Alice im Park – Theaterstück nach Motiven von Roland Schimmelpfennigs „Alice im Wunderland“

Reich mir die Hände, kleiner runder Mann… Fotos: Guntram Walter

Von Sonja Neuenfeldt

„Alice im Park“ heißt das Theaterprojekt, das im Dortmunder Fredenbaumpark am 12. August um 19 Uhr Premiere hat. Es werde viel passieren, was man sehen kann, was man hören kann und was man riechen kann. Viel mehr will Rolf Dennemann, der Regisseur der Dortmunder Aufführungen des Stücks, nicht verraten. „Klassisch wird’s nicht – es soll beim Zuschauer keinen Aha!-Das-ist-Alice-Moment geben.“ – Weitere Aufführungen finden im Rechener Park, Bochum, und im Park Schloss Strünkede, Herne, statt.

„Alles beginnt in deinem Kopf“ – Realität – verstehen, verändern, erzeugen

Unter Kumpels ist doch alles ok…

Bei den drei Stücken von Alice im Park soll es immer anders werden und anders als gewohnt, aber eine „Hasenbande“, die auch aussieht wie eine Hasenbande werde es schon geben, beantwortet Dennemann die Frage, ob die Kostüme denn wenigstens ein wenig nach der bekannten Geschichte „Alice im Wunderland“ aussähen.

Alice ist gelangweilt von den Grenzen ihres Alltags. Sie taucht ein in eine absurde Welt und trifft auf verrückte und charismatische Figuren. Alice erkennt sich kaum wieder und muss ihr bisheriges Denken in Frage stellen. Ist Alice hier Alice und wenn nicht, wer ist sie dann? Was für einen Zweck hat ihre Reise? Die Kostümierung ist laut Dena Heydari, Kostümbildnerin der Dortmunder Inszenierung, „fantastisch, skurril und bunt“ – in auffälligen Farben als sichtbare Abgrenzung gegen die drei Park-Kulissen. ___STEADY_PAYWALL___

„Die schönste Fassung, weil Roland Schimmelpfennig ein unglaubliches Gespür dafür hat, die Geschichte mit wirren Bildern zu erzählen – das hat was von Dadaismus“, begründet Benjamin Werner, der Regisseur des Bochumer Stücks, warum er diese deutsche Fassung (frei nach der Geschichte von Lewis Caroll) als „die Beste“ empfindet.

Drei Spielorte, drei Theater, drei Inszenierungen – ein Theaterstück

Realität liegt im Auge des Betrachters. An anderen Orten, zu anderen Zeiten – immer wieder anders…

„Dieses besondere Schauspielerlebnis spielt mit dem Park als Ort und wird an jedem der drei Spielorte völlig anders ausfallen“, so Benjamin Werner. Lauter in Bochum, denn die Schauspieler sprechen miteinander über eine 20 m lange Schlucht. Ähnlich in Dortmund wegen der Weitläufigkeit der Parkkulisse. Der Dortmunder Park ist am größten. Aber in Herne dürfte, nach Ansicht der Regisseure, wohl die Inszenierung am schwierigsten sein wegen der urbanen Einbindung der Parkkulisse.

Eines haben alle drei Spielorte gemein: „Schon bei den Proben sei spannend gewesen, wie die Parkbesucher reagieren“, erklärt Benjamin Werner, der Regisseur in Bochum. „Durch die Übertragung des Stücks in eine reale Kulisse werden auch die Parkbesucher in die Aufführung eingebunden.“

„Durch die Aufführung in den Parks finden sich die verrückten Figuren in der Realität wieder, ob sie sich dadurch verändern, weiß ich nicht“, merkt Rolf Dennemann dazu an. Es ist eine Koproduktion von diesen drei Theatern: artscenico Dortmund, Rottstr5 Theater Bochum und Theater Kohlenpott Herne. Für das Theater Kohlenpott in Herne führt Henner Kallmeyer Regie. Zur Besetzung gehören neben den Schauspielprofis vor allem junge Darsteller aus den Jugendclubs der beteiligten Theater.

In Dortmund spielen Hans Eckert, Lore Duwe-Scherwat, Jürgen Dilling, Uwe Jagoda, Chico Monagas, Antonio, Rodolfo und Salma Parra, Elisabeth Pleß, Cynthia Scholz, Stefanie Winner und Sascha von Zambelly. Für Kostüm und Ausstattung steht in Dortmund Dena Heydari: „Alle Schauspieler sehen an jedem Spielort gleich aus.“

Die Leitung für die gesamte Produktion haben Anika Anders und Stanislav Otremba. Für die Dramaturgie stehen Gabriele Kloke und Alexander Ritter. Die technische Leitung hat Simon Krämer.

Der Dortmunder Regisseur Rolf Dennemann von artscenico: Roman N. Metzner hat die Musik komponiert. Als Interpreten sind „The Royal Squeeze Box“ eingeladen. Sie spielen ausschließlich Queen-Songs wie „I Want It All“ und „Bohemian Rhapsody“. Darin heißt es aber als Anpassung an das Stück und seine weibliche Hauptperson Alice „I’m just a poor girl“.

Rolf Dennemann zitiert als Schluss-Satz: „Wunderland ist in deinem Kopf.“

Einlasskonditionen und Termine für den Besuch der Aufführungen beachten

Wehe, wenn sie zornig ist – die Herzkönigin ist „Not amused“…

Aufgrund von Corona sind in Herne und Bochum nur 50 Zuschauer, in Dortmund 30 Personen pro Vorstellung möglich. Es gelten die aktuellen Hygienebestimmungen der Corona-Schutzverordnung. Der Kartenverkauf an allen drei Standorten läuft gut. Die verfügbaren Karten sind bereits zur Hälfte reserviert worden.

Also heißt es schon, fix zu sein mit der Kartenbuchung, wenn man eine Vorstellung besuchen möchte. Die Karten gibt’s nur im Vorverkauf per E-Mail (Adresse siehe unten). Der Kartenpreis beträgt 15 Euro, ermäßigt 10 Euro. An den drei Veranstaltungsorten finden jeweils drei Vorstellungen statt.

Premiere ist am 12. August um 19 Uhr im Fredenbaumpark in Dortmund. Nach der Premiere folgen die drei Vorstellungen im Park von Schloss Strünkede in Herne am 13./14. August um 18 Uhr und am 15. August um 16 Uhr. Es schließen sich drei weitere Aufführungen im Rechener Park in Bochum am 20./21. August um 17 Uhr und am 22. August um 16 Uhr an. Zum Abschluss finden wieder in Dortmund im Fredenbaumpark zwei Vorstellungen, nämlich am 27. August um 18 Uhr und am 28. August um 16 Uhr, statt.

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