DEW21: Ergebnis liegt deutlich über Planniveau – Kraft-Wärme-Kopplung-Konzept soll „weltweit ein Novum“ sein

Statt mit einer zentralen Fernwärmeversorgung will DEW21 Dortmund mit sechs Nahwärme-Quartierslösungen versorgen.
Statt mit zentraler Fernwärme will DEW21 Dortmund mit Nahwärme-Quartierslösungen versorgen.

Von Joachim vom Brocke

Mit einem Ergebnis deutlich über Planniveau hat Dortmunds Energie- und Wasserversorger (DEW21) das Jahr 2016 abgeschlossen. Zufrieden ist der Ende dieses Jahres scheidende Vorsitzende der DEW21-Geschäftsführung, Dr. Frank Brinkmann, der erste Zahlen lüftete. „Wir können dank des starken Kerngeschäfts auch für 2016 die Ausschüttungserwartungen der Gesellschafter in Höhe von 56 Millionen Euro erfüllen“, gab Brinkmann schon mal bekannt.

Mindestens sechs Nahwärme-Quartierslösungen in Dortmund bis 2022

Der scheidende Vorsitzende der DEW21-Geschäftsführung, Dr. Frank Brinkmann.
Der scheidende DEW21-Chef Dr. Frank Brinkmann.

Hinzu komme die vorfällige Ablösung der Gekko-Darlehen, den Gasspeicher Epe und ein neues Altersteilzeitprogramm. Der endgültige Jahresabschluss wird erst im Juni dem Aufsichtsrat vorgelegt.

Blick in die Zukunft. Hoffnungen setzt DEW21 künftig auf Geschäftsfelder, die sich für das Unternehmen aus der Energiewende ergeben.

Größtes Projekt in den kommenden Jahren und in dieser Größenordnung von der DEW21-Geschäftsführung als „weltweit ein Novum“ bezeichnet, wird die Umstellung der dampfgestützten Fernwärmeversorgung in der Innenstadt Dortmund auf innovative Nahwärmequartierslösungen sein.

Bis 2022, so ist geplant, sollen mindestens sechs solcher Quartiere entstehen.

Herzstück ist eine K(raft)W(ärme)K(opplungs)-Anlage

Herzstück ist jeweils eine individuell ausgelegte Energiezentrale mit gasbefeuerten K(raft)W(ärme)K(opplungs)-Anlagen. Zusätzlich sollen Energietransformation und -speicherung in den Zentralen eine verstärkte Vernetzungen der Strom und Wärmesektoren ermöglichen und so die Notwendigkeit von Abschaltungen regenerativer Erzeuger oder des Netzausbaus verringern.

Die gekoppelte Wärme- und Stromproduktion soll sogar als Beitrag für die Systemsicherheit in Dortmund zunehmend netzdienlich erfolgen.

Das Erneuerungsprogramm bei DEW21 kostet zweistelligen Millionenbetrag

Das zentrale Fernwärmenetz stammt aus den 1950er Jahren. Es soll durch dezentrale Lösungen ersetzt werden.
Das zentrale Fernwärmenetz stammt aus den 1950er Jahren. Es soll durch dezentrale Lösungen ersetzt werden.

Weite Teile der Innenstadt werden aktuell vom Kraftwerk an der Weißenburger Straße in der Nordstadt mit Fernwärme versorgt.

Im Verbundnetz Innenstadt, so sehen die Planungen vor, sollen noch in diesem Jahr KWK-Anlagen am Volkswohlbund/Mallinckrodt-Gymnasium und am Postscheckamt entstehen. 2018 am Sozialamt und an der Adlerstraße, 2019 am Südbad und von 2019 bis 2022 an der Ludwig-, Stift- und Balkenstraße mit jeweils auf die Bereiche angepasstem Leistungsvermögen.

DEW21 ist optimistisch, dass das erste Nahwärmequartier bereits in diesem Jahr realisiert werden kann. In das gesamte Erneuerungsprogramm wird der Dortmunder Energieversorger einen hohen zweistelligen Millionenbetrag investieren.

Die Straßenbeleuchtung in Dortmund wird künftig intelligent

Mit innovativen LED-Leuchten und intelligenter Dimmtechnologie soll in den nächsten acht Jahren die Straßenbeleuchtung modernisiert werden. Gemeinsam mit dem Dienstleistungs- und Systemanbieter SAG Deutschland hat DEW21 als „Konsortium Straßenbeleuchtung“ im letzten November das EU-weite Ausschreibungsverfahren für sich entscheiden können.

Technischer Geschäftsführer Peter Flosbach teilte mit, dass die Stadt Dortmund über 30 Millionen Euro investiert, um die mehr als 51 000 Laternen auf einen zukunftsfähigen Effizienzstand aufzurüsten. Angepeilt wird unter anderem ein Einsparpotential von 40 bis 60 kWh und CO₂  pro Jahr im Vergleich zu heute.

Herzstück des neuen Beleuchtungsmanagement in Dortmund ist eine intelligente Datenbank. Sie ist nicht nur Planungs- und Dokumentationswerkzeug für DEW21 und SAG, sondern auch Informationsplattform in Echtzeit für die Dortmunder Bürgerschaft, die per Internet Lampenstörungen sehen bzw. melden kann: www.stoerung24.de Die gemeinsame Schaltzentrale wurde auf dem DEW21-Gelände an der Zinkhütte eingerichtet.

Mehr Informationen:

  • DEW21 hat bei Strom-Haushaltskunden einen Marktanteil von 82,7 Prozent sowie bei Erdgas-Haushaltskunden von 81,4 Prozent. 
  • Wer mehr erfahren möchte über die geplante Kraft-Wärme-Kopplung: 
  • www.dew21.de/iq
  • Hier gibt es den Erklärfilm zum Erneuerungsprogramm: dew21.de/ueber-dew21/iq/erklaerfilm/
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Reaktionen

  1. DEW21

    DEW21 lädt zum Bürgerdialog ein: Informationen und Austausch zur geplanten Umstellung der Wärmeversorgung in der Innenstadt

    Die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) sorgt für eine nachhaltige und effiziente Wärmeversorgung in der Dortmunder Innenstadt: Die notwendige Erneuerung des Fernwärmenetzes verbindet DEW21 mit einer innovativ ausgestalteten Wärmeerzeugung.

    Doch was bedeutet diese Umstellung für die Anwohner sowie Gewerbetreibende in der Innenstadt? Wie erfolgt die zukünftige Wärmeversorgung genau und wie werden die notwendigen Umbauarbeiten realisiert? Diese und weitere Fragen zur Umstellung der Wärmeversorgung sollen beim ersten Bürgerdialog im Dortmunder Rathaus beantwortet werden. Dazu lädt DEW21 alle interessierten Dortmunder ein am Mittwoch, 28. Juni, um 16 Uhr in den Saal Westfalia im Rathaus.

    Im Rahmen der von der L.E.D. moderierten Veranstaltung werden nicht nur die geplanten „Innovativen Quartierslösungen“ in der Dortmunder Innenstadt vorgestellt, sondern gemeinsam auch ein Blick auf energiewirtschaftliche Hintergründe geworfen. Im Anschluss können sich die Besucher in Dialogrunden in verschiedenen Themengruppen aktiv miteinbringen.

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