim Ausfüllen von Formularen in Anspruch zu nehmen.
Bei der Übersetzung in die russische und ukrainische Sprache helfen, wie auch schon zuvor, Ehrenamtliche aus der Jüdischen Kultusgemeinde. Am Tag der Eröffnung haben 70 Personen die Anlaufstelle besucht. Seitdem kommen täglich rund 30 Geflüchtete.
Appell: Andere Arbeitsbereiche brauchen auch weiter Ehrenamtliche
Ansgar Funcke, Vorstandsvorsitzender der Caritas Dortmund, hat sich insbesondere bei den vielen Ehrenamtlichen bedankt:
Doch trotz der vielen Helfer:innen, die sich schon seit mehreren Monaten für die Geflüchteten einsetzen, werden zur Zeit Übersetzer:innen für Schulgespräche gesucht, weil diese besonders zeitintensiv sind.
Es sei im Moment nicht nur ein tolles Ehrenamt, wenn man sich für die Ukrainer:innen engagiert, sondern es sei weiterhin wichtig, dass auch andere Arbeitsbereiche weiter unterstützt würden, sagte Ansgar Funcke mit Blick auf Arbeitsfelder wie die Altenhilfe oder das Projekt „Warm durch die Nacht“.
In der Altenhilfe geht es vor allem um regelmäßige Besuche von Menschen im Seniorenheim, die keine Angehörige haben. Das Projekt „Warm durch die Nacht“ von „youngcaritas“ versorgt Wohnungslose mit warmen Getränken und kommt mit diesen ins Gespräch.
Reaktionen
Stammtisch für Ukrainer*innen im WHH (PM)
Sie sind 50 Jahre oder älter? Dann kommen Sie, gerne auch mit Ihren Gastfamilien, bei uns vorbei und treffen sich mit anderen Ukrainer*innen zum Austausch. Finden Sie Freunde und Freundinnen und fühlen sich wohl. Wir bieten Ihnen einen geschützten Raum, indem Sie bei Kaffee und Tee zur Ruhe kommen können. Der Stammtisch findet immer mittwochs statt. Der nächste Termin ist der 25. Mai von 14 bis 17 Uhr im Wilhelm-Hansmann-Haus, Märkische Straße 21, 44141 Dortmund. Das Angebot ist kostenlos.
Mahnwache des Dortmunder Friedensforums (PM)
Das Dortmunder Friedensforum lädt seit Beginn des Ukrainekriegs jeden Mittwoch von 17 – 18 Uhr zu einer Mahnwache ein.
Weil in dieser Woche der Platz vor der Reinoldikirche nicht zur Verfügung steht, treffen wir uns am 25. Mai ab 17 Uhr an der Ecke Kampstr./Katharinenstr.
Es geht darum mit Wort- und Musikbeiträgen den Widersinn dieses und jedes anderen Kriegs aufzuzeigen, eine Politik des Friedens einzufordern:
Die Waffen nieder! Friedenslogik statt Kriegslogik!
Der Krieg in der Ukraine musss schnellstens beendet werden. Er hat bereits Tausenden das Leben gekostet. Hunderttausende sind auf der Flucht. Unser Mitgefühl gehört allen Opfern und ihren Angehörigen.
Wir fordern von allen Kriegsparteien einen sofortigen Waffenstillstand und ernsthafte Verhandlungen.
Verhandlungsgegenstand muss ein Sicherheitskonzept sein, das sowohl die Interessen Russlands als auch der Ukraine und der Lugansker und Donezker Volksrepubliken beinhaltet, mit der Perspektive einer Neutralität der Ukraine, wie sie kurz nach Kriegsbeginn vom ukrainischen Präsidenten Selenskij noch in Aussicht gestellt worden war. Im Gegenzug muss Russland seine Streitkräfte aus der Ukraine abziehen.
Die Bundesregierung muss sich von der Zielsetzung distanzieren, „Russland zu ruinieren“ (Außenministerin Baerbock). Das Gleiche gilt auch für die USA und die NATO. Die Waffenlieferungen sind zu stoppen und die Sanktionen zurückzunehmen.
„Wir müssen raus aus dieser Eskalationslogik“ – so der ehemalige sicherheitspolitische Berater von Angela Merkel Ex-Bundeswehrgeneral Erich Vad. Nur so könne man zu einem Frieden kommen und die Gefahr eines dritten Weltkriegs bannen.
Frieden und Sicherheit in Europa kann es nur mit und nicht gegen Russland geben. Wir müssen zurück zu einer Friedenspolitik der vertrauensbildenden Maßnahmen, zu einem System gemeinsamer Sicherheit und zu kontrollierter Abrüstung in Europa und weltweit!
Stammtisch für Ukrainer*innen im WHH (PM)
Sie sind 50 Jahre oder älter? …dann kommen Sie, gerne auch mit ihren Gastfamilien, bei uns vorbei und treffen sich mit anderen Ukrainer*innen zum Austausch. Finden Sie Freunde und Freundinnen und fühlen sich bei uns wohl. Wir bieten Ihnen einen geschützten Raum, indem Sie bei Kaffee und Tee in Ruhe ankommen können. Es geht los am 03. Juni jeweils freitags von 11.00 bis 14.00 Uhr im Wilhelm-Hansmann-Haus, Märkische Straße 21, 44141 Dortmund. Die Veranstaltung ist kostenlos. Weitere Informationen unter Tel. (0231) 50-2 33 57.
„Lachen, Land und Leute“ im Sprachklub der Ukraine-Anlaufstelle im Bernhard-März-Haus (PM Caritas)
Im Sprachklub der Ukraine-Anlaufstelle im Bernhard-März-Haus lernen Geflüchtete nicht nur deutsche Grammatik und Aussprache, es geht auch um Kenntnisse über Stadt und Land – und das Beste: Es gibt noch freie Plätze!
„Zum Glück müssen wir manchmal auch herzhaft lachen! Bei allem Traurigen, was uns gerade in der Welt umgibt, ist das auch gut so“, sagt Nils Bickenbach. Der Mitarbeiter der Ukraine-Anlaufstelle bietet jede Woche seinen Sprachklub an, wie er ihn nennt – natürlich kostenfrei.
Dabei lernen die Teilnehmenden nicht nur die deutsche Sprache, es geht auch um Landeskunde, Stadtentwicklung und verschiedene Kulturen. Oft stehen auch ganz praktische Dinge für den Alltag im Mittelpunkt: „Wir haben uns neulich das Dortmunder U-Bahn-Netz angeschaut und Wegbeschreibungen umgesetzt. Vor Weihnachten ging es um die Begrüßung unter einander, gute Wünsche fürs neue Jahr und wir haben auch Weihnachtslieder zusammen gesungen“, so Nils Bickenbach. Im Sprachklub beschäftigen sich die Teilnehmenden aber genauso auch mit Sehenswürdigkeiten, den verschiedenen Städte in NRW und Ausflügen, die gemeinsam geplant werden.
Eingeladen zu kommen, ist jeder und jede. Die meisten Besucher:innen des Sprachklubs kommen aus der Ukraine, es sind aber auch Interessierte anderer Nationen dabei. Für Kinder gibt es drinnen und draußen Spielmöglichkeiten in der Ukraine-Anlaufstelle, ebenso Getränke und mittags ein warmes Essen für alle. Um 15:30 geht der Sprachklub freitags los und dauert je nach Fragen und Themen etwa eine bis eineinhalb Stunden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, alle sind willkommen und können einfach vorbei kommen.
Die Adresse ist: Osterlandwehr 12-14, 44145 Dortmund.
Sprachkurse für Ukrainer:innen auch im Quartierssaal in Lütgendortmund (PM Caritas)
Ab heute findet im Quartierssaal ein regelmäßiger Sprachkurs mit Kommunikationstraining für geflüchtete Senior:innen aus der Ukraine statt.
Dem Seniorenbüro in Lütgendortmund war aufgefallen, dass aktuell im Ortsteil vermehrt ukrainische Geflüchtete sind, die sich dort melden und um Unterstützung bitten. Um die Menschen untereinander zu vernetzen, gab es ein Treffen im Café des Wohn- und Pflegezentrums St. Barbara und eine Bedarfsabfrage, die das Naheliegende ergab: den Wunsch nach Sprache.
„Das ist eine Kooperation mit der kefb (Erwachsenen- und Familienbildung in der Fläche des Erzbistums Paderborn) und dem Seniorenbüro“, so Benedikt Gillich Quartiersmanager der Caritas Dortmund. Ab heute finden wöchentliche Kurse im Quartier statt- speziell für Ukrainerinnen und Ukrainer aus Lütgendortmund, damit die Wege kurz sind und die Ziele schnell erreichbar.
Zur Erinnerung: Auch im Bernhard-März-Haus finden diverse, kostenlose Angebote für Geflüchtete statt, allerdings für Menschen aller Nationen und zwar:
Hausaufgabenhilfe, mittwochs um 14:30
Sprachklub, freitags um 15:30
Kunsttherapie, freitags um 15:30
Deutschkurs (für ältere Menschen) dienstags um 10:30