Anschlag in Sydney erschüttert Jüdinnen und Juden in Dortmund – Polizei erhöht Schutz

Solidarität nach Anschlag: Chanukka-Feier in Dortmund findet statt

Die Chanukka-Feier findet am Sonntag, 21. Dezember 2025, um 18 Uhr auf der Kulturinsel am Phoenix-See statt. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Der antisemitische Anschlag in Sydney hat auch in der Jüdischen Gemeinde Dortmund tiefe Wunden hinterlassen. Es ist nicht nur der Schmerz darüber, dass erneut an einem Feiertag Jüdinnen und Juden ermordet wurden, sondern auch die gewaltsame Verunmöglichung ruhiger und friedlicher Chanukka-Tage. Eine Kundgebung in Dortmund habe, so wurde im Nachgang aus der Gemeinde berichtet, das Gefühl vermittelt, mit Trauer und Verunsicherung nicht allein zu sein. Zugleich besteht die Auffassung, dass nach einer derart schweren Gewalttat gegen Jüdinnen und Juden deutlich mehr Menschen hätten solidarisch an ihrer Seite stehen müssen.

Attentäter töteten 15 Menschen und verletzten weitere in Sydney

Vom Sonntag, 14. Dezember, bis Montag, 22. Dezember 2025, feiern jüdische Menschen auch in Dortmund das Chanukka-Fest. Am Bondi Beach im australischen Sydney kam es am Sonntag, 14. Dezember 2025, im Rahmen der Feierlichkeiten zu einem Anschlag, bei dem 15 Menschen getötet wurden. Vor diesem Hintergrund finden auch in Dortmund in diesen Tagen zahlreiche Veranstaltungen und Treffen rund um das jüdische Lichterfest statt.

Umso wichtiger sei es nun, weiterhin Solidarität zu zeigen. Da die Jüdische Gemeinde die geplanten öffentlichen Chanukka-Feiern in Dortmund nicht abgesagt hat, besteht die Möglichkeit, Präsenz zu zeigen und mitzufeiern. Die Feier findet am Sonntag, 21. Dezember 2025, um 18 Uhr auf der Kulturinsel am Phoenix-See statt.

Lange: „Die Nachrichten aus Australien machen mich tief betroffen und fassungslos“

Auch die Polizei Dortmund hat auf den Anschlag reagiert. Polizeipräsident Gregor Lange äußerte sich betroffen über die Ereignisse in Australien: „Die Nachrichten und die Bilder, die uns aus Australien erreicht haben, machen mich tief betroffen und fassungslos. Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und allen, die dieses unfassbare Ereignis erleben mussten.“ Es sei unerträglich, dass jüdische Menschen weiterhin in Angst um ihre Sicherheit leben müssten und dass antisemitische Gewalt noch immer Realität sei.

Auch Polizeipräsident Gregor Lange entzündete in den Vorjahren eine Chanukka-Kerze am Phoenixsee. Foto: Leopold Achilles für Nordstadtblogger.de

In enger Zusammenarbeit mit der Jüdischen Kultusgemeinde wird die Polizei Dortmund ihre Sicherheitsmaßnahmen anpassen und die Präsenz im Umfeld der Feierlichkeiten erhöhen.

„Gerade jetzt ist es mir wichtig, dass die jüdischen Menschen sich hier in unserer Stadt trotz der Ereignisse in Australien so sicher wie möglich fühlen“, erklärte Lange. Ziel sei es, dass die Dortmunder Jüdinnen und Juden Chanukka mit einem guten Gefühl feiern können – in dem Bewusstsein, dass die Polizei Dortmund eng an ihrer Seite steht.


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